Tags: Exchange, E-Mail, Datenbanken, Hochverfügbarkeit, Synchronisierung
Nachdem man die Voraussetzungen für eine Database Availability Group geschaffen hat, indem man das Netzwerk einrichtet, einen File-Server bereitstellt und ein Computer-Konto für die DAG anlegt, kann man nun die hochverfügbare Datenbankgruppe konfigurieren.
Jeder Exchange-Server enthält bereits bei seiner Installation eine erste Datenbank. Diese sollte an ihren neuen Bestimmungsort verschoben werden, bevor man die DAG einrichtet. In unserem Beispiel ist dies das Laufwerk E. Das Verschieben erfolgt auf dem Server, auf dem die jeweilige Datenbank läuft.
Datenbanken benennen und verschieben
Am besten lässt sich dies mit PowerShell erledigen. Zuerst vergebe ich für die Datenbanken einen vernünftigen Namen, damit man erkennen kann, zu welchem Server sie gehören:
Und nun werden sie an ihren neuen Bestimmungsort bewegt. Zusätzlich sollten auch die Logfiles an ihren neuen Platz verschoben werden, in unserem Beispiel auf Laufwerk F:
DAG im Admin Center anlegen
Jetzt kann die DAG angelegt werden. Dazu klickt man im Exchange Admin Center unter Server => Database Availability Groups auf das kleine (+).
Im anschließenden Dialog trägt man Folgendes ein:
- Database Availability Group-Name: Hier kommt das Computerkonto rein, welches wir weiter oben angelegt und deaktiviert haben (DAG01).
- Zeugen-Server: Hier trage ich unseren File-Server ein.
- Zeugenverzeichnis: In dieses Feld muss die so genannte Zeugenfreigabe des File-Servers. In unserem Fall ist das C:Witness (der Name ist frei wählbar).
Eine IP Adresse ist nicht gefordert.
Zur DAG können wir nun Mitglieder hinzufügen, in unserem Beispiel die beiden Exchange-Server. Dieser Vorgang kann jetzt ein paar Minuten dauern.
Die DAG sollte nun wie folgt ausschauen:
Wenn Sie nun das Laufwerk C des File-Servers öffnen, dann sehen Sie, dass dort auch der Ordner Witness für den Exchange-Cluster erzeugt wurde.
Zu guter Letzt müssen noch die Datenbankkopien konfiguriert werden. Sollten Sie den Menüpunkt Datenbankkopie hinzufügen nicht finden, dann aktualisieren Sie Ihr Browser-Fenster (F5), danach sollte dieser Menüpunkt sichtbar sein.
Hier ist es nun natürlich wichtig und auch sinnvoll, dass die Datenbanken bzw. deren Kopien über Kreuz angelegt werden. Das heißt, die Datenbankkopie von EX01 sollte auf EX02 liegen und umgekehrt, da die DAG sonst keine erhöhte Ausfallsicherheit bietet und ihren Zweck verfehlt.
Anhand der Spalte Aktiv auf Server können Sie jetzt sehen, auf welchem Server welche Datenbank aktiv ist. In meinem Beispiel handelt es sich um einen Aktiv/Aktiv-Cluster, da beide Exchange-Server jeweils Datenbanken aktiv hosten.
Ein Aktive/Passiv-Cluster wäre es, wenn nur ein Exchange alle Datenbanken aktiv hostet und der zweite Exchange in Bereitschaft läuft. Dies hat allerdings den Nachteil, dass nur ein Server die komplette Last trägt.
Damit wäre das Einrichten der DAG soweit abgeschlossen.
Replikation der Datenbanken konfigurieren
Zum Schluss gehe ich noch auf die Replizierung der beiden Server in der DAG ein. Hierzu hatten wir jeweils einen eigenen Netzwerkadapter eingerichtet. Die DAG soll jetzt natürlich nur über diese NIC synchronisieren, dies wird wie folgt konfiguriert.
In der Exchange Management Shell (ausführen als Administrator) verschafft dieser Befehl einen Überblick über die vorhandenen Netzwerkadapter:
Get-DatabaseAvailabilityGroupNetwork -Identity (Name der DAG)
Die Ausgabe des Kommandos enthält auch die Eigenschaft Identity, die man anschließend benötigt.
Danach bereitet dieser Aufruf das DAG-Netzwerk auf die manuelle Konfiguration vor:
Set-DatabaseAvailabilityGroup DAG01 -ManualDagNetworkConfiguration:$true
Diese erfolgt zum Schluss mit diesem Befehl:
Set-DatabaseAvailabilityGroupNetwork -Identity "DAG01\MapiDagNetwork" `
-ReplicationEnabled:$false -IgnoreNetwork:$true
Jetzt wird die Replikation über den extra bereitgestellten Netzwerkadapter geleitet.
Diese Einstellung wird auf beide Knoten übertragen, da es zentral für die DAG konfiguriert wurde. Es zeigt sich also nochmals, wie wichtig es ist, dass die beiden Exchange-Server weitgehend gleich konfiguriert sein sollten.
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Roland Eich ist gelernter Fachinformatiker für Systemintegration und in der IT seit über 14 Jahren zu Hause. Roland deckt aufgrund seiner Erfahrungen ein breites Spektrum der Microsoft-Produktpalette ab.
Zudem besitzt er verschiedene Zertifizierungen (MCITP, MCSA und MCSE, ITIL, PRINCE2).
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