Tags: Virtualisierung, Hyper-V, VMware, XenServer, Netzwerk
Mit Silver Peak VX-500 hat die amerikanische Firma Silver Peak Systems eine virtualisierte WAN-Optimierungssoftware vorgestellt, die sich für Weitverkehrsleitungen mit bis zu 2 MBit/s Bandbreite eignet, speziell T1/E1-MPLS-Verbindungen und DSL-Leitungen. Damit kommt die VX-500 laut Silver Peak vor allem für die Anbindung kleinerer Außenstellen an Rechenzentren in der Firmenzentrale in Betracht.
Die VX-500 läuft auf den gängigen Virtualisierungsplattformen, also VMware vSphere, Microsoft Hypver-V, Citrix Xen und KVM. Sie unterstützt bis zu 8.000 simultane Verbindungen und kostet rund 550 Dollar (Jahressubskription). Eine kostenlose Testversion mit 30 Tagen Laufzeit und vollem technischen Support ist auf folgender Web-Seite von Silver Peaks verfügbar: http://www.vx-xpress.com/downloads/.
Mehrere Verfahren optimieren Datentransfer
Die Basis der VX-500 ist die Virtual Acceleration Open Architecture (VXOA) von Silver Peak. In sie hat der Hersteller mehrere Techniken integriert, mit der sich der Datentransport über WANs beschleunigen und verbessern lässt. Network Acceleration reduziert die Latenzzeiten, etwa durch dynamisches Anpassen der TCP-Sende- und Empfangsfenster auf bis zu 1 GByte; Network Integrity verringert die Paketverlustraten, etwa durch Forward Error Correction (FEC) und Packet Order Correction (POC).
Network Memory wiederum optimiert die Ausnutzung der WAN-Bandbreite, in dem Daten komprimiert und mehrfach vorhandene Pakete durch Zeiger ersetzt werden (Deduplizieren). Diese Verfahren erhöhen den Durchsatz laut Hersteller bis um das 90-Fache, je nach Anwendung.
Warum überhaupt WAN-Optimierung?
Natürlich stellt sich die Frage, ob einen hoch entwickelten Land wie Deutschland mit einer relativ guten WAN-Infrastruktur Systeme wie die VX-500 überhaupt notwendig sind. Die Antwort lautet – leider – "ja". Ein Grund ist, dass in vielen Regionen bestenfalls DSL-Leitungen mit 6 MBit/s oder weniger zur Verfügung stehen. Das heißt, Firmen müssen das Optimum aus ihren WAN-Verbindungen "herausquetschen", wenn Mitarbeiter in Filialen Daten und Applikation im zentralen Data Center verwenden möchten, und das ohne lange Wartezeiten.
Gleiches gilt, wenn das Replizieren von Daten zwischen zwei Standorten oder der Zugriff auf virtualisierte Ressourcen ansteht, etwa auf Virtual Desktops. Knackpunkte, die sich negativ auf solche Anwendungen auswirken können, sind unter anderem hohe Latenzzeiten von 100 ms,, die fehlerhafte Übertragung von Datenpaketen (falsche Reihenfolge von Paketen) und das Wegwerfen von Paketen wegen Überlastung der Übertragungssysteme. Die Folge ist ein Anstieg der Packet Loss Rate auf mehr 0,5 Prozent oder mehr. Bereits bei 0,5 Prozent können Anwendungen wie Data Replication zwischen zwei Standorten Probleme bekommen.
Zwei weitere Appliances von Silver Peak
Die Virtual Appliances X-6000 und VX-7000 ergänzen dagegen Silver Peaks Produktpalette im mittleren Leistungsbereich. Beide beschleunigen Verbindungen mit einer Bandbreite von 100 MBit/s beziehungsweise 200 MBit/s.
Die Preisspanne für die Silver Peak VX-6000 beginnt ab 22.131 US Dollar, ebenfalls auf Basis einer Jahressubskription. Die Silver Peak VX-7000 steht ab 26.557 US Dollar zur Verfügung.
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Bei der Zeitschrift "Network World" war Reder als stellvertretender Chefredakteur tätig. Von 2006 bis 2010 baute er die Online-Ausgabe "Network Computing" auf.
Derzeit ist Bernd Reder als freier Autor für diverse Print- und Online-Medien sowie für Firmen und PR-Agenturen aktiv.
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