Tags: Windows Admin Center, Hyperkonvergenz, Zertifikate
Microsoft hat eine neue Version des Windows Admin Center (WAC) freigegeben. Zu den wesentlichen Neuerungen gehören die Konfiguration von WDAC, die Konvertierung von Azure-Stack-HCI-Volumes, ein modifiziertes Setup für die Verwendung selbstsignierter Zertifikate sowie die Unterstützung von Microsoft Graph.
Windows Defender Application Control (WDAC) heißt auf Deutsch Windows Defender Anwendungssteuerung und dient dazu, auf einem PC eine Whitelist von Applikationen anzulegen, die ein Benutzer auf einem Rechner ausführen darf.
Außerdem beschränkt sie die Ausführung von Code auf Kernel-Ebene. Nun ist es möglich, die Anwendungssteuerung für einzelne PCs oder Server remote über WAC zu verwalten.
Angepasstes Setup für selbstsignierte Zertifikate
Bei Chromium-basierten Browsern wie Edge und Google Chrome hat sich vor einigen Wochen die Verifizierung von selbstsignierten Server-Zertifikaten geändert (Infos dazu gibt es hier). Daher scheitert der Aufbau einer Verbindung, falls man diese über https://localhost:<port> herstellt.
Wenn man bei der Installation von WAC ein selbstsigniertes Zertifikat anfordert, dann trägt das Setup nun eine weitere Root CA in den Zertifikatspeicher ein, um dieses Problem zu vermeiden.
Suche in den Einstellungen
Neu sind zudem Suchfelder auf den Einstellungsseiten von WAC, im Cluster- und Server-Manager und in der Computerverwaltung. Diese zusätzliche Suchfunktion soll laut Microsoft die Navigation vereinfachen. Weiterhin unterstützt die Zoom-Funktion nun Faktoren bis zu 400 Prozent.
Da Microsoft Azure AD Graph Ende des Jahres einstellt, wechselt das Windows Admin Center zuvor noch zu den APIs von Microsoft Graph.
Thin Provisioning in Azure Stack HCI
Ein großer Teil der Änderungen am WAC bezieht sich auf die Verwaltung von Azure Stack HCI. Dazu gehört zunächst einmal eine neue Eigenschaftenseite in den Einstellungen des Cluster-Managers, die Informationen zum Azure-Stack-HCI-Cluster selbst, zum Betriebssystem sowie zur eingesetzten Hardware anzeigt.
Des Weiteren kann der Administrator nun mit einem neuen Tool im WAC die Größe der vorhandenen Volumes ändern und sie von Fixed oder Thick Provisioning auf Thin Provisioning umstellen. Auf diese Weise stellt er den Benutzern scheinbar mehr Speicherplatz zur Verfügung, als tatsächlich vorhanden ist.
Das Tool nutzt eine neue Funktion von Azure Stack HCI, die seit der Version 22H2 verfügbar ist. Beachten sollten Anwender dabei, dass die Umstellung von Fixed auf Thin Provisioning nicht umkehrbar ist.
Integration in Azure Arc
Azure Arc erlaubt die übergreifende Verwaltung mehrerer Clouds sowie der lokalen IT-Umgebung. Im Cluster-Manager des WAC findet man nun ein neues Tool, mit dem man Azure Stack HCI bei Azure registrieren und mit dem Dienst verbinden kann.
Darüber hinaus ist es möglich, von Arc verwaltete Server anzubinden. Mit einer weiteren neuen Funktion lässt sich die Rechen-Power einer physischen GPU über das WAC auf mehrere virtuelle Maschinen verteilen.
Schließlich verweist Microsoft noch auf diverse Verbesserungen bei der Verwaltung seines Software Defined Networking und beim Erzeugen von Clustern.
Kommende Funktionen für WAC in Azure
Neuigkeiten gibt es auch vom WAC in Azure, hier handelt es sich allerdings bisher nur um Ankündigungen und noch nicht um allgemein verfügbare Features oder Produkte.
So soll es künftig möglich sein, sich im WAC auf Azure gegen das Microsoft Azure Active Directory zu authentifizieren. Dies ist ein weiterer Schritt hin zu einem Single Sign-on, etwa bei der Verwaltung von Azure-VMs.
Und schließlich soll eine Public Preview für die Verwaltung von Servern via Azure Arc mit WAC kommen.
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