Tags: Exchange, Windows Server 2019
Exchange 2019, Microsofts neuester E-Mail-Server, setzt Windows Server 2019 voraus. Der Hersteller empfiehlt, ihn auf dem schlanken Server Core zu installieren. Wenn Admins jedoch den Server mit Desktop bevorzugen, dann wird dort nach wie vor ein GUI-Setup unterstützt. Folgende Anleitung zeigt, wie man dabei vorgeht.
In einem früheren Artikel habe ich auf Basis der Preview beschrieben, wie man Exchange 2019 auf Server Core 2019 installiert. Das Vorgehen hat sich in der finalen Ausführung von Exchange nicht geändert.
Vorbereitungen für die Installation
Folgende Vorbereitungen müssen vor der Installation von Exchange 2019 getroffen werden:
- Hinzufügen des Microsoft Visual C++ Redistributable Packages in der 64-Bit-Version.
- Mehrere Windows-Features aktivieren, bevorzugt per PowerShell
- Microsoft Unified Communications Managed API (UCMA) installieren. Dieses ist auf dem ISO von Exchange Server 2019 enthalten.
Das Microsoft Visual C++ Redistributable Package ist schnell installiert. Hier braucht es keine großartigen Erklärungen.
Die benötigten Features kann man allesamt über einen einzigen Aufruf von PowerShell hinzufügen:
Auf Server Core ist dieser Schritt nicht erforderlich, weil die Features dort beim Installationsvorgang von Exchange automatisch eingerichtet werden. Wer ein durchgängiges GUI-Setup bevorzugt, kann anstelle dieses PowerShell-Kommandos einfach das entsprechende Häkchen im Wizard setzen, den wir nach den Vorbereitungen starten (siehe weiter unten).
Auch bei dieser Installation sollte man Windows Defender deaktivieren oder entfernen. Beachten Sie allerdings dann, dass man für das ungeschützte Exchange ggf. eine alternative Lösung nutzen sollte.
Die Unified Communications Managed API liegt im Installations-Image unter \UCMARedist. Dort führt man einfach setup.exe aus.
.NET-Framework und Auslagerungsdatei
Normalerweise muss man etwa bei Exchange 2016 vor der Installation noch sicherstellen, dass die richtige Version des .NET-Framework auf dem System verfügbar ist (eine entsprechende Matrix dazu gibt es hier). Auf Server 2019 ist die von Exchange 2019 benötigte Version 4.7.1 aber schon vorhanden.
Die Auslagerungsdatei sollte fest auf die Größe des Arbeitsspeichers plus 10MB festgelegt werden. Bei Exchange 2019 sind 128 GB RAM empfohlen, dies wären dann 131.072 MB + 10 MB = 131.082 für die Swap-Datei.
Es gilt allerdings die Regel, dass dieser Wert gedeckelt wird, sobald Exchange über mehr als 32 GB RAM verfügt. Statt der 131.082 GB trägt man also nur 32768 MB + 10 MB = 32778 MB ein.
Wie bei der Installation von früheren Versionen bietet es sich auch bei Exchange 2019 an, dieses auf verschiedene Laufwerke zu verteilen (System / Installation / Datenbank / Log).
Wizard für Installation starten
Die Installation von Exchange 2019 geht so vonstatten, wie wir sie schon aus früheren Versionen her kennen. Ich zeige hier daher nur, was sich geändert hat.
Das betrifft eigentlich nur die Server-Rollen. Hier sehen wir nun, dass wir nur mehr zwischen Postfach und Edge-Transport wählen können. Wie schon länger angekündigt, fehlt in der neuen Version die Rolle Unified Messaging.
Wenn alles gut geht, läuft die Exchange-Installation wie gewohnt nach einiger Zeit durch. Weitere Konfigurationsschritte können jetzt vorgenommen werden.
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Roland Eich ist gelernter Fachinformatiker für Systemintegration und in der IT seit über 14 Jahren zu Hause. Roland deckt aufgrund seiner Erfahrungen ein breites Spektrum der Microsoft-Produktpalette ab.
Zudem besitzt er verschiedene Zertifizierungen (MCITP, MCSA und MCSE, ITIL, PRINCE2).
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