Tags: Windows Server, Storage, Container, Hyper-V
Microsoft gab weitere Informationen zum bevorstehenden Release von Server 1803 bekannt. Zum einen bekommt es einige Features, die auch in Windows 10 1803 und Server 2019 enthalten sind. Zum anderen zeichnet sich aber ab, dass der halbjährliche Channel auf wenige Nutzungsszenarien zurückgestutzt wird.
Mit der Version 1709 erschien Windows Server zum ersten Mal im neuen Semi-annual Channel (SAC). Ein halbes Jahr später steht nun das zweite Release in dieser Serie an, wobei sich Microsoft noch auf kein genaues Datum festgelegt hat, sondern nur das 2. Halbjahr 2018 als Zeitraum nennt.
S2D vorerst zurück im SAC
Bereits im Rahmen früherer Previews kündigte der Hersteller einige geplante Features an. Dazu zählte vor allem die Rückkehr von Storage Spaces Direct (S2D), die in Windows 1709 gefehlt hatten. Sie profitieren nun auch von der neu hinzugekommenen Unterstützung für Deduplizierung in ReFS. Außerdem senken sie nun die Hardware-Anforderungen, indem sie direkt verbundene SATA-Geräte am AHCI-Controller akzeptieren.
In einem Blog-Beitrag gab Microsoft nun Einblick in weitere Neuerungen von Windows Server 1803. Dazu gehören viele der Features, die der Hersteller erst kürzlich für Windows 10 1803 sowie für Server 2019 angekündigt hatte, also die nächste Version im Long Term Servicing Channel (LTSC).
Schwerpunkt auf neuen Container-Features
Dazu gehören die Integration von Curl und Tar, des Subsystems für Linux sowie die Unterstützung für OpenSSH. Ein Schwerpunkt des Releases liegt auf Verbesserungen für Container, etwa durch Erweiterung des Netzwerk-Supports auf localhost und für HTTP-Proxy. Außerdem soll sich die Skalierbarkeit für Container erhöhen und die Startzeiten durch kleinere Images verkürzen.
Container wertet Microsoft zudem durch eine engere Integration mit Kubernetes auf, mit dem sie sich plattformübergreifend verwalten lassen. Zu den angekündigten Maßnahmen gehören hier zwei neue Storage-Plugins, die einen permanenten Speicher für Container bereitstellen, wenn diese über Kubernetes orchestriert werden.
SAC künftig nicht für Infrastrukturdienste
Die Fokussierung auf den Container-Support kommt nicht von ungefähr, sondern geht einher mit der künftigen Ausrichtung des Semi-annual Channel. Im Vergleich zu den LTSC-Releases unterliegt er ohnehin schon einigen Einschränkungen, indem er nur die Installationsoptionen Core und Nano (als Container-Image) unterstützt. Außerdem sind dort nur die Editionen Standard und Datacenter verfügbar, und auch das nur für Kunden mit einer Software Assurance.
Künftig zeichnet sich ab, dass die halbjährlichen Releases ihre Infrastrukturdienste ganz verlieren könnten. Der oben zitierte Blog reserviert diese Aufgaben, zu denen die Bereitstellung von Software-defined Storage, der Einsatz als File-Server und die Ausführung herkömmlicher Anwendungen gehören, für den LTSC.
Einsatz von SAC-Releases als Hyper-V-Hosts fraglich
Bei den SAC-Versionen steht offenbar sogar die Rolle als Hyper-V-Host zur Disposition, von der es nur heißt, dass sie möglicherweise weiterhin zur Verfügung stünde. Obwohl Windows Server 1803 eine verbesserte Version der Storage Spaces Direct enthalten wird, empfiehlt Microsoft aktuell ausdrücklich Server 2016 für den Aufbau einer hyperkonvergenten Infrastruktur.
Der SAC konzentriert sich künftig auf die Ausführung von Container-Applikationen, die Rolle als Container-Host und als Plattform für die Entwicklung moderner (auf Micro-Services basierende) Anwendungen.
Um neue Features für Infrastrukturdienste zu evaluieren, verweist der Hersteller die Anwender nicht auf das bevorstehende finale Release im Semi-annual Channel, sondern auf die Preview von Server 2019.
Je nachdem wie man die aktuelle Ankündigung interpretiert, steht Server Core im SAC eine ähnliche Entwicklung bevor wie Nano Server. Dieser umfasste ursprünglich eine ganze Reihe von Infrastrukturrollen, die ihm Microsoft aber mit der Version 1709 entzogen hat.
Ausschlaggebend für diese Neuausrichtung des SAC könnte sein, dass nur wenige Unternehmen bereit sein dürften, ein Betriebssystem für kritische Services in ihrer produktiven IT-Umgebung einzusetzen, das nur 18 Monate Support bietet und das zumindest einmal pro Jahr aktualisiert werden muss.
Täglich Know-how für IT-Pros mit unserem Newsletter
Ähnliche Beiträge
- Windows Server 2016: Die wichtigsten Neuerungen im Überblick
- Microsoft erweitert die Nutzungsrechte für Windows Server
- Windows Server LTSC vNext Preview erhält LAPS
- vSAN 7: Data Persistence Platform für Cloud-Anwendungen
- Windows Admin Center v2009: Erweitertes Management von Hyper-V und File-Services, Docker-Installation
Weitere Links