Tags: Windows 10, Tools
Der Insider Build 17666 (Redstone 5) bringt auffällige Änderungen bei der Bedienung des Systems. Dazu gehört, dass die Zwischenablage nun mehrere Objekte aufnehmen und sogar dauerhaft speichern kann. Außerdem lassen sich die meisten Anwendungen in Tabs öffnen, darunter auch Konsolenprogramme.
Die Zwischenablage ist seit den Anfängen von Windows ein einfacher Stapelspeicher, der nur ein Objekt aufnimmt und bei dem jede Push-Operation den vorhandenen Inhalt überschreibt. Er ist zudem nicht über die Sitzung hinaus persistent.
Mächtigeres Clipboard
Aufgrund dieser Beschränkungen gibt es mehrere Clipboard-Manager, welche etwa die ganze Historie von Kopieren und Einfügen vorhalten. Derartige Funktionen soll Windows 10 in Zukunft selbst bieten. In der aktuellen Preview sind die Fähigkeiten der erweiterten Zwischenablage jedoch noch auf die Content-Typen Text, HTML und Bilder bis 1MB beschränkt.
Ein interessantes Feature besteht darin, dass man einzelne Einträge anheften und so über die Sitzung hinaus aufbewahren kann. Dazu zeigt man den Inhalt des Clipboards mit der Tastenkombination Win + V an und klickt auf das Symbol für die Reißzwecke neben dem gewünschten Eintrag. Dieser lässt sich über das "x" auch löschen.
Standardmäßig ist das Feature nicht aktiviert. Es lässt sich in der App Einstellungen unter System => Zwischenablage einschalten. Wenn man über ein Microsoft-Konto angemeldet ist, dann kann der Inhalt des Clipboards zwischen Geräten synchronisiert werden.
Fast alle Fenster mit Tabs
In der täglichen Arbeit zweifellos auffälliger ist die Einführung von Tabs für die meisten Fenster. Auf diese Weise lassen sich unterschiedlichste Anwendungen nebeneinander in Registerkarten aufreihen, etwa PowerShell, Datei-Explorer oder die App Einstellungen.
Klickt man auf das +-Zeichen zum Öffnen eines neuen Tabs, dann startet dort der Edge-Browser. Die Auswahl von anderen Anwendungen ist nicht vorgesehen, man kann diese aber aus anderen Fenstern oder Tabs per Drag and Drop dorthin befördern.
Insgesamt ist dieses Feature jedoch nicht konsistent. Während sich einige Anwendungen zwischen Fenstern umhängen oder auf eine andere Registerkarte verschieben lassen, nehmen andere nach dem Starten immer den ersten Tab eines Fensters ein und lassen sich nicht bewegen. Wieder andere, die selbst schon Tabs unterstützen, wie etwa Chrome oder Firefox, bleiben komplett außen vor.
Unabhängig davon, ob eine Applikation in einem eigenen Fenster oder in einem Tab läuft, erscheint das dazu gehörige Symbol wie gewohnt in der Taskleiste. Klickt man es an, öffnet man damit die Registerkarte, in der das Programm ausgeführt wird.
In der App Einstellungen hat man unter System => Multitasking die Möglichkeit, das Verhalten von Anwendungen in Bezug auf Tabs oder Fenster zu steuern. Allerdings ändert die Auswahl von Automatisch in Registerkarte öffnen bis dato nicht, wie sich Anwendungen beim Start präsentieren. Dort bleibt es beim Fenstermodus.
Unix-freundlicher Notepad
Eine weitere Neuerung, die angesichts ihrer relativ geringen Relevanz einige Aufmerksamkeit erhalten hat, ist die Unterstützung von Zeilenumbrüchen nach Unix-Art in Notepad. Während Windows dafür \r\n verwendet, nutzen *nix nur \n.
Der Support beschränkt sich jedoch darauf, dass der Editor bestehende Dateien korrekt anzeigen und speichern kann, wenn diese von einem Linux-Rechner stammen. In neuen Dateien bleibt es beim Windows-Standard.
Neu hinzu kommt im Kontextmenü von markiertem Text der Eintrag Mit Bing suchen. Startet man von hier die Web-Suche, dann öffnet sich der Edge-Browser gleich in einer Registerkarte des gleichen Fensters - wenn man Pech hat, allerdings auch in einem Tab eines ganz anderen Fensters.
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