VMware Workstation 15.5.5: kostenloses Upgrade, eingeschränkte Nested Virtualization


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    Logo VMware WorkstationVMware veröffent­lichte vor kurzem die Version 15.5.5 der Work­station Pro und des Players. Ihre wichtigste Neuerung besteht darin, dass sie auch dann virtu­elle Maschinen ausführen können, wenn Hyper-V im Host-OS aktiviert wurde. Aller­dings geht dieser Modus mit einer erheb­lichen funk­tionalen Ein­schränkung einher.

    Für Anbieter von Typ-2-Hypervisoren ist das in Windows integrierte Hyper-V-Feature eigentlich kein Problem, da sich Anwender leicht zwischen den verschiedenen Produkten entscheiden können. Wer VirtualBox oder VMware Workstation nutzt, kann auf Hyper-V leicht verzichten.

    Zu Konflikten kommt es aber immer öfter, seit Microsoft seine Virtualisierungs­technik für alle möglichen Sicherheits- und System­funktionen nutzt. Das gilt etwa für Virtualization based Security (VBS) wie Application Guard, Credential oder Device Guard sowie für Windows Sandbox oder die neue Generation des Subsystems für Linux (WSL2).

    Sie alle aktivieren im Hintergrund den Hypervisor, so dass dann die VMware Workstation bis dato keine VMs mehr ausführen konnte. Die Version 15.5.5 bringt einen neuen Koexistenz-Modus, der automatisch greift, sobald der Windows-eigene Hypervisor aktiv ist.

    VMware Workstation auf Hyper-V

    Diese Betriebsart nutzt dann nicht mehr den eigenen Hypervisor VMM, sondern läuft im User-Level und setzt auf die Windows Hypervisor APIs (WHP-APIs) auf. Dadurch hat die Workstation keinen direkten Zugriff auf die Hardware mehr, etwa die CPU-Virtualisierungs­erweiterungen Intel VT-x und AMD AMD-V.

    Damit entfällt die Unter­stützung für verschachtelte Virtualisierung, eine der Königs­disziplinen der Workstation. Damit können Anwender nicht nur Hyper-V oder ESXi in einer VM ausführen, sondern auch alle VBS-Funktionen eines Windows-Gastes aktivieren. Letzteres funktioniert auch nicht mehr, sobald die Workstation im User-Level-Modus läuft.

    Die Virtualisierung von VT-X und AMD-V funktioniert im User-Level-Mode nicht mehr.

    Im Vergleich zu Hyper-V bleiben dann noch ein höheren Benutzerkomfort (zum Beispiel Drag & Drop) und einige spezielle Funktionen wie die WAN-Simulation als Vorteile. Gleichzeitig holt Hyper-V bei der Nested Virtualization auf, indem es seit dem Build 19645 dafür auch AMD-Prozessoren unterstützt.

    Systemvoraussetzungen und Verfügbarkeit

    VMware nennt Windows 10 2004 (20H1) beim Host-OS als Voraussetzung. Das dürfte sich aber nur auf die neue Koexistenz mit Hyper-V beziehen, denn das automatische Update bietet auch auf älteren Versionen von Windows 10 ein Upgrade an.

    Automatisches Update auf die VMware Workstation 15.5.5

    Die Workstation 15.5.5 unterstützt Windows 10 2004 zudem auch als Gast-OS. Hinzu kommen dafür noch Ubuntu 20.04 und Fedora 32, das Erste auch als Host-OS.

    Für Benutzer der VMware Workstation 15 Pro ist das Update auf die Version 15.5.5 kostenlos.

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    Bild von Wolfgang Sommergut

    Wolfgang Sommergut hat lang­jährige Erfahrung als Fach­autor, Berater und Kon­ferenz­sprecher zu ver­schie­denen Themen der IT. Da­ne­ben war er als System­ad­mi­ni­stra­tor und Con­sultant tätig.
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