Praxisbeispiel für Action Cards: Alert bei geringem Speicherplatz an Microsoft Teams senden und von dort WAC starten


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    Microsoft Teams WebhooksWebhooks, bei denen Daten im JSON-Format über HTTP verschickt werden, eignen sich ideal, um Systeme über Events zu infor­mieren. Damit kann man etwa Microsoft Teams über Ereignisse benach­richtigen und diese in einer Action Card speichern. Dort lassen sich auch gleich Aktionen zur Problem­lösung hinter­legen.

    Webhooks bieten im Zusammenspiel mit einem Collaboration-Tool wie Microsoft Teams besondere Vorteile. Teams lassen in Channels aufgliedern, so dass man Benach­richtigungen je nach Kategorie oder Herkunft entsprechend einsortieren kann. Außerdem können Admins dort Events gleich kommentieren und Zuständigkeiten für Alerts klären.

    Action Cards in Microsoft Teams

    Im Artikel "Systemnachrichten über Webhooks an Microsoft Teams senden" habe ich bereits das Verschicken von Message Cards per PowerShell an Teams beschrieben. Der vorliegende Beitrag behandelt dagegen die so genannten Action Cards. Sie können nicht nur Informationen speichern, sondern über Buttons auch Aktionen auslösen.

    Diese Möglichkeit werde ich an einem konkreten Beispiel demonstrieren: Ein PowerShell-Script liest die Laufwerke von bestimmten Servern aus, prüft wieviel Speicher dort jeweils noch prozentual zur Verfügung steht und entscheidet anhand eines Schwellenwerts, ob ein Alert als Action Card per Webhook an Teams gesendet werden soll.

    Action Card in Microsoft Teams, die nicht nur Infos zum Laufwerk anzeigt, sondern über den Button auch WAC starten kann.

    Ein Button öffnet anschließend den Server im Storage-Tool von Windows Admin Center, so dass man dort die Partition vergrößern könnte.

    Technische Umsetzung

    Action Cards werden über ein JSON-File deklariert und per HTTP-Post an die URL des Teams-Connectors gesendet. Das Konfigurieren eines Teams-Connectors für Webhooks habe ich im oben genannten Artikel beschrieben. Die gleichen Schritte sind auch für Action Cards erforderlich.

    Das standardisierte JSON-Format im Zusammen­spiel mit einem HTTP-Request ermöglicht eine plattform­unabhängige Nutzung. So lassen sich neben der PowerShell auch curl oder andere Dienste für das Senden des Webhooks nutzen.

    PowerShell bietet zwar Cmdlets, um JSON-Dateien zu erstellen und zu bear­beiten, aber das Erzeugen einer Action Card ist damit relativ umständlich. Daher hat die Community ein spezielles PowerShell-Modul für diesen Zweck entwickelt: PSTeams. Die folgende Anleitung bedient sich dieses Moduls.

    Erläuterung des PowerShell-Scripts

    Vor dem eigentlichen Design der Action Card müssen diverse Angaben erfasst werden. Dazu zählen die abzufragenden Server, ein Schwellenwert, der den Alert auslöst, die Connector-ID und die URL des eigenen Windows Admin Center.

    Dem Array mit den Computernamen können beliebig viele weitere Rechner hinzugefügt werden. Bei einer größeren Anzahl bietet sich ein CSV-Import in das Array an.

    Hinweis: Der Wert 60 ist für den Schwellenwert sehr hoch gewählt und dient lediglich dazu, für die Demonstration in jedem Fall einen Alert auszulösen. Praxisnah wären hier 10 oder 20 Prozent freier Laufwerks­speicher.

    Das Script löst hier einen Alert für Laufwerk C: aus, weil weniger als 60 Prozent Plattenplatz frei sind.

    Mit den folgenden Zeilen wird sichergestellt, dass das notwendige Modul auf dem System installiert und importiert ist:

    Nun müssen auf dem Server sämtliche Laufwerks­informationen ausgelesen und in Variablen zwischen­gespeichert werden:

    Alle gewünschten Disk-Informationen sind nun in entsprechenden Variablen hinterlegt. $DiskFreePercentage, deren Wert sich aus dem Verhältnis von freiem zu gesamten Speicher ergibt, enthält nun den freien Plattenplatz in Prozent. Davon hängt ab, ob ein Alert zu erzeugen ist.

    Wenn die ermittelten Prozent den festgelegten Threshold unterschreiten, wird über die Cmdlets des PSTeams-Moduls eine Action Card erstellt. Diese setzt sich aus sogenannten Facts und einem Button zusammen.

    Die Facts enthalten die Eigenschaften des betroffenen Laufwerkes. Der Button ruft die URL der Storage-Verwaltung für den Server im Windows Admin Center auf. Dieser Link wird direkt unter der IF-Bedingung erzeugt.

    Die Objekte werden zu einem Abschnitt zusammen­gefasst und schluss­endlich per Send-TeamsMessage an die vorgegebene URL übertragen. Im Teams-Channel erscheint die bereits gezeigte Action Card.

    Das vollständige Script kann hier heruntergeladen werden.

    Fazit

    Mit PSTeams haben Admins ein einfach handhabbares Tool zur Hand, um Alerts kombiniert mit einer Handlungs­option zu generieren. Ein solches Script könnte natürlich anschließend per Cron-Job oder Task-Scheduler in regelmäßigen Abständen automatisch laufen.

    Das aufgeführte Beispiel zeigt einen einfachen Anwendungsfall, darüber hinaus gibt es sicher viele weitere. So könnten beispielsweise diverse RSS-Feeds von IT-Sicherheits­meldungen per PowerShell empfangen und in Teams gesammelt werden.

    Der Button kann neben dem reinen Abrufen einer Website auch HTTP-POST-Requests senden, was nahezu unbeschränkte Möglichkeiten eröffnet. Alerts oder Meldungen ließen sich so durch die Teams-Mitglieder über das Betätigen eines Buttons an weitere Systeme weiter­reichen.

    Tickets könnten auf diese Weise eröffnet oder geschlossen, Meldungen in der eigenen ToDo-Liste gespeichert und virtuelle Maschinen in der Cloud bzw. On-Premise gestartet oder gestoppt werden. Sämtliche Tasks, welche nicht vollständig automatisiert, sondern kontrolliert ausgeführt werden sollen, können somit eine Teilauto­matisierung erreichen, indem man über Teams Genehmigungs­schritte dazwischen­schaltet.

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    Bild von Philip Lorenz

    Philip Lorenz hat mehrjährige Erfahrung als Administrator im Datacenter-Umfeld. Hierbei liegen seine Schwerpunkte auf der Administration von Windows Server, der Betreuung von VMware-Produkten und Microsoft Azure.

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