Tags: Software-Distribution, Kommandozeile, Troubleshooting
Microsoft veröffentlichte die Version 1.3 seines Paket-Managers winget. Zu den wichtigsten Neuerungen des Kommandozeilen-Tools gehört die Unterstützung für portable Anwendungen, erweiterte Möglichkeiten zur Fehlersuche, eine Einstellung für das Logging sowie mehr Details bei Angabe des info- oder show-Parameters.
Vor rund einem Jahr gab Microsoft die Version 1.0 seines Paket-Managers frei, das nach dem Vorbild von Linux-apt oder Chocolatey Programme automatisiert aus einem öffentlichen oder privaten Repository laden und installieren kann. Es ist zudem in der Lage, Apps im Batch-Verfahren anhand einer Liste zu installieren, die man von einem Muster-PC exportiert.
Kleine Fortschritte seit Version 1.0
Mit dem ersten Release war der Funktionsumfang des Tools weitgehend vollständig, so dass es zumindest solche Anwendungen entfernen konnte, die mit winget installiert wurden. Die wichtigste Neuerung seitdem bestand in der Portierung auf ARM64 der Version 1.2.
Mit winget 1.3 bringt Microsoft wieder ein neues Features, das die eigentlichen Kernfunktionen des Tools erweitert. Nachdem es alle gängigen Installer wie MSI oder EXE sowie Store Apps unterstützt, soll es künftig auch portable Anwendungen berücksichtigen.
Aufwertung portabler Programme
Dabei handelt es sich um Programme, die über keine Setup-Routine verfügen und normalerweise nach dem Download in ein Verzeichnis entpackt werden, von dem sie sich starten lassen. Entsprechend schwierig ist es für Anwender, den Überblick über solche Apps zu behalten und sie zu aktualisieren.
Dies soll winget vereinfachen, indem auch solche Anwendungen in der App Einstellungen unter Apps und Features auftauchen, von wo sie auch deinstalliert werden können, wenn man dazu nicht winget nutzen möchte.
Außerdem kann der Paket-Manager auch Upgrades installieren, so dass man die Programme nicht manuell löschen und von Hand durch eine neuere Version ersetzen muss.
Voraussetzung für die Unterstützung portabler Anwendungen ist wie bei allen Paketen, dass sie bei der Bereitstellung auf einem Repository mit einem Manifest versehen werden. Dieses enthält Metadaten wie die Versionsnummer oder den standardmäßigen Installationspfad.
Aktuell gibt es für Testzwecke Microsoft.NuGet als einziges derartiges Paket. Weitere sollen folgen, nachdem eine Mehrheit der User auf die Version 1.3 umgestellt hat. Microsoft akzeptiert dann Eingaben für solche Pakete.
Weitere Neuerungen
Neben diesem neuen Feature bringt winget einige Verbesserungen, die unter anderem die Fehlersuche erleichtern. Dazu zählen:
- Neben dem Schalter –verbose-logs, der die ausführliche Protokollierung bewirkt, gibt es nun eine Einstellung, mit der man das Logging permanent aktivieren kann. Dabei lassen sich die Levels "verbose", "info", "warning", "error" und "critical" festlegen.
- Die meisten Installer geben nur einen numerischen Code nach ihrer Ausführung zurück. Dieser alleine ist bei der Fehlersuche meist nicht hilfreich. Autoren eines Manifests können darin eine URL für eine nähere Beschreibung der Fehlercodes hinterlegen.
- Einige Pakete enthalten eine Dokumentation, die sich nun mit winget show <paket> anzeigen lässt. Die Ausgabe kann auch eine URL für die Online-Dokumentation umfassen.
- Nach der Portierung auf ARM zeigt winget --info nun auch die Systemarchitektur an.
Verfügbarkeit
Der Paket-Manager ist Bestandteil von App Installer, der sich über den Microsoft Store beziehen lässt. Dort befindet sich aber nach wie vor die Version 1.0. Man kann das aktuelle MSIX-Bundle jedoch von GibHub herunterladen und über Add-AppxPackage installieren.
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