Tags: Windows 10, OS Deployment
Microsoft kündigte das nächste Feature-Release für Windows 10 an, das unter der Bezeichnung 21H1 firmiert. Entgegen des Update-Zyklus, der sich über die letzten Jahre eingebürgert hat, handelt es sich dabei um kein Upgrade mit zahlreichen Neuerungen. Anwender erhalten es daher wieder als kumulatives Update.
Im Rahmen des Semi-annual Channel (SAC) steht für das erste Halbjahr 2021 ein neues Feature-Release auf der Tagesordnung. Microsoft kündigte dieses nun offiziell an und gab den Build 19043.844 im Beta Channel für Windows Insider frei.
Keine neuen Features
Angesichts der regelmäßigen Status-Updates zu den Fortschritten dieser Version ließ sich schon in den letzten Monaten absehen, dass sie nicht allzu viele Innovationen bringen würde. Microsoft nennt als die wesentlichen Verbesserungen von 21H1:
- Multi-Kamera-Unterstützung bei der Authentifizierung mit Windows Hello
- Höhere Performance von Application Guard. Das Feature unterstützt nun auch Office.
- Der Group Policy Client Service (GPSVC) soll Änderungen schneller verarbeiten, um das Remote-Arbeiten besser zu unterstützen.
Hinzu kommt noch die Behebung einiger Fehler. Dazu zählt etwa jener, dass Änderungen in den Gruppenmitgliedschaften von Computern und Benutzern im Active Directory nicht schnell genug weitergegeben wurden, was sich etwa in den Ergebnissen von gpresult widerspiegelte.
Unveränderter 20xx-Kernel
Diese geringfügigen Änderungen erfolgen auf der Code-Basis von Windows 10 2004 bzw. 20H2. Entsprechend bleiben die Anforderungen durch das Windows Hardware Compatibility Program wie gehabt.
Darüber hinaus lässt sich absehen, dass dieses Release kein eigenes ADK oder WinPE erhält, ähnliches dürfte für die ADMX-Vorlagen und die Security Baseline gelten.
Verteilung als kumulatives Update
Aufgrund der geringen Fortschritte rollt Microsoft diese Version als kumulatives Update aus und schaltet es dann über ein Enablement Package frei. Dieses Verfahren kennen Anwender bereits von Windows 10 20H2 und 1909. Ein komplettes In-Place-Update läuft indes auf Systemen, deren Betriebssystem älter als die Version 2004 ist.
Kurzer Support für kleines Update
Während die Consumer-Ausführungen und die Pro-Editionen immer nur 18 Monate unterstützt werden, beträgt dieser Zeitraum bei der Enterprise Edition ebenfalls 18 Monate im Frühjahr, aber 30 Monate im Herbst.
Die Idee dahinter ist, dass die Version im ersten Halbjahr viele neue Features enthält, die sich noch nicht im breiten Einsatz bewährt haben. Kommerzielle Anwender sollten daher bevorzugt auf das Herbst-Release warten, das arm an Neurungen ist und als eine Art Service Pack dient.
In diesem Jahr wird offenbar die Version 21H2 eine größere Zahl an Neuerungen bringen, aber als das weniger stabile Release dennoch 30 Monate Support genießen. Für Unternehmen, welche die Enterprise Edition einsetzen, liegt es daher nahe, bei 20H2 zu verharren.
Diese Version genießt Support bis 9. Mai 2023, so dass Anwender das weniger stabile 21H2 überspringen und bis zum Release 22H2 warten können - unter der Voraussetzung, dass Microsoft wieder zur gewohnten Abfolge von großen und kleinen Updates zurückkehrt. Beim Wechsel auf 21H1 wären sie jedoch bereits Ende 2022 zum nächsten Update gezwungen, ohne nennenswerte Verbesserungen zu bekommen.
Firmen, welche die Pro Edition nutzen, dürften das unproblematische Update auf 21H1 mitzunehmen, weil hier mit keinen größeren Kompatibilitätsproblemen zu rechnen ist. Sie verschaffen sich dadurch wieder vollen Support-Zeitraum.
Verfügbarkeit
Ein genaues Datum für die Freigabe von Windows 10 21H1 nannte Microsoft bisher nicht. Die Beta-Version erhalten alle Windows Insider, die diesen Channel abonniert haben und den Download in der App Einstellungen selbst veranlassen.
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1 Kommentar
Es ist gut, dass die Support Policy nur wegen der "Anomalie" eines Enablement Packages von H2 auf H1 nicht geändert wird. Da blickt sonst keiner durch. Einfach mal positiv sehen, dass wir mit nur 23 Kilobyte Download ein aktuelleres Windows erhalten.