Windows 10 1803 kommt mit cURL und tar


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    cURL LogoMicrosoft bringt mit cURL und tar zwei Tools aus dem *nix-Werkzeugkasten auf Windows. Bei cURL handelt es sich um ein mächtiges Tool für den automatisierten Transfer von Daten über verschiedene Protokolle, darunter HTTP, FTP oder Telnet. Tar ist der Standard für das Archivieren von Daten unter Unix/Linux.

    Im Rahmen seiner Cross-Plattformstrategie portiert Microsoft nicht nur PowerShell Core auf macOS und Linux, sondern bringt im Gegenzug von dort Tools auf Windows. Die größten Projekte in diesem Zusammenhang waren bis dato das Subsystem für Linux inklusive bash sowie OpenSSH.

    Bis dato Zusatz-Tools erforderlich

    Daher gab es schon bisher Möglichkeiten unter Windows, tar-Archive zu entpacken oder in Scripts Daten aus dem Internet abzurufen. Dazu zählen in erster Linie das Ubuntu- und SuSe-Modul für Windows, die sowohl cURL als auch tar enthalten.

    Die Freeware 7-Zip kann auch Archive im tar-Format erstellen und entpacken.

    Darüber hinaus existieren Implementierungen beider Werkzeuge für cygwin und kostenlose Tools wie 7-Zip können tar-Archive entpacken und sogar erstellen.

    Nicht zuletzt verfügt PowerShell mit Invoke-WebRequest über ein mächtiges Cmdlet, um Daten aus dem Web herunter­zuladen und zu verarbeiten.

    Künftig als Bordmittel in Windows 10 und im Server

    Alle diese Lösungen haben gemeinsam, dass sie erst nachträglich eingerichtet werden müssen. Und das Sub-System für Linux läuft nicht einmal auf allen Rechnern, weil es die x64-Version von Windows 10 voraussetzt.

    Linux für Windows kann über den Store auf x64-Versionen des OS nachinstalliert werden.

    Die neuen Implemen­tierungen von cURL und tar gehören dagegen zukünftig zum Lieferumfang des Betriebssystems. Ersteres stand bisher als separater Download bereit.

    Aufgrund der regelmäßigen Feature-Updates kann man sich bei Scripts darauf verlassen, dass beide Tools in absehbarer Zeit immer unter Windows 10 verfügbar sind und vom Hersteller unterstützt werden.

    Das gilt auch für Windows Server, wo die beiden Dienstprogramme in der aktuellen Insider Preview ebenfalls vorhanden sind. Besonderen Nutzen sollen sie in Images von Nano Server entfalten, weil Microsoft dieses weiter abgespeckt und PowerShell daraus entfernt hat. Die beiden Unix-Werkzeuge sollen nun das Herunterladen und Entpacken von Docker-Images erlauben.

    Noch keine PowerShell-Integration

    cURL und tar für Windows sind Standalone-Programme, die man sowohl in der alten Eingabeauf­forderung als auch in PowerShell starten kann. Bei Letzterer steht der Ausführung jedoch ein vordefinierter Alias im Weg, der auf Invoke-WebRequest verweist. Wenn man diesen nicht löschen möchte, dann ruft man cURL einfach über curl.exe auf.

    cURL ist ein mächtiges Tool zum Datentransfer ohne Benutzerinteraktion.

    Eine weitere Integration mit PowerShell wäre natürlich wünschenswert, wobei sich Microsoft dabei an den Funktionen orientieren könnte, die es in PHP für cURL gibt.

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    Wolfgang Sommergut hat lang­jährige Erfahrung als Fach­autor, Berater und Kon­ferenz­sprecher zu ver­schie­denen Themen der IT. Da­ne­ben war er als System­ad­mi­ni­stra­tor und Con­sultant tätig.
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    1 Kommentar

    "Und das Sub-System für Linux läuft nicht einmal auf allen Rechnern, weil es die x64-Version von Windows 10 voraussetzt."

    Musste lachen. Hauptsache ihr erwähnt die 3 Personen, die noch eine 32-Bit Version von Windows 10 verwenden.