Tags: Exchange, Datenbanken, Hochverfügbarkeit
Bei einer Database Availabilty Group (DAG) kann die Datensicherung oder die Migration einer Exchange-VM einen Datenbank-Failover auslösen. Tritt dies öfters auf, dann empfiehlt es sich, die Schwellwerte, welche ein Schwenken der DAG auslösen, manuell anzupassen.
Der eigentliche Grund für das Schwenken der Datenbank ist nicht das Backup, sondern das Erstellen des Snapshots. Es führt dazu, dass der so genannte Heartbeat für kurze Zeit ausbleibt (weil die Konnektivität verloren geht). Das Gleiche passiert auch bei der Migration eines virtualisierten Exchange-Servers auf einen anderen Host. Über den Heartbeat wird festgestellt, ob ein Cluster-Knoten noch verfügbar ist.
Aktuelle Werte ermitteln
Ein Datenbankschwenk in einer DAG erfolgt dann, wenn das Lebenszeichen eines Knotens länger ausbleibt als der zuständige Grenzwert erlaubt. Im ersten Schritt wird man daher abfragen, welche Werte für die DAG eingestellt wurden. Dies geht nur über die Exchange-PowerShell, und zwar mit diesem Befehl:
Get-Cluster | fl *subnet*
Der Screenshot zeigt die Standardwerte für Exchange 2016 in einer DAG.
Hier eine kurze Übersicht, wofür diese Werte stehen:
- CrossSubnetDelay und CrossSubnetThreshold sind für Cluster-Knoten gedacht, die sich in unterschiedlichen Subnetzen befinden. Der Standardwert für CrossSubnetDelay sind 1000 Millisekunden (nach so vielen ms wird ein Heartbeat gesendet). Der Vorgabewert für CrossSubnetThreshold sind 20 (wie viele Heartbeats verloren gehen dürfen).
- SameSubnetDelay und SameSubnetThreshold sind quasi das Gegenstück für Cluster-Knoten im gleichen Subnetz.
- PlumbAllCrossSubnetRoutes wird seltener gebraucht, dennoch sollte kurz beschrieben werden, was es genau ist. Es geht hier darum, dass Cluster-Knoten auch über Router miteinander verbunden sein können, beispielsweise wenn die Exchange-Knoten an verschiedenen Standorten stehen und die Kommunikation über einen Router läuft.
Eine kleine Übersicht zu den vorgegebenen Schwellwerten unter Windows Server 2012 R2 und 2016 bietet folgende Tabelle:
Die Werte können nun wie folgt geändert werden, sie richten sich nach der Anforderung bzw. dem Aufbau des vorhandenen Netzwerkes.
Die Änderung lässt sich dann wieder mit
Get-Cluster | fl *subnet*
verifizieren.
Die Änderungen braucht man nur auf einem Node des Clusters setzen, die neuen Werte werden dann auf alle anderen Knoten übertragen.
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Roland Eich ist gelernter Fachinformatiker für Systemintegration und in der IT seit über 14 Jahren zu Hause. Roland deckt aufgrund seiner Erfahrungen ein breites Spektrum der Microsoft-Produktpalette ab.
Zudem besitzt er verschiedene Zertifizierungen (MCITP, MCSA und MCSE, ITIL, PRINCE2).
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