Windows Admin Center 1910: Web-basiertes Perfmon, PacketMon, Cluster Creation Tool


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    Windows Admin Center LogoMicrosoft veröffent­lichte die vierte Ver­sion seiner Browser-basierten Management-Tools. Das Windows Admin Center (WAC) 1910 bringt mit PerfMon oder PacketMon nicht nur neue Kern­module, sondern einige Verbes­serungen vor­handener Kompo­nenten, etwa beim Im- und Export von virtuellen Maschinen.

    Seit dem letzten offiziellen Release 1904 brachten mehrere Previews eine ganze Reihe von kleineren Fort­schritten, primär in der Bediener­führung. Zu den wichtigsten neuen Features zählte ein Modul für die Verwaltung der Internet Information Services, das wie jene für das Active Directory oder DNS als Erweiterung implementiert ist.

    Mit dem nächsten offiziellen Release 1910 macht das WAC wieder einen großen Schritt vorwärts zu einem Werkzeug­kasten, der Windows Server umfassend verwalten kann. So gehören zwei weitere Module für das Server-Management zum Lieferumfang.

    Performance Monitor

    Bei einem davon handelt es sich um Performance Monitor, der wie das Windows-eigene PerfMon eine Vielzahl von Leistungs­daten in Live-Diagrammen darstellen kann. Über so genannte Workspaces kann man die ausgewählten Counter speichern und später bei Bedarf wieder laden, so dass man bestimmte Monitore nicht jedes Mal neu zusammen­stellen muss.

    Der Performance Monitor zeigt die von PerfMon bekannten Leistungsindikatoren in Live-Diagrammen.

    PaketMon

    Bei der nächsten neuen Komponente PacketMon handelt es sich um ein Werkzeug für die Netzwerk­analyse. Ähnlich wie Wireshark kann es den Traffic erfassen und aufzeichnen. Microsoft reklamiert, dass PacketMon im Gegensatz zu den meisten her­kömmlichen Tools besonders geeignet sei, die Kommunikation in virtualisierten Umgebungen zu untersuchen. So könne es beispielsweise Pakete über virtuelle Komponenten wie vSwitches oder Container hinweg verfolgen.

    Als besondere Funktion von PacketMon gilt der Report über verloren­gegangene Pakete, der für jede Netzwerk­komponente auch den Grund für den Packet Drop angibt. Aktuell ist dieses Modul nur für Server im Semi-annual Channel ab der Version 1903 verfügbar, die Unterstützung für Server 2019 soll in den kommenden Monaten folgen.

    Cluster über GUI erstellen

    Eine wichtige Neuerung stellt zudem das Cluster Creation Tool dar. Bis dato konnte das Admin Center Windows-Server-Cluster nur nachträglich in gewissem Umfang konfigurieren und überwachen. Erstellen musste man sie nach wie vor mit herkömm­lichen Tools wie dem Failovercluster-Manager, oder wie im Fall von S2D-Cluster weitgehend mit PowerShell.

    Das neue Cluster Creation Tool erstellt einen Server-Verbund von Grund auf, wenn auf den Knoten das OS installiert ist.

    Das neue Tool, das aktuell als Preview einer Extension vorliegt, unterstützt den kompletten Ablauf für die Einrichtung eines klassischen Failover-Clusters, eines Compute- oder Storage-Clusters sowie einer hyperkon­vergenten Konfiguration. Voraussetzung ist allerdings, dass auf allen Knoten bereits das Betriebs­system installiert ist und diese der gleichen Domäne beigetreten sind.

    Verbesserungen beim Hyper-V-Management

    Neben diesen neuen Modulen bringt WAC 1910 zahlreiche Verbesserungen bestehender Komponenten. Dazu gehört etwa ein flexibler Import und Export von virtuellen Maschinen auf Hyper-V-Hosts sowie die Unterstützung für Live Migration.

    Die Übersicht zeigt nun an, wenn bei einem Server ein Neustart aussteht. Das Dateien-Modul erlaubt das Editieren des Pfades, so dass man sich nicht zwangsweise durch die Verzeichnis­struktur klicken muss, sondern etwa einen UNC-Pfad per Copy & Paste einfügen kann.

    Das WAC gibt nun einen Hinweis, wenn der Zielrechner nach Updates neu gestartet werden muss.

    Die Startseite enthält jetzt Kacheln, mit denen man die wichtigsten Aufgaben starten kann. Eine Übersicht über alle Neuerungen listet dieser Blog-Eintrag auf Microsoft TechCommunity auf.

    Lokale Web-Konsole auf Server Core

    Eine interessante neue Option ergibt sich dadurch, dass Microsoft den Chromium-basierten Edge-Browser auch auf Server Core unterstützt, und zwar sogar ohne die Installation von Core App Compatibility.

    Installation des Chromium-basierten Edge-Browsers unter Server Core

    In Zusammenspiel mit dem Admin Center erhält Server Core somit eine lokale grafische Management-Konsole, die primär dann von Nutzen ist, wenn der Rechner über das Netzwerk nicht mehr erreichbar ist. Damit möchte Microsoft die Akzeptanz der schlanken Installations­variante weiter erhöhen.

    Verfügbarkeit und Systemvoraussetzungen

    Das Windows Admin Center kann kostenlos von der Website des Herstellers heruntergeladen werden. Unterstützt werden wie gehabt Windows 10 sowie Server 2016 und 2019, ältere Versionen des Server-OS ab 2008 R2 mit Ein­schränkungen.

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    Bild von Wolfgang Sommergut

    Wolfgang Sommergut hat lang­jährige Erfahrung als Fach­autor, Berater und Kon­ferenz­sprecher zu ver­schie­denen Themen der IT. Da­ne­ben war er als System­ad­mi­ni­stra­tor und Con­sultant tätig.
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