Tags: Windows Admin Center, Windows Server 2019
Zu den Neuerungen von Admin Center 1809 zählen geplante Aufgaben, das Deinstallieren von Programmen oder das File-Sharing. Diese Version unterstützt Windows Server 2019. Aber auch sie ist noch weit davon entfernt, die RSAT zu ersetzen. Admins werden sich auf ein Nebeneinander beider Tools einstellen müssen.
Microsoft verfolgt auch bei der Entwicklung der Browser-basierten Management-Tools (Codename "Project Honolulu") einen Ansatz, bei dem fast jeden Monat eine Preview erscheint. Ziel ist es zumindest vorerst, für jedes Update von Windows Server eine unterstützte Version (GA) herauszubringen. Eine solche ist nun Admin Center 1809, das offiziell für den Einsatz auf Windows Server 2019 vorgesehen ist.
Kein vollwertiger Ersatz für die RSAT
Auch wenn Microsoft das Admin Center als die Tools mit dem schnellsten Wachstum bei den Anwenderzahlen feiert, so ist die Positionierung dieser Werkzeuge bis dato noch nicht ganz klar. Während sie in vielen Bereichen eine Alternative zu den RSAT darstellen, konkurrieren sie hingegen nicht mit System Center.
Gleichzeitig sind sie aber noch weit davon entfernt, den Funktionsumfang der MMC-basierten Tools abzudecken. Das gilt etwa für das Management des Active Directory, von DNS und DHCP, oder von WSUS oder Remotedesktop-Bereitstellungen. Außerdem sind einige Module rudimentär, etwa die Zertifikatsverwaltung.
Gegenüber dem Server Manager, der seit der Version 2012 ein Multi-Server-Management beherrscht, bedeuten das Admin Center sogar einen Rückschritt, weil man damit Aktionen immer nur für einen einzelnen Endpunkt (Server ab 2008 R2 oder Windows 10) ausführen kann.
RSAT bei Server 2019 abgehängt
Dennoch setzt Microsoft seine Energie nicht primär daran, solche Aufgaben von den RSAT auf das Admin Center zu übertragen, die in der täglichen Arbeit am häufigsten anstehen. Vielmehr decken die Browser-Tools bevorzugt die neuen Funktionen von Windows Server 2016 und 2019 ab.
Dazu zählt etwa die Verwaltung von hyperkonvergenten Infrastrukturen mit Storage Spaces Direct, der Storage Migration Services, von System Insights oder Storage Replica. Umgekehrt lässt sich aber keines dieser neuen Features durchgängig über die GUI-Tools der RSAT verwalten.
Anstatt also das Admin Center auf die baldige Ablösung der RSAT auszurichten, driften die beiden Tools auseinander, weil beide immer mehr exklusive Funktionen bieten - die RSAT bei den "klassischen" Aufgaben, das Admin Center bei den neuen Features.
Ein Nebeneinander auf absehbare Zeit
Ein weiterer exklusiver Schwerpunkt in der Entwicklung des Admin Centers liegt in der Verwaltung von hybriden Umgebungen, also im gleichzeitigen Management von Ressourcen im lokalen Rechenzentrum und in der Cloud. So erlaubt es seit geraumer Zeit die Authentifizierung gegen das Azure Active Directory und kann Azure-Services wie Backup und Site Recovery einbinden.
Administratoren, die ihre Server bevorzugt über eine grafische Oberfläche verwalten, werden spätestens mit Server 2019 nicht mehr umhinkommen, beide Tools nebeneinander einzusetzen. Das gilt umso mehr, als Microsoft nun auch das SDK offiziell freigegeben hat und Drittanbieter künftig ihre Werkzeuge als Module für das Admin Center anbieten können.
Neuerungen seit der Version 1804
Gegenüber der letzten Preview 1808 bringt das zweite offizielle Release allerdings keine großen Änderungen mehr, die neuen Features wurden nach und nach seit der Version 1804 vorgestellt. Dazu gehörte neben der erwähnten Unterstützung von Server-2019-spezifischen Features das Management geplanter Aufgaben (in 1806) und von Netzfreigaben (in 1807).
Die Module für Hyper-V und Failover-Clustering wurden erweitert, so dass Ersteres nun bestimmte Aktionen auf mehrere VMs anwenden und auch Host-Einstellungen verwalten kann. Beim Cluster-Management kam der Support für Cluster-Aware Updating hinzu, außerdem kann man aus dem Web-Browser nun Knoten hinzufügen oder entfernen.
Verfügbarkeit und Support
Die neueste Version von Windows Admin Center kann von der Website des Herstellers heruntergeladen werden. Anwender, die noch die erste offiziell freigegebene Version (1804) einsetzen, müssen innerhalb von 30 Tagen auf die 1809 wechseln, um weiterhin Support zu erhalten.
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