Mit Veeam VTL Tape-Libraries auf AWS verlagern


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    Mit Veeam VTL können Virtual Tape Libraries erstellt und bei AWS gespeichert werden.Für "kalte" Daten, die weniger häufig benö­tigt werden, bevor­zugen etliche Anwender immer noch Band­laufwerke beziehungs­weise Tape Libraries. Solche Band­biblio­theken lassen sich als Virtual Tape Libraries (VTL) in eine Cloud verlagern, etwa Amazon Web Services (AWS).

    Dies bietet Veeam jetzt für AWS S3 und AWS Glacier an - als Teil von Backup & Replication v10.

    Keine Änderung von Backup-Prozessen

    S3 (Simple Storage Service) ist Amazons objekt­basierter Storage-Service, Glacier ein Dienst für die langfristige Sicherung und Archivierung von Daten. Mit Veeam VTL können Nutzer eine virtuelle Tape-Speicherumgebung in der AWS-Cloud einrichten, ohne dass sich an den grundlegenden Sicherungs­prozessen etwas ändert. Das heißt, Nutzer von Backup & Replication v10 und der VTL-Funktionen müssen keine Policies für Backup und Archivierung anpassen.

    Die VTL wird in einer Virtual Machine oder auf einem Server im unter­nehmens­eigenen Rechenzentrum eingerichtet. Sie simuliert ein physisches Bandlaufwerk und sichert dementsprechend Tape-Daten. Diese werden zu AWS S3 weitertransportiert. Die Bedienung der VTL erfolgt ebenso wie die eines physischen Systems.

    Starwind VTL arbeitet mit den Backup- und Recovery-Lösungen von Veeam zusammen.Je nach der Datensicherungs-Strategie eines Unternehmens lassen sich die Daten von AWS S3 nach einer vom Nutzer definierten Zeitspanne auf AWS Glacier verschieben. Das macht Sinn, wenn absehbar ist, dass die Informationen nicht mehr im schnellen Zugriff sein müssen und den Status von "Cold Data" haben.

    Bei AWS Glacier kann es bis zu 24 Stunden dauern, bis solche Informationsbestände wieder zur Verfügung stehen, sprich zurückgesichert wurden.

    VTL-Lösung von AWS oder Starwind

    Um eine cloudbasierte Virtual Tape Library in AWS einzurichten, die mit Veeams Backup & Replication zusammenarbeitet, stehen laut Veeam zwei Optionen zur Verfügung:

    Das AWS Storage Gateway: Für GByte kostet das Speichern auf einem virtuellen Band in der AWS-Region Frankfurt am Main 0,0245 Dollar monatlich. Ein Abruf von einem Virtual Tape schlägt mit 0,01 Dollar pro GByte zu Buche. Günstiger ist die Archivierung mit 0,0045 Dollar monatlich pro GByte.

    Die Starwind Virtual Tape Library: Es handelt sich um eine "Veeam-ready"-Lösung. Damit können Anwender eine Disk-to-Disk-to-Cloud-Backup-Strategie (D2D2C) umsetzen und D2D2T-Ansätze (Disk-to-Disk-to-Tape) ersetzen.

    Zu diesen beiden Lösungen sollen in absehbarer Zeit weitere hinzukommen, so Veeam. Das ist auch wünschenswert, damit Anwender zusätzliche Alternativen haben.

    Umsetzung einer 3-2-1-Daten­sicherungs­strategie

    Mit VTL-Lösungen in einer Cloud, gleich, ob es sich um AWS, Microsoft Azure oder die eines anderen Anbieters handelt, lässt sich ein 3-2-1-Datensicherungskonzept umsetzen. Es besagt, dass mindestens drei Kopien von Daten vorhanden sein sollten, davon zwei auf unterschiedlichen Medien, also beispielsweise Storage-Systemen und Bändern.

    Zudem sollte eine Kopie extern, außerhalb des Unternehmens gelagert werden. Das lässt sich mit einer VTL in einem Cloud-Rechenzentrum bewerkstelligen. Natürlich müssen die Daten verschlüsselt werden, damit keine Unbefugten darauf Zugriff haben. Das gilt auch für Mitarbeiter des Cloud-Service-Providers.

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    Bild von Bernd Reder
    Bernd Reder ist seit über 20 Jahren als Journalist zu den Themen IT, Netzwerke und Telekommunika­tion tätig. Zu seinen beruflichen Sta­tionen zählen unter anderem die Fachtitel "Elektronik" und "Gateway".
    Bei der Zeitschrift "Network World" war Reder als stellver­tretender Chefredakteur tätig. Von 2006 bis 2010 baute er die Online-Ausgabe "Network Computing" auf.
    Derzeit ist Bernd Reder als freier Autor für diverse Print- und Online-Medien sowie für Firmen und PR-Agenturen aktiv.
    // Kontakt: E-Mail, XING //

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