Tags: VMware Workstation, Windows 10
VMware veröffentlichte eine Preview der Workstation Pro 20H1, die erstmals den Host VBS Mode implementiert. Dieser greift automatisch, wenn die Software auf einem Windows-PC mit aktiviertem Hyper-V oder einem Feature für Virtualization based Security läuft. Diese Koexistenz führt aber auch zu Einschränkungen.
Als Microsoft Hyper-V erstmals mit Windows 8 auslieferte, war das OS-Feature eine Konkurrenz zu VMware Workstation oder VirtualBox. Bei diesen beiden handelt es sich um einen Typ-2-Hypervisor, also auf einem Betriebssystem gehostete Versionen, wogegen Hyper-V direkt auf die Hardware aufsetzt.
Hyper-V lässt keinen Platz für Konkurrenten
Hyper-V ist aufgrund seiner Architektur nicht so eng mit dem Desktop integriert und daher weniger benutzerfreundlich als die beiden anderen Produkte. Außerdem bietet etwa die VMware Workstation mehr Funktionen.
Eine Entscheidung zwischen Hyper-V und einem alternativen Produkt ist aber immer weniger möglich, weil Microsoft seinen Hypervisor für immer mehr Windows-Features einsetzt.
Dazu zählen die Sicherheitsfunktionen Credential Guard und Device Guard, die Windows Sandbox und demnächst die Version 2 des Subsystem für Linux. Sobald eines dieser Features aktiv ist, lässt sich kein Typ-2-Hypervisor mehr ausführen.
Keine Nested Virtualization
Um Produkte anderer Hersteller nicht ganz von Windows 10 auszuschließen, führte Microsoft mit der Version 1803 ein erweitertes User-Mode API für die Windows Hypervisor Platform ein. VMware macht sich diese nun zunutze, benötigt aber dafür Windows 10 2004.
Sobald die Workstation erkennt, dass Microsofts Hypervisor läuft, schaltet sie in einen eigenen Betriebsmodus namens VBS Mode. Allerdings kann eine VM dann nicht auf die CPU-Erweiterungen Intel VT oder AMD-V zugreifen, so dass eine verschachtelte Virtualisierung nicht mehr möglich ist. Hyper-V oder ESXi laufen unter diesen Bedingungen daher nicht mehr in einer virtuellen Maschine der Workstation.
VMware arbeitet mit Microsoft nach eigenem Bekunden aber an einer Lösung, um diese Beschränkung in einer späteren Version von Windows 10 zu überwinden.
Systemvoraussetzungen und Verfügbarkeit
Die Workstation 20H1 Preview erfordert mindestens den Build 19041 von Windows 10. Als CPU erwartet die Software einen Prozessor der Generation Intel Haswell, AMD Bulldozer oder neuer. Die Preview kann kostenlos von der Website des Herstellers heruntergeladen werden.
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