Tags: Applikations-Virtualisierung, Kompatibilität, Internet Explorer, Gruppenrichtlinien
VMware veröffentlichte die Version 5.1 seiner Software zur Applikationsvirtualisierung. Zu den wesentlichen Neuerungen zählen ein erweitertes Management durch Gruppenrichtlinien, eine flexiblere Paket-Verwaltung sowie die Unterstützung von IE11 und Firefox durch ThinDirect.
VMware ThinApp zählt neben App-V zu den führenden Tools zur Virtualisierung von Anwendungen. Der Hersteller zog vor einem Jahr mit ThinApp 5.0 gegenüber dem wichtigsten Konkurrenten in einem wesentlichen Punkt nach, indem er nun ebenfalls die Virtualisierung von 64-Bit-Programmen erlaubte.
Virtualisierte Anwendungen über GPO steuern
Die jetzt fertiggestellte Version 5.1 bringt vor allem Verbesserungen für Administratoren. Eine davon besteht in zusätzlichen Templates für Gruppenrichtlinien, mit denen sich ThinApp-Pakete während ihrer Laufzeit zentral konfigurieren lassen. Die in GPOs festgelegten Einstellungen haben eine höhere Priorität als jene in der Datei Package.ini.
Auf diese Weise lassen sich mehrere Features von ThinApp steuern, darunter die Definition von Abhängigkeiten zwischen Packages (AppLink) und das Aktualisieren von virtualisierten Anwendungen, ohne dass dafür ein neues Paket erzeugt werden muss (AppSync).
Parallele Nutzung des IE6
Ein häufiges Einsatzgebiet von ThinApp besteht in der Virtualisierung älterer Versionen des Internet Explorer, besonders des IE6. Diese virtualisierte Form kann parallel zu einem modernen Browser laufen und nur auf jene Seiten beschränkt werden, die aus Kompatibilitätsgründen das alte Frontend benötigen. Für diese problematischen URLs springt der IE6 automatisch ein, wenn man in ThinApp eine entsprechende Liste von Web-Adressen hinterlegt ("ThinDirect").
In der Version 5.1 lassen sich bestimmte URLs auch über GPOs an den virtualisierten Browser umleiten. Neu ist zudem die Unterstützung für Mozilla Firefox ab der Version 22, so dass sich ausgewählte Web-Seiten gezielt im Open-Source-Browser anzeigen lassen. Darüber hinaus kann ThinApp 5.1 auch den IE 10 und 11 virtualisieren, allerdings nur unter Windows 7. Ansonsten ist die Software bereits kompatibel mit Windows 8.1 Update 2.
MAPI-Unterstützung
Eine deutliche Verbesserung für die Virtualisierung von Outlook bringt die Unterstützung für MAPI. ThinApp ist dabei auch in der Lage, ein virtualisiertes Mail-Programm als Standard-Mailer im System zu registrieren.
Einen weiteren Fortschritt beim Management von virtualisierten Anwendungen stellt ein V2P-Feature dar. Es erlaubt das Extrahieren eines Packages und seine Umwandlung in eine konventionelle Applikation, etwa um bei der Fehlersuche zu validieren, dass bestimmte Probleme unabhängig von der Virtualisierung auftreten.
Voraussetzung dafür ist jedoch, dass man dafür eine Umgebung nutzt, die weitgehend identisch ist mit jener, in der man das Package erstellt hat. Dazu gehört etwa, dass diese Funktion dort das gleiche Benutzerprofil vorfindet.
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