Tags: Virtualisierung, Desktop-Virtualisierung, KVM, Red Hat, Server
Die Virtualisierungsplattform Red Hat Enterprise Virtualization 3.1 von Red Hat steht ab sofort zur Verfügung. Sie löst die Version 3.0 ab, die im Januar dieses Jahres auf den Markt kam. Die Grundlage von RHEV bildet der Hypervisor Kernel-based Virtual Machine (KVM), den Red Hat 2008 durch den Kauf der Firma Qumranet ins Haus holte.
Zu den wichtigsten neuen Funktionen zählt, dass sich jetzt Live-Snapshots von VM erstellen lassen, ohne dass der laufende Betrieb unterbrochen wird. Außerdem unterstützt RHEV 3.1 das POSIX-Dateisystem und die Option, VM-Disk-Files zwischen Storage-Domains zu verschieben, ohne dass die virtuellen Maschinen zuvor heruntergefahren werden müssen.
Neue CPUs und verbesserte Managementfunktionen
Nachgebessert hat Red Hat auch in Bezug auf die unterstützten Prozessoren. Nun kommt RHEV auch mit den aktuellen CPUs von Intel (Core i3, i5 und i7) auf Basis der Sandy-Bridge-Architektur zurecht. Das ist allerdings nur für Nutzer der Desktop-Version von RHEV interessant. Version 3.1 der Software unterstützt zudem AMD-Prozessoren der Reihe 15h sowie die Server-CPUs Opteron G4, die auf AMDs Bulldozer-Architektur basieren.
Ebenfalls nachgelegt hat Red Hat bei den Managementfunktionen und der Benutzeroberfläche. So stehen nun ein Web-basiertes Administrations-Portal, ein neues Reporting-Dashboard sowie erweiterte Netzwerk- und Speicherfunktionen zur Verfügung. Darüber lassen sich beispielsweise interne und externe "direct-attached" LUN-Disks verwalten.
Power-User können jetzt selbstständig bis zu vorgegebenen Limits Storage, CPU-Leistung und Arbeitsspeicher reservieren, etwa in einer Private Cloud. Das ist beispielsweise in Test- und Entwicklungsumgebungen hilfreich. Neu hinzugekommen sind außerdem Funktionen im Bereich Virtual Desktop Infrastructure (VDI), etwa eine neue Virtual Desktop Autostart Policy sowie verbesserte Funktionen für den Einsatz in WANs und ein überarbeiteter Virtual Desktop Client.
Einbindung von Red Hat Storage
Eine wichtige Neuerung ist die Einbindung von Red Hat Storage. Mit dieser Software lassen sich unterschiedliche Datenformate verwalten: Blöcke, Dateien, Objekte sowie strukturierte und unstrukturierte Daten. In Version 3.0 ermöglichte Red Hat Enterprise Virtualization über iSCSI, Fibre-Channel, NFS oder lokal einen Zugriff auf Virtual Images/Storage.
In der aktuellen Ausgab 3.1 ist jetzt auch der Zugang zu einem sicheren, gemeinsam genutzten Speicher-Pool möglich, den Red Hat Storage verwaltet. Dies, so der Red Hat, sei ein wichtiger Baustein für hybride Clouds. Die Kombination der beiden Plattformen ist der erste Schritt in Richtung Zusammenführung von Red Hat Storage und Red Hat Enterprise Virtualization.
Preise
Red Hat Enterprise Virtualization 3.1 ist ab sofort verfügbar. Eine 60-Tage-Testversion gibt es unter http://www.redhat.com/promo/rhev3. Auf der Web-Seite von Red Hat wird der Preis für die Server-Version von RHEV (Starter Kit) mit 2.994 Dollar angegeben.
Ein Paket für die Desktop-Virtualisierung, das bis zu 100 Windows- oder Red-Hat-Enterprise-Linux-Desktops auf Hypervisor-Hosts mit drei CPU-Sockeln unterstützt, ist für 4.494 Dollar zu haben.
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Bernd Reder ist seit über 20 Jahren als Journalist zu den Themen IT, Netzwerke und Telekommunikation tätig. Zu seinen beruflichen Stationen zählen unter anderem die Fachtitel "Elektronik" und "Gateway".Bei der Zeitschrift "Network World" war Reder als stellvertretender Chefredakteur tätig. Von 2006 bis 2010 baute er die Online-Ausgabe "Network Computing" auf.Derzeit ist Bernd Reder als freier Autor für diverse Print- und Online-Medien sowie für Firmen und PR-Agenturen aktiv.
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