Tags: Lizenzierung, Windows 8, Windows 8.1
So schlecht, wie das vielerorts behauptet wird, ist es offenbar um die Akzeptanz von Windows 8 / 8.1 nicht bestellt. Microsoft hat in den ersten 15 Monaten nach Verkaufsstart des Betriebssystems weltweit 200 Millionen Lizenzen verkauft. Zum Vergleich: Beim unglückseligen Windows Vista, mit dem Windows 8.x häufig gleichgesetzt wird, waren es nach 18 Monaten nur 180 Millionen Lizenzen.
Einen Dämpfer musste Microsoft allerdings sehr wohl hinnehmen: Windows 7 wurde innerhalb knapp eines Jahres rund 240 Millionen Mal verkauft. Allerdings ist dabei der "Vista-Effekt" zu berücksichtigen: Viele Unternehmenskunden und private Nutzer ließen das Upgrade von XP auf Vista aus und schafften sich lieber gleich Windows 7 an.
Kaum jemand mag Windows 8 RT
Allerdings gibt es auch bei Windows 8 einige Leichen im Keller. So finden mobile Systeme mit ARM-Prozessoren und Windows 8 RT an Bord immer weniger Käufer. So nahm im vergangenen September September Dell sein Tablet XPS 10 mit RT aus dem Programm. Lenovo hatte dies mit dem Ideapad Yoga bereits im Sommer getan.
Derzeit bieten noch folgende Hersteller RT-Systeme an: Asus das VivoTab RT mit 10,1-Zoll-Bildschirm und Samsung das Ativ Tab GT-P8510, ebenfalls mit einem 10-Zoll-Display. Nicht zu vergessen Microsoft selbst, das seinen Tablet-Rechner Surface 2 auch mit Windows 8.1 RT anbietet.
Vor Windows 9 kommt Update für 8
Der weltweite Marktanteil von Windows 8 / 8.1 lag nach Angaben der Web-Analysefirma Net Applications bei Desktop-Systemen Ende Januar 2014 bei etwas mehr als 10 Prozent. Auf Windows 7 entfielen 47,5 Prozent, auf Windows XP immerhin noch 29,3 Prozent.
Microsoft hat Ende vergangener Woche mitgeteilt, dass der Verkauf der Consumer-Versionen von Windows 7 am 31. Oktober 2014 endet. Wann dieses Schicksal die Business-Variante ereilt, ließ der Hersteller offen. Möglicherweise wartet Microsoft ab, wie sich der Absatz von Windows 8 im Geschäftskundensegment entwickelt.
Mittlerweile wird darüber spekuliert, wann Microsoft Windows 9 auf den Markt bringen wird. Das Unternehmen hat bereits vor dem Launch von Windows 8 zu verstehen gegeben, dass es künftig nicht mehr ähnlich lange Produktzyklen wie bei Windows XP (Start: Ende 2001) geben werde. Allerdings wird derzeit noch kräftig an 8.1 gefeilt, um die 8er Version von Windows für Anwender attraktiver zu machen, vor allem für Firmenkunden und Nutzer von Rechnern ohne Touch-Bildschirm.
Windows 8 wird handsamer
Ein vorab ins Internet "gerutschtes" Build von Windows 8.1 Update 1 zeigt, wohin die Reise gehen könnte. Neu sind unter anderem folgende Funktionen:
- Es gibt einen Ausschaltknopf auf der Metro-Oberfläche, der direkt zugänglich ist und nicht umständlich über mehrere Klicks über die Charms-Leiste erreicht werden kann. Der Button öffnet das bekannte Pull-Down-Menü mit diversen Optionen (Ausschalten, Energiesparmodus, Neustart).
- Metro-Apps erhalten eine Titelleiste und können über Schaltflächen geschlossen werden, ähnlich wie bei Windows 7 oder Anwendungen, die der User bei Windows 8 auf dem Desktop startet.
- Beim Rechtsklick mit der Maus oder einem Trackpad auf eine Metro-Applikation erscheint ein Kontext-Menü. Der Nutzer muss dieses nicht mehr durch das Herunterfahren mit dem Mauszeiger auf den unteren Rand des Bildschirms starten.
- Sehr hilfreich: Apps können mittels des Kontextmenüs in der Taskleiste des Desktops platziert werden.
Wann Windows 8.1. Update 1 herauskommt, ist noch nicht ganz klar. Einige Quellen sprechen von Ende März, andere geben als Startpunkt Microsofts "Build"-Konferenz vom 2. bis 4. April dieses Jahres an. Auf der Entwicklerkonferenz werden auch Details zu Windows 9 erwartet, etwa Hinweise darauf, wann das Betriebssystem vorgestellt wird. In Blogs wie Techradar und Extremetech ist von April 2015 die Rede.
Allerdings werden auf der Build 2014 weniger die Desktop-Versionen und Windows Server im Mittelpunkt stehen. Microsoft will offenbar den Fokus auf Windows Phone 8.1 legen. Nach dem Kauf von Nokia ist das nicht verwunderlich, benötigt doch gerade das Geschäft mit mobilen Systemen immer noch Anschubhilfe.
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Bernd Reder ist seit über 20 Jahren als Journalist zu den Themen IT, Netzwerke und Telekommunikation tätig. Zu seinen beruflichen Stationen zählen unter anderem die Fachtitel "Elektronik" und "Gateway".Bei der Zeitschrift "Network World" war Reder als stellvertretender Chefredakteur tätig. Von 2006 bis 2010 baute er die Online-Ausgabe "Network Computing" auf.Derzeit ist Bernd Reder als freier Autor für diverse Print- und Online-Medien sowie für Firmen und PR-Agenturen aktiv.
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