Tags: Exchange, Cloud, Office
Mit Office 365 bietet Microsoft Dienste wie Exchange, SharePoint oder Office-Web-Apps (OWA) sowie Office-Abos an. Wenn Firmen den Aufwand für die Installation und Wartung von Exchange vermeiden wollen, dann können sie die Cloud-Version nutzen. Diese Anleitung beschreibt die grundlegende Konfiguration.
Zu den Vorteilen von Office 365 gehört, dass Anwender ihre Daten von überall auf der Welt von einem x-beliebigen Gerät sehr einfach abrufen und mit anderen Benutzern teilen können. Außerdem sind bei der Anschaffung von Office 365 verschiedene Abo-Modelle im Angebot, vom reinen Office-Paket bis hin zu Azure, SharePoint und Exchange.
Abwägung zwischen Cloud und On-Prem
Der Administrationsaufwand hält sich dabei in Grenzen, weil etwa ein Exchange-Server nicht erst aufgesetzt werden muss wie bei der On-Premises-Version (siehe dazu: Exchange Server 2016 auf Windows Server 2016 installieren). In der Folge muss sich der Administrator auch nicht mehr um die notwendigen Patches kümmern.
Die monatlichen Kosten sind transparent und sollten vor der Entscheidung zwischen Cloud oder On Premises natürlich geprüft werden. Den regelmäßigen Gebühren für den Cloud-Service stehen bei der On-Premises-Lösung die Kosten für Lizenzen, Hardware, den Unterhalt (z.B. Stromkosten) gegenüber. Außerdem muss das Personal für die Administration und den Support andere Voraussetzungen mitbringen als bei der Cloud-Variante.
Registrierung
Im Folgenden will ich auf die grundlegende Einrichtung von Exchange in Office 365 eingehen. Wenn Sie den Dienst selbst evaluieren möchten, dann erhalten Sie nach der Registrierung einen 30 Tage lang gültigen kostenlosen Test-Account.
Die Benutzer-ID und das Kennwort sollten Sie gut aufbewahren, da es für die allgemeine Administration von Office 365 später noch gebraucht wird.
Wahl der Domäne
Nach einem kurzen Anmeldeprozess entscheide ich mich, Exchange einzurichten. In nächsten Fenster kommt dann die Frage nach einer Domäne, unter der später E-Mails empfangen und verschickt werden sollen. Darauf bauen nachher natürlich auch die Postfächer auf.
Es besteht hier die Möglichkeit, die von Microsoft vorgegebene Subdomäne auf onmicrosoft.com zu akzeptieren, gegen die bei einem Test auch gar nichts spricht. Wenn man eine eigene Domäne besitzt, kann man hier mit dieser fortfahren. Ich entscheide mich für meine eigene Domäne.
Als nächstes muss die Domäne überprüft werden, sprich, der Benutzer muss verifizieren, dass diese ihm gehört.
Gut finde ich es, dass Microsoft eine wirklich hilfreiche Dokumentation für jeden Konfigurationsschritt bereitstellt. Diese ist zwar meist auf Strato als Domänen-Hoster gemünzt, aber das Vorgehen auf andere Provider zu übertragen sollte für einen erfahrenen Administrator kein Problem sein.
Postfächer einrichten
Im nächsten Schritt können die ersten Benutzer inklusive Postfächer angelegt werden.
Anschließend werden die Anmeldeinformationen mit den Anwendern geteilt. Dazu schickt Office 365 die Zugangsdaten für neue Benutzer an eine alternative Mail-Adresse. Die Nachricht enthält einen Link, dem der User folgen muss.
Auf der Zielseite gibt er dann seine in der Mail enthaltenen Benutzerdaten ein, wodurch er sofort am Office-365-Portal angemeldet wird. Hier kann der Anwender dann zum Beispiel sein Office-Paket herunterladen oder Outlook on the Web (OWA) nutzen.
Anschließend fragt der Wizard, ob vorhandene E-Mails migriert werden sollen. Dieser Schritt kann aber auch noch im Nachhinein ausgeführt werden.
DNS-Einträge anpassen
Die nächste Aufgabe besteht darin, die Domäne für Exchange anzupassen. Auch hier hat Microsoft hilfreiche Anleitungen beigepackt.
Der Wizard zeigt auf Basis der zuvor angegebenen Domäne die erforderlichen Einträge für den DNS an, darunter auch für den MX-Record.
Zum Abschluss wird automatisch das Admin Center von Office365 geöffnet.
Der Empfang und Versand von E-Mails für die bereits angelegten Benutzer sollte jetzt schon funktionieren.
Im linken Bereich (Sidebar) kann man das Exchange Admin Center (EAC) für weitere Konfigurationsschritte öffnen. Dieses sieht online genauso aus, wie wir es von Exchange 2016 gewohnt sind.
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Roland Eich ist gelernter Fachinformatiker für Systemintegration und in der IT seit über 14 Jahren zu Hause. Roland deckt aufgrund seiner Erfahrungen ein breites Spektrum der Microsoft-Produktpalette ab.Zudem besitzt er verschiedene Zertifizierungen (MCITP, MCSA und MCSE, ITIL, PRINCE2).
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9 Kommentare
Sehr geehrter Herr Eich,
vielen Dank für den ausführliche Beitrag zu Exchange 365!
Ich hätte da noch die ein oder andere Frage :-)
Microsoft Office 365 Business Premium, 1 Jahr, PKC (deutsch) (PC/MAC) (KLQ-00384)"
Kann man mit dem o. g. Produkt 5 PC bestücken und 5 unterschiedliche E-Mail Adressen erstellen, die Kalender untereinander teilen und gemeinsam an Dokumenten arbeiten?
Danke für Ihre Unterstützung!
Gruß
Jürgen
Wie kann man denn Postfächer von GMX, WEB.DE oder ähnlichen Anbietern einbinden?
Gruß
Mario
Hallo Herr Jocksch,
schreiben Sie mich hierzu gerne direkt an. Es sind zu Ihrer Anfrage mit Sicherheit noch einige Hintergrundfragen zu klären.
Vielen Dank
Beste Grüße
Roland Eich
Sehr geehrter Herr Eich,
bieten Sie die Installation und Beratung auch als Dienstleister an? Wenn dem so wäre würde ich Ihnen gerne mal unser jetzige Konstellation und das Ziel schildern.
Mit freundlichen Grüßen
Paul Vermeulen
Guten Abend Herr Vermeulen,
mögen Sie mich hierzu bitte einmal direkt über mein Profil anschreiben?
Grundsätzlich haben wir da viele Möglichkeiten, ich muss allerdings abschätzen was zu tun ist um Ihr Vorhaben zu realisieren, ob ich es oder lieber ein Kollege es umsetzt und ob es überhaupt zeitlich passt. Dies kann ich aktuell aus Ihrem Post noch nicht beurteilen.
Vielen Dank
Beste Grüße
Roland Eich
Guten Tag,
hoffentlich bin ich hier richtig mit meiner Frage.
Besitzt der Exchange Online (o365 Cloud) dann eine feste IP Adresse?
Gruß,
Miro
Guten Tag Miro,
mögen Sie nochmal sagen wofür Sie eine feste IP benötigen?
Falls es einer längeren Erklärung benötigt, schreiben Sie mich gerne direkt an.
Beste Grüße
Roland Eich
Prinzipiell benötige ich noch keine feste IP.
In der Firma wird aber ein Umzug von Exchange on Prem in die Cloud nachgedacht, und da wir einen Ironport verwenden (welcher eben eine feste IP benötigt) wollte ich nur wissen, ob der Exchange Online auch eine feste IP hat.
Vielen Dank für Antworten!
VG Miro
Hallo Herr Schuft,
grundsätzlich brauchen Sie da keine feste Ip für Exchange online, da Sie den Tenant ja nicht über eine IP mit dem AAD Connector ansprechen. Für Ihr Unternehmensnetzwerk ist das natürlich etwas anderes, allerdings haben Sie da ja schon eine feste IP Adresse. Sie müssten sich etwas mit dem Routing beschäftigen je nachdem wie Ihre Konstellation ausschaut oder ausschauen wird.
Beste Grüße
Roland Eich