Tags: Hyper-V, Storage, Monitoring, vSphere, Performance
Fast zeitgleich haben Veeam (siehe Beitrag) und Solarwinds neue Versionen ihre Produkte für die Verwaltung virtualisierter Umgebungen vorgestellt. Ebenso wie Veeam One v6 unterstützt Solarwinds Virtualization Manager 5.0 neben dem Hypervisor von VMware Microsofts Hyper-V. Nach Angaben des Anbieters eignet sich die Lösung für kleinere IT-Umgebungen, aber auch solche mit 10.000 Virtual Machines und mehr.
Ein Schwerpunkt der Solarwinds-Lösung ist die Kapazitätsplanung. Diese wurde durch die Einführung virtueller, gemeinsam genutzter Ressourcenpools erheblich komplizierter. Virtualization Manager führt daher bei der Installation eine Bestandanalyse der vorhandenen virtualisierten Umgebung durch. Auf Grundlage der Resultate ermittelt die Software, wo welche VMs vorhanden sind, wie diese mit anderen IT-Ressourcen wie etwa Netzwerkverbindungen und Storage-Systemen verknüpft sind und wo es zu Engpässen kommen könnte. Die Resultate dieser Analysen werden in Echtzeit auf Dashboards ausgegeben. Diese kann der Systemverwalter nach seinen Anforderungen zusammenstellen.
Engpässe erkennen und Alternativen testen
Läuft ein Prozess aus dem Ruder, etwa wenn beispielsweise Storage-Kapazitäten zur Neige gehen oder CPUs überlastet sind, erhält der IT-Administrator eine Alarmmeldung, Komfortabel sind bei Solarwinds Virtualization Manager 5.0 die "Was-wäre-wenn"-Funktionen. Der Fachmann kann damit die optimale Aufstellung von VMs ausloten, alternative Szenarien testen und anwenderspezifische Kapazitätsanforderungen festlegen.
Zudem identifiziert die Software überflüssige Virtual Machines wie "Zombie-VMs". Solche Virtual Machines erfüllen keinen erkennbaren Zweck, bleiben jedoch häufig unentdeckt und konsumieren IT-Ressourcen. Gleiches gilt für Orphaned VMDKs (Virtual Machine Disk Kernels). Sie existieren weitern, auch wenn die dazugehörigen VMs gelöscht wurden. Die VM Sprawl Control von Solarwinds Virtualization Manager 5.0 hilft dabei, den VM-Wildwuchs (VM Sprawl) in Zaum zu halten, der sich in vielen Unternehmensnetzen zu einer Plage entwickelt hat.
Performance-Analyse
Ebenso wie andere Virtualisierungs-Management-Produkte bietet auch Solarwinds Virtualization Manager Tools für die die Leistungsüberwachung. Damit lassen sich Anwendungs-, Auslastungs- und Leistungsprobleme identifizieren. IT-Administratoren erhalten einen Überblick über Konflikte bei gemeinsam genutzten Pools von CPUs, RAM und Speicher-Kapazitäten.
Überwachung von Storage-I/O
Jede Hypervisor-Implementierung steht und fällt mit den Storage-Kapazitäten. Anwendungen brauchen häufig sehr viel Speicherplatz oder nutzen den Speicherplatz ineffektiv. Dies kann zu erheblichen Speicher-E/A-Konflikten, Latenzproblemen und Störungen führen. In die neue Version von Virtualization Manager hat Solarwinds deshalb eine Funktion integriert, mit der sich der I/O-Status von Speichersystemen und deren Kapazität proaktiv überwachen lässt. Unterstützt werden die gängigen Standards, also Fibre Channel, iSCSI- und NFS-Systeme.
Ebenfalls neu ist ein VMware-vSphere-Plug-in. Damit kann der Systemverwalter über den vCenter-Client starten. Die "Time-Travel"-Funktion erlaubt es, "historische" Aufzeichnungen im Nachhinein zu analysieren, etwa was exakt am 2. April in einer Virtual-Umgebung passiert ist. Dies hilft bei der Suche nach Fehlerursachen.
Weitere neue Features sind unter anderem
- umfassendere und aussagekräftigere Performance-Charts,
- zwei neue Dashboards für die Überwachung des Status von Hosts und Clustern sowie die Kontrolle der Ressourcen-Nutzung, heruntergebrochen auf Ressourcen-Pools und Folder,
- insgesamt 30 neue Alarmfunktionen und Trendberichte, unter anderem zu Themen wie die Auslastung der Netzwerkadapter von Hosts, Phantom-Snapshots und die Latenzzeiten von VM-Disks.
Preis und Verfügbarkeit
Solarwinds Virtualization Manager ist ab sofort ab 2440 Euro für bis zu 50 gleichzeitig aktive VMs erhältlich (einschließlich Support im ersten Jahr). Das entspricht laut Solarwinds mit acht VMs pro Socket bei insgesamt sechs Sockets in etwa dem Preismodell von Veeam.
Eine kostenlose 30-Tage Testversion des Solarwinds Virtualization Manager steht auf dieser Web-Seite zum Download Verfügung. Alternativ dazu können Interessenten die Lösung auch ohne Installation über ein Web-Interface in einer Live-Umgebung testen. Hier der Link: http://virtualization.demo.solarwinds.com
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Bei der Zeitschrift "Network World" war Reder als stellvertretender Chefredakteur tätig. Von 2006 bis 2010 baute er die Online-Ausgabe "Network Computing" auf.
Derzeit ist Bernd Reder als freier Autor für diverse Print- und Online-Medien sowie für Firmen und PR-Agenturen aktiv.
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