Tags: RDS, Azure, Active Directory
Microsoft kündigte ein Update für seinen Cloud-basierten virtuellen Desktop-Dienst an. Zu den Neuerungen zählen eine engere Integration mit Azure AD, die Verwaltung durch Endpoint Manager, ein einfaches Setup sowie eine Lizenz für externe User. Außerdem benannte der Hersteller den Service in Azure Virtual Desktop um.
Windows Virtual Desktop (WVD) stellt virtuelle oder Session-basierte Desktops über einen Azure-Service bereit. Eine Besonderheit besteht darin, dass Anwender als Alternative zu Windows Server eine Multi-User-Version von Windows 10 buchen können.
AAD-Join
Der vor zwei Jahren gestartete Dienst erhält nun ein Upgrade, das besonders die Verwaltung und Bereitstellung der Cloud-Desktops vereinfachen soll. Einen wesentlichen Beitrag dazu liefert die Option, mit einem virtuellen Desktop dem Azure AD (AAD) beitreten zu können.
Dies vereinfacht die Anmeldung der Benutzer von jedem beliebigen Endgerät aus und befreit Unternehmen von der Notwendigkeit, einen eigenen Domain Controller in der Cloud zu betreiben.
Die weitere geplante Integration mit AAD soll künftig ein Single Sign-on oder eine Anmeldung über FIDO2 erlauben. Geplant ist auch die Bereitstellung von Azure Files als Dateiablage für die virtuellen Desktops.
Verwaltung über Endpoint Manager
Der Beitritt zu Azure AD soll wie die Integration mit dem Endpoint Manager in Kürze als Public Preview verfügbar sein. Letztere erlaubt es, virtuelle Desktop mit Windows 10 wie physische Maschinen im Endpoint Manager zu registrieren und sie auf die gleiche Weise zu verwalten. Damit erhalten Admins eine zentrale Übersicht über beide Arten von Desktops.
Die Bereitstellung von virtuellen Desktop erforderte anfangs eine Mischung aus GUI-basierten Schritten und PowerShell-Kommandos. Sie wurde später durch ein ARM-basiertes Deployment vereinfacht. Microsoft fügt nun demnächst mit QuickStart eine weitere Option hinzu, die es erlauben soll, Cloud-Desktops mit einigen Mausklicks in wenigen Minuten einzurichten.
Lizenz für externe Benutzer
Eine neue Lizenzoption soll WVD neue Nutzungsszenarien erschließen. Bis dato konnten Unternehmen durch entsprechende Abonnements den Service nur für ihre eigenen Mitarbeiter buchen. Ab Anfang 2022 soll sich das ändern, so dass man auch Lizenzen für externe User erwerben kann.
Zu den Gebühren von 5,50 USD pro User und Monat (10 USD, mit einem vollen Desktop) kommen noch die verbrauchsabhängigen Kosten für die genutzten Azure-Ressourcen hin.
Das neue Modell ermöglicht zum Beispiel Software-Anbietern, ihre Windows-Programme via RemoteApp als Cloud-Service bereitstellen. Interessierte Firmen können diese Option für das Streamen von Applikationen bis Ende des Jahres kostenlos testen.
Schließlich steuert das Marketing mit der Umbenennung von WVD in Azure Virtual Desktop noch eine Neuerung bei. Aktuell ist der neue Name im Azure Portal nur teilweise umgesetzt.
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