VMware vSphere 8 Update 1: Configuration Profiles nun GA, erweiterter TPM -Support, Okta als Identity Provider


    Tags: , , ,

    vSphere 8VMware kündigte das Update 1 (U1) von vSphere 8 an. Es bringt eine ganze Reihe von neuen Features. Dazu gehören unter anderem die nun offiziell verfügbaren Configuration Profiles, die Integration von Health Diagnostics in vCenter, eine erweiterte Unterstützung für GPUs und vTPMs sowie Okta als Identity Provider.

    Anders als in der Vergangenheit beschränken sich Updates von vSphere nicht mehr auf Fehler­korrekturen, sondern bringen auch zusätzliche Features. Das neue zweistufige Release-Modell greift zudem auch für Updates, die zuerst als Initial Availability (IA) und dann später als General Availability (GA) erscheinen. vSphere 8 U1 kommt voraussichtlich Ende April als IA auf den Markt.

    Cluster-Knoten über Profile konfigurieren

    Eine Neuerung, mit der Kunden ihre vSphere-Cluster effizienter verwalten können, sind Configuration Profiles. Sie waren in vSphere 8 als Vorschau enthalten und werden nun offiziell unterstützt.

    Die Profile verfolgen einen deklarativen Ansatz, indem sie mittels einer JSON-Datei alle Einstellungen eines Hosts beschreiben.

    Admins können ein solches Profil dann auf alle Knoten eines Clusters anwenden und somit die gewünschte Konfiguration in einem Durchgang komplett auf sie übertragen. Die Einstellungen lassen sich von einem Referenz-Host kopieren, so dass man ein Configuration Profile nicht von Hand erstellen muss.

    Configuration Profiles vereinfachen das Management eines vSphere-Clusters.

    Ein weiterer Vorteil dieses Mechanismus besteht darin, dass sich damit Abweichungen von der gewünschten Konfiguration ("Configuration Drift") auf einzelnen Hosts schnell rückgängig machen lassen.

    Erweiterte GPU-Unterstützung

    Konfigurations­profile kennt vSphere auch für Grafik­prozessoren (GPU), um sie für bestimmte Aufgaben wie Desktop-Virtualisierung, Rechenleistung oder Grafik zu optimieren. In vSphere 8 U1 können Admins verschiedene Profile für vGPUs nebeneinander auf die gleiche physische GPU anwenden.

    In vSphere 8 U1 lassen sich mehrere Profile für vGPUs auf eine physische GPU anwenden.

    Ein Schwerpunkt von vSphere 8 war der Einsatz von Grafikprozessoren für rechenintensive Aufgaben wie Machine Learning und KI. Diesem Zweck dient auch die Unterstützung für NVIDIA NVSwitch, der bis zu acht GPUs pro Host oder bis zu acht vGPUs pro VM verbinden kann.

    Verbesserter TPM-Support

    In puncto Hardware-Unterstützung bringt das Update 1 auch Verbesserungen für Rechner und VMs mit einem Trusted Platform Module (TPM).

    So steht Quick Boot nun auch Rechnern mit einem TPM 2.0 zur Verfügung. Dieses Feature beschleunigt das Patchen und Upgrades von Hosts, weil es die Zeit für deren Neustart verkürzt. Bis dato musste man den TPM jedoch deaktivieren, um Quick Boot zu ermöglichen.

    VMware stellt in virtuellen Maschinen einen vTPM zur Verfügung, der unabhängig von einem physischen TPM funktioniert. Allerdings waren vTPMs bis dato nicht mit Fault Tolerance (FT) kompatibel. Dessen Aufgabe besteht darin, eine identische und stets aktuelle Standby-VM auf einem anderen Host vorzuhalten. vSphere 8 U1 beseitigt nun diese Einschränkung.

    Troubleshooting-Tool in vCenter

    Eine weitere Neuerung betrifft die Integration von Skyline Health Diagnostics in vCenter. Dabei handelt es sich um ein Self-Service-Tool für das Troubleshooting und Fehlerbehebung. Admins können damit auch regelmäßig automatische Health-Checks ausführen und Daten vor der Kontaktierung des VMware-Supports sammeln.

    Das Tool ist mit vSphere 8 U1 keine separate Anwendung mehr, sondern lässt sich nun über vCenter nutzen.

    Power-Management

    Ein neues Feature von vSphere 8 war Green Metrics, mit dem sich der Energieverbrauch durch Anwendungen und Infrastruktur auf Host-Ebene überwachen lässt. Update 1 erweitert das Monitoring auf virtuelle Maschinen, so dass Admins für jede Workload erkennen können, wie viel Strom sie verbraucht.

    Zusätzlicher Identity Provider

    Schließlich erweitert das Update 1 die Liste der unterstützten Identity Provider. VMware bietet mit vCenter SSO, das Bestandteil des Platform Service Controllers ist, einen eigenen Verzeichnisdienst.

    Alternativ können jedoch Active Directory, OpenLDAP und die Active Directory Federation Services (ADFS) für die Authentifizierung verwendet werden. In vSphere 8 U1 kommt mit Okta ein weiterer Cloud-basierter Service hinzu, der unter anderem auch Multifaktor-Authentifizierung unterstützt.

    Zusammenfassung

    Im Zuge des neuen Release-Modells ist das Update 1 weit mehr als nur eine Sammlung von Bugfixes, auf die Kunden in der Vergangenheit warteten, bevor sie ein Upgrade auf ein Major Release installierten.

    Es bringt eine Reihe von neuen Features, die unter anderem die Administration des Systems erleichtern. Dazu gehören die Configuration Profiles, die Integration von Skyline Health Diagnostics in vCenter oder das Kombinieren mehrerer Profile auf einer GPU.

    Nennenswert ist auch der verbesserte Hardware-Support, unter anderem durch die Unterstützung von NVIDIA NVSwitch und den erweiterten TPM-Support.

    Täglich Know-how für IT-Pros mit unserem Newsletter

    Wir ver­wenden Ihre Mail-Adresse nur für den Ver­sand der News­letter.
    Es erfolgt keine per­sonen­be­zogene Auswertung.

    Bild von Wolfgang Sommergut
    Wolfgang Sommergut hat lang­jährige Erfahrung als Fach­autor, Berater und Kon­ferenz­sprecher zu ver­schie­denen Themen der IT. Da­ne­ben war er als System­ad­mi­ni­stra­tor und Con­sultant tätig.
    // Kontakt: E-Mail, XING, LinkedIn //

    Verwandte Beiträge

    Weitere Links