Windows Server 2016: Neue Rolle als VDI-Client


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    Microsoft VDIMicrosoft sieht für die nächste Version von Windows Server eine neue Deployment-Option namens Server Based Personal Desktop vor, die den Einsatz des Betriebssystems als virtuellen Desktop vereinfachen soll. Die zu diesem Zweck verbesserte Desktopdarstellung kommt aber auch normalen Session Hosts zugute.

    Windows Server bietet seit der Version 2012 ein so genanntes Szenario-basiertes Setup, um die Infrastruktur für die herkömmlichen Terminaldienste oder für virtuelle Desktops einzurichten. Für Letztere stellt Hyper-V in seiner Funktion als Virtualization Host die VMs bereit, in denen Client-Betriebssysteme wie Windows 7 oder 8.x laufen.

    Einfachere Installation für DaaS

    Diese Konstellation ist aber nur in den eigenen Rechenzentren der Anwender zulässig, weil Microsoft für die Client-Versionen von Windows kein Service Provider License Agreement (SPLA) vorsieht. Ein solches wäre für Desktop as a Service (SaaS) aus der Cloud jedoch erforderlich.

    Einen derartigen Dienst können Unternehmen nur in Anspruch nehmen, wenn sie entweder ihre eigenen Windows-Lizenzen mitbringen (die pro Kunde eine dedizierte Hardware erfordern) oder wenn sie Windows Server als Betriebssystem wählen.

    Aufgrund dieser lizenzrechtlichen Beschränkungen verwenden fast alle Cloud-Provider für DaaS das Server-Betriebssystem, das sie als Session Host für einen einzigen User konfigurieren. Dies gilt etwa für Citrix mit Server Hosted VDI oder Amazon Workspaces.

    Die Konfiguration einer solchen Umgebung soll künftig durch die Rolle Server Based Personal Desktop vereinfacht werden. Microsoft gibt auf diese Weise zu verstehen, dass es auch für Windows 10 keine SPLA geben wird und zementiert damit seine DaaS-feindlichen Lizenzbedingungen.

    Verbesserte Desktopdarstellung

    Neben der schnelleren Bereitstellung von Windows Server als Client-Betriebssystem bringt die Version 2016 eine verbesserte Desktop Experience. Dieses Feature gab es bereits unter Server 2012 (R2), um eine RDS-Session möglich aussehen zu lassen wie Windows 8.x.

    In Server 2016 soll die so genannte Desktopdarstellung dafür sorgen, dass die Benutzer eine weitgehend gleiche Umgebung vorfinden wie unter Windows 10. Sie beschränkt sich indes nicht auf Server Based Personal Desktop, sondern steht in allen Sitzungen eines Session Hosts zur Verfügung.

    Die Rolle als Server Based Personal Desktop lässt sich derzeit nicht über den Server Manager installieren.

    In der Tech Preview 2 von Windows Server 2016 lässt sich die neue Rolle nicht über den Assistenten zum Hinzufügen von Rollen und Features einrichten. Vielmehr ist dies nur über PowerShell möglich. Es ist aber auszugehen, dass die entsprechende GUI-Option in der finalen Version vorhanden sein wird.

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    Bild von Wolfgang Sommergut
    Wolfgang Sommergut hat lang­jährige Erfahrung als Fach­autor, Berater und Kon­ferenz­sprecher zu ver­schie­denen Themen der IT. Da­ne­ben war er als System­ad­mi­ni­stra­tor und Con­sultant tätig.
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