Tags: Cloud, Sicherheit, Storage
Boxcryptor, eine Software des gleichnamigen Unternehmens für die Verschlüsselung von Daten in Cloud-Storage-Umgebungen, steht nun auch für Mac OS X zur Verfügung. Damit hat Boxcryptor gewissermaßen die letzte "Betriebssystem-Lücke" geschlossen. Das Tool ist somit für alle Plattformen verfügbar: neben Mac OS auch für Windows, Android, iOS, Chrome und Windows RT, die Tablet-Version von Windows 8.
Drei Versionen
Boxcryptor ist in drei Versionen erhältlich. Die kostenlose Ausgabe beschränkt sich auf Basisfunktionen wie Verschlüsselung, mobile Apps und die Vergabe von Zugriffsrechten für Daten auf Dropbox, Box und vergleichbare Cloud-Storage-Diensten. Was fehlt, sind unter anderem Funktionen wie die Verschlüsselung von Dateinamen und der parallele Support mehrerer Storage-Dienste. Außerdem unterstützt die Kostenlos-Ausgabe keine Nutzergruppen und nur zwei Endgeräte.
Boxcryptor Unlimited Personal kostet 36 Euro im Jahr. Diese Version eignet sich für private User. Zur Verfügung stehen die oben genannten Funktionen, die bei der kostenlosen Ausgabe unter "fehlt" aufgelistet sind, allerdings mit einer Ausnahme: Auch mit Unlimited Personal kann der Nutzer keine Gruppen einrichten und verwalten.
Spezielle Edition für Firmen
Das letztgenannte Feature, also Gruppen managen, ist der Unlimited-Business-Version vorbehalten. Sie kostet exakt doppelt so viel wie die Personal-Edition, also 72 Euro pro Jahr. Wer Boxcryptor geschäftlich nutzen möchte, muss besagte Business-Lizenz erwerben.
Unternehmen haben zudem die Möglichkeit, einen speziellen Firmen-Account mit erweiterten Features zu ordern. Dazu gehört die Möglichkeit, Passwörter zurückzusetzen, Richtlinien zu nutzen oder einen Firmenschlüssel einzusetzen. Die Firmenschlüssel-Funktion ermöglicht es, jede Datei zu entschlüsseln, die für Nutzer dieser Organisation zugänglich ist, und zwar ohne dass dazu das Passwort der Nutzer bekannt sein muss.
Dies ist dann hilfreich, wenn ein User sein Passwort "verschusselt" hat oder er das Unternehmen verlässt. Die Gefahr, dass er seinem Ex-Arbeitgeber Daten hinterlässt, an die dieser nicht mehr herankommt, wird dadurch gebannt.
Verschlüsselungstechniken
Noch ein Blick auf die Verschlüsselung, die Boxcryptor verwendet. Details dazu sind online im FAQ "Technischer Überblick" zu finden, in dem die wichtigsten Fragen im Zusammenhang mit dem Einsatz der Software aufgeführt sind. Demnach verwendet Boxcryptor ein kombiniertes Verschlüsselungsverfahren mit einer asymmetrischen RSA-Encryption und einer symmetrischen AES-Verschlüsselung (Advanced Encryption Standard) mit 256-Bit-Keys. Jede Datei hat ihren eigenen, eindeutigen und zufällig generierten Dateischlüssel, der beim Erstellen der Datei generiert wird.
Zudem hat jeder Nutzer ein eigenes RSA-Schlüsselpaar (privaten und öffentlichen Schlüssel) und einen zusätzlichen AES-Schlüssel. Diese User-Schlüssel werden auf dem jeweiligen Endgerät erzeugt, etwa einem Notebook. Wie bereits oben angesprochen, können Unternehmen mit einem Firmen-Account Daten eines Nutzers auch dann entschlüsseln, wenn das entsprechende Passwort nicht mehr greifbar ist.
Fazit
Boxcryptor macht es einfach, Cloud-Storage-Dienste auf sichere Weise zu nutzen. Das relativ umständliche Hantieren mit Truecrypt-Containern entfällt. Mit Boxcrypt fällt es insbesondere deutlich einfacher, Gruppen und Gruppenrichtlinien zu verwalten. Somit eignet sich das Tools vor allem für Unternehmen, die Daten in Cloud-Speichern deponieren und bestimmten Mitarbeitern und Partnern zugänglich machen möchten.
Ein weiterer Pluspunkt von Boxcrypt: Es stammt von einer deutschen Software-Schmiede. Dies ist angesichts des NSA-Skandals und der "Backdoors", die US-Firmen angeblich auf Druck von amerikanischen Behörden in ihre IT-Security-Produkte eingebaut haben, durchaus von Vorteil.
Die neue Version von Boxcrypt kann von folgender Web-Seite heruntergeladen werden: https://www.boxcryptor.com/de/download
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Bei der Zeitschrift "Network World" war Reder als stellvertretender Chefredakteur tätig. Von 2006 bis 2010 baute er die Online-Ausgabe "Network Computing" auf.
Derzeit ist Bernd Reder als freier Autor für diverse Print- und Online-Medien sowie für Firmen und PR-Agenturen aktiv.
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