Tags: Windows Server 2016, Storage, Container, Nano Server
Microsoft hatte vor einigen Wochen ein neues Release-Modell für Windows Server angekündigt. Danach soll er wie Windows 10 regelmäßig neue Funktionen erhalten, wenn er dem Semi-annual Channel folgt. Mittlerweile liegt eine Preview des ersten Feature-Updates vor, das einige interessante Verbesserungen bringt.
Mit der Ankündigung einher ging eine neue Positionierung der verschiedenen Installationsoptionen. So dient Nano Server in Zukunft nicht mehr als OS, das direkt auf der Hardware läuft. Vielmehr lässt es sich nur mehr als Image für Container einsetzen.
Weitere Verschlankung von Nano Server
Diese Umstellung macht sich bereits in der Preview bemerkbar, die jetzt über Windows Insiders for Business oder Windows Insider verfügbar ist. Nano Server unterstützt keine so genannten Infrastrukturrollen mehr und lässt sich daher beispielsweise nicht mehr als Container- oder Hyper-V-Host einsetzen.
Diese Abmagerungskur schlägt sich in einem Basis-Image für Nano nieder, das um 70 Prozent kleiner ausfällt als zuvor. Neu hinzu in dieses Abbild für Container kommen dagegen .NET Core 2.0 und PowerShell Core 6.0.
Nachdem Nano Server von Anfang an dem Current Branch for Business folgte und eine Software Assurance erforderte, werden sich die Änderungen in der Praxis bald bemerkbar machen. Jedes Release erhält nämlich 18 Monate Support, so dass nach dem voraussichtlichen Erscheinen des Upgrades im Herbst rund ein Jahr Zeit bleibt, um Nano Server als Bare-Metal-OS zu ersetzen.
Nur Server Core erhält vorerst Neuerungen
Als Schrittmacher für neue Features fungiert Server Core, weil sich diese Variante über den Semi-annual Channel (SAC) beziehen lässt. Dagegen unterliegt der Server mit installierter Desktop Experience immer dem Long Term Servicing Branch (LTSB). Die nun angekündigten Neuerungen werden somit in den Server mit GUI erst in ein oder zwei Jahren einfließen.
Zu den wichtigsten Verbesserungen des kommenden Updates zählen:
- Auch das Container-Image für Server Core wurde optimiert und ist künftig um ca. 20 Prozent kleiner als bisher. Für beide Abbilder wurde Support für SMB implementiert, so dass von innerhalb der Container File-Shares genutzt werden können.
- RDMA für Hyper-V-Gäste: SMB Direct beschleunigt die Kommunikation zwischen Servern und entlastet dabei die CPU. Es setzt RDMA-fähige NICs voraus, die bis dato aber nicht in VMs angesprochen werden konnten (siehe dazu: Performante Storage-Anbindung: SMB3, SMB Direct, RDMA und SMB Multichannel).
- Shielded VMs sorgen im Zusammenspiel mit vertrauenswürdigen Hosts dafür, dass Unbefugte keinen Zugriff auf den Inhalt einer virtuellen Maschine erhalten. Dieses Feature steht demnächst auch für Linux-Gäste zu Verfügung (siehe dazu: Windows Server 2016 Shielded Virtual Machines).
- Für virtuelle Netzwerke lässt sich künftig eine Verschlüsselung aktivieren, so dass jemand, der Zugang zur physischen Infrastruktur hat, keine übertragenen Daten mitlesen kann.
- Storage Spaces Direct sollen mit dem Ausfall mehrerer Knoten besser zurechtkommen.
- Das Resilient Filesystem (ReFS) hinkt NTFS in puncto Funktionsumfang hinterher (siehe ReFS oder NTFS: Vor- und Nachteile der Dateisysteme in Windows Server 2016). Zu den fehlenden Features zählte bislang die Deduplizerung der Daten. Diese soll das Dateisystem nun ebenso erhalten wie eine zusätzliche Funktion zur Kompression.
Eine vollständige Liste aller Neuerungen enthält dieser Eintrag auf dem Windows-Blog.
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