Tags: Azure, Cloud, Desktop-Virtualisierung, VMware View
VMware wird Horizon Cloud ab dem zweiten Halbjahr 2017 über Microsofts Cloud-Plattform Azure anbieten. Mit der Cloud-Management-Lösung können Anwender virtuelle Desktops und Anwendungen verwalten und bereitstellen.
Dieses Modell von "Desktop as a Service" (DaaS) ist eine Alternative zu VDI-Lösungen, die in unternehmenseigenen Rechenzentren implementiert werden. Nach dem Start vom Horizon Cloud auf Azure haben Nutzer die Wahl zwischen drei Bereitstellungsformen. Die erste ist eine Public Cloud-Infrastruktur, die von VMware verwaltet wird. Sie ist für Anwender gedacht, die das Management der Infrastruktur in eine Public Cloud auslagern möchten.
Damit verbunden sind die üblichen Vorteile, etwa in puncto Skalierbarkeit und Entlastung der eigenen IT-Abteilung, zudem möglicherweise Kostenvorteile (Opex versus Capex). Dafür bindet sich der Nutzer an einen Cloud-Service-Provider.
Microsoft-Cloud als Alternative
Ab dem zweiten Halbjahr folgt dann die Ausweitung von Horizon Cloud in Richtung Azure, also die zweite Option für Anwender. Diese ist vor allen Dingen für Unternehmen und Organisationen von Vorteil, die bereits ein Azure-Abonnement haben.
Ein weiterer Aspekt ist, dass der Trend in Richtung "Multi-Cloud" geht. Das heißt, speziell größere Unternehmen wollen sich nicht nur an einen Cloud-Service-Anbieter binden. In diesem Fall stehen für VMware Horizon Cloud dann zwei Cloud-Plattformen zur Verfügung.
Hyperconverged Infrastructure
Auch für Unternehmen, die keine Public Cloud nutzen für die Bereitstellung virtueller Desktops nutzen möchten, ist gesorgt. Sie können im eigenen Datacenter eine HCI-Appliance (Hyperconverged Infrastructure) platzieren, Stichwort "Private Cloud". VMware hat mit Partnern wie seiner Muttergesellschaft Dell EMC entsprechende Systeme zertifiziert.
Diese Variante kommt für Organisationen in Frage, die eine bessere Kontrolle über ihre virtuelle Desktop-Infrastruktur wünschen. Das können Klinken sein, aber auch Unternehmen aus dem Finanzbereich und öffentliche Einrichtungen, für die spezielle Sicherheits- und Compliance-Regeln gelten.
Allerdings bietet VMware mit VMware Horizon 7 eine weitere Alternative für Nutzer mit hohen Sicherheitsanforderungen. Sie können in diesem Fall virtuelle oder RDSH-gehostete (Remote Desktop Session Host) Desktops und Anwendungen auf lokal betriebenen Plattformen bereitstellen.
Details zu Horizon Cloud
VMware gibt die Verfügbarkeit von Horizon Cloud mit 99,9 Prozent an. Damit Anwender auch grafikintensive Applikationen einsetzen können, unterstützt die Lösung Nvidias GRID-vGPU-Technik für die Grafikbeschleunigung. Dadurch lassen sich beispielsweise 2D- und 3D-CAD/CAM-Programme auf virtuellen Desktops nutzen.
Zur Erstellung virtueller Desktops und gehosteter Anwendungen kann die IT-Abteilung eigene oder von VMware bereitgestellte Gold-Images verwenden. Außerdem haben Administratoren die Möglichkeit, IT-Desktop-Pools zur Zuweisung von Images zu erstellen. Die virtuellen Desktops und gehosteten Anwendungen lassen sich in vorhandene Active-Directory-Umgebungen einbinden.
Wer eine Hyperconverged-Appliance nutzen will, kann laut diesem FAQ auf Systeme von Partnern von Hitachi, Dell EMC und QTC zurückgreifen.
Preis
VMware bietet zwei Abrechnungsmodelle an:
- Pro benannten Anwender: Diese Version ist für virtuelle Umgebungen mit Mitarbeitern gedacht, die zu jeder Tageszeit dedizierten Zugriff auf virtuelle Maschinen benötigen.
- Pro gleichzeitiger Verbindung (CCU): Diese Variante eignet sich für virtuelle Umgebungen mit einer großen Anzahl von Anwendern, die sich im Laufe eines Arbeitstage Rechnerarbeitsplätze teilen.
Das sind beispielsweise Studenten und Mitarbeiter im Schichtdienst, etwa in einer Klink oder einem Produktionsbetrieb. Sie können Horizon Cloud mit gehosteter Infrastruktur direkt von VMware beziehen oder eigene HCI-Appliances nutzen.
Laut Informationen vom Februar 2017 anlässlich der Vorstellung von Horizon Cloud verlangt VMware ab 16 Dollar monatlich pro "benanntem Anwender". Das Basispaket umfasst mindestens 50 User. Die Basiskonfiguration umfasst 1 vCPU mit 2 GByte vRAM und 30 GByte Storage.
In Vorbereitung ist eine Workstation-Version für 300 Dollar pro Nutzer monatlich. Sie bietet 4 vCPUs, 16 GByte RAM und 120 GByte Festplatten-Platz. Details zu sind auf dieser deutschsprachigen Web-Seite von VMware zu finden. Eine Beschreibung der Details des gehosteten Services ist auf dieser Seite vorhanden.
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Bernd Reder ist seit über 20 Jahren als Journalist zu den Themen IT, Netzwerke und Telekommunikation tätig. Zu seinen beruflichen Stationen zählen unter anderem die Fachtitel "Elektronik" und "Gateway".Bei der Zeitschrift "Network World" war Reder als stellvertretender Chefredakteur tätig. Von 2006 bis 2010 baute er die Online-Ausgabe "Network Computing" auf.Derzeit ist Bernd Reder als freier Autor für diverse Print- und Online-Medien sowie für Firmen und PR-Agenturen aktiv.
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