Tags: Backup, Cloud
Veeam, Hersteller einer Backup- und DR-Software für VMware und Hyper-V, kündigte eine Cloud-Option für seine Datensicherung an. Mit Hilfe eines eigenen Gateways lassen sich Backups von lokalen Speichersystemen zu einem Cloud-Provider übertragen. Diese Lösung ist besonders für kleine und mittlere Unternehmen interessant, die nur über einen Standort verfügen.
Cloud-Backup wird mittlerweile von mehreren Herstellern propagiert, aber aufgrund der beschränkten Bandbreite ist es in der Regel kein Ersatz für eine herkömmliche Datensicherung. Dabei treten Engpässe weniger bei einem kontinuierlichen Datentransfer in die Cloud auf, das größere Problem ist das kurzfristige Wiederherstellen ganzer Systeme.
Ergänzung zum herkömmlichen Backup
Veeam Backup & Replication Cloud Edition versteht sich daher nicht als Alternative zur Datensicherung auf Storage, das sich im Unternehmen befindet. Vielmehr erweitert es die Backup-Software des Herstellers um ein Gateway, das .vbk-Dateien aus dem Backup-Repository in das Rechenzentrum eines Cloud-Anbieters übertragen kann.
Die Nutzung der Cloud Edition ändert daher nichts an den bisherigen Backup-Strategien. Allerdings kann sie eine Alternative zur gängigen Praxis sein, mobile Datenträger wie Tapes oder externe Festplatten für das Disaster Recovery außer Haus aufzubewahren.
Diese Methode wird primär dort angewandt, wo Firmen keinen zweiten Standort haben, an den sie die gesicherten Daten übertragen können. Aber auch hier hängt der Einsatz von Cloud-Backup davon ab, ob sich über die vorhandenen Bandbreiten ein akzeptables Recovery Time Objective erreichen lässt.
Bandbreiten- und Kostenkontrolle
Die Cloud-Komponente von Veeam ist ein relativ eigenständiges Produkt, das den Datentransfer zum Provider nach eigenen Zeitplänen erledigt. Die Integration mit der Backup-Software ist relativ lose, so dass etwa der Start der Übertragung in die Cloud manuell in den Einstellungen von B&R hinterlegt werden muss, wenn er unmittelbar nach Abschluss des Backup-Jobs erfolgen soll.
Die Software bietet einige wesentliche Funktionen, die für die Übertragung von Unternehmensdaten zu einem externen Provider erwartet werden. Dazu zählen zuvorderst die AES-Verschlüsselung und die Komprimierung der Daten, um Bandbreiten zu sparen.
Außerdem gehört ein Kostenrechner zum Lieferumfang, so dass sich anhand der Tarife des Providers absehen lässt, welche Ausgaben auf Basis der anfallenden Daten zu erwarten sind. Veeam erlaubt es zudem, eine Obergrenze für das Budget festzulegen, die nicht überschritten werden soll. Da die Internet-Anbindung meist nur beschränkt leistungsfähig ist, kann der Bandbreitenverbrauch der Veeam Cloud Edition limitiert werden, um nicht andere IT-Services zu beeinträchtigen.
Kosten und Verfügbarkeit
Veeam unterstützt in der Version 1.0 seines Cloud-Produkts bereits eine Reihe von Providern. Neben internationalen Größen wie Amazon, Microsoft Azure, Google oder HP Cloud zählen dazu auch einige nationale Anbieter, in Deutschland etwa Host Europe und die Dunkel GmbH.
Veeam Backup & Replication Cloud Edition gibt es in den Ausführungen Standard und Enterprise. Die Unterschiede liegen ausschließlich in den Fähigkeiten der Backup-Lösung, die Cloud-Option ist für beide identisch. Im Gegensatz zum Kernprodukt gibt es die Cloud Edition nicht über konventionelle Lizenzen, sondern auf Mietbasis. Die Kosten pro CPU (bezogen auf die gesicherten Hosts) beginnen bei 580 Euro für ein Jahr.
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