Tags: Monitoring, E-Mail, Datenbanken, Exchange
Die mit Exchange 2010 eingeführten Database Availability Groups erhöhen die Verfügbarkeit der Mailbox-Server. Um die Replikation und Lastverteilung zwischen den Knoten zu überwachen, eignen sich neben den Script-basierten Bordmitteln besonders Monitoring-Tools wie PRTG.
Wollen Admins ohne ein Zusatzprodukt wie den System Center Operations Manager auskommen, dann bietet Microsoft etwa die Möglichkeit, die DAG per Task über ein PowerShell-Script regelmäßig abzufragen und sich bei Problemen benachrichtigen zu lassen. Auch das Eventlog gibt Aufschluss über bestimmte Ereignisse.
Mit Exchange mitgelieferte Scripts
Wer sich auf die Bordmittel beschränken muss, kann auf einige vorgefertigte Scripts zurückgreifen. So gehört zum Lieferumfang von Exchange CollectOverMetrics.ps1, das aus den Eventlogs der DAG-Member die Informationen über Datenbankoperationen sammelt.
Ein weiteres Script namens CollectReplicationMetrics.ps1 erfasst in Echtzeit Performance-Counter, die sich auf die Datenbankreplikation beziehen. Darüber hinaus finden sich auf der Technet-Gallery weitere Scripts wie Get-DAGHealth von Paul Cunningham.
DAG-Datenbanken mit PRTG überwachen
Deutlich komfortabler sind Monitoring-Lösungen wie Paessler PRTG. Die Software existiert auch in einer kostenlosen Ausführung, die auf 100 Sensoren beschränkt ist und für die Überwachung von Exchange in kleineren Umgebungen ausreichen sollte.
Interessant und wichtig ist hier der Sensor Exchange Database DAG (Powershell). Dieser beinhaltet verschiedene Channels zum Überwachen einer einzelnen Datenbank in der DAG.
Folgende Channel sind in diesem Sensor enthalten:
- Mounted
- Activation Suspended
- Active Copy
- Content Index State
- Copy Queue Length
- Log Copy Queue Increasing
- Log Replay Queue Increasing
- Replay Queue Length
- Single Page Restore
Meist wird dieser Sensor bei der automatischen Sensorensuche bereits für jede Datenbank hinzugefügt. Falls dies einmal nicht der Fall sein sollte, muss man dies pro Datenbank manuell nachholen.
Beispiel: Datenbankschwenk entdecken
Bei einem Active/Active-Cluster kann es dazu kommen, dass ein Exchange-Server alle Datenbanken verwalten muss und damit die komplette Last abbekommt. Folgendes Beispiel zeigt, wie man eine solche unerwünschte Konstellation mit PTRG erkennen kann.
Für uns ist dafür der Channel Active Copy interessant, da dieser anzeigt, auf welchem Server die zu überwachende Datenbank aktiv ist. Der Channel an sich gibt so allerdings noch keine Warnungen aus, da er bisher noch nicht weiß, auf welchem Server in der DAG die entsprechende Datenbank denn aktiv sein soll und wo nicht.
Hierzu ist es notwendig einen Value Lookup zu erstellen, der direkt im Channel hinterlegt werden muss.
Die Vorlage für einen Value Lookup schaut wie folgt aus:
<?xml version="1.0" encoding="UTF-8"?> <ValueLookup id="exchangedag.activationstatus.Name des jeweiligen Exchangeservers" desiredValue="0" xmlns:xsi="http://www.w3.org/2001/XMLSchema-instance" xsi:noNamespaceSchemaLocation="PaeValueLookup.xsd"> <Lookups> <singleInt state="Ok" value="0">active</singleInt> <singleInt state="Warning" value="1">not active</singleInt> <singleInt state="Warning" value="2">not active but this is the preferred server</singleInt> <singleInt state="Warning" value="3">active but not on the preferred server</singleInt> </Lookups> </ValueLookup>
Die Datei muss mit der Endung OVL auf dem PRTG-Server gespeichert werden. Um das Lookup zu verwenden, gehen Sie wie folgt vor:
- Legen Sie die angehängte Datei auf dem PRTG-Server unter "C:\Program Files (x86)\PRTG Network Monitor\lookups\custom" ab.
- Öffnen Sie die PRTG-Konsole oder den Web-Aufruf, dann den Reiter Setup | System Administration | Administrative Tools => Load Lookups
- Klicken Sie im DAG-Sensor, der auf <Name des Exchangeservers> liegt, auf den Channel Active Copy und wählen Sie aus dem Dropdown-Fenster nun das angepasste Lookup aus.
Sollte die Datenbank jetzt auf dem jeweiligen Server nicht aktiv sein, so wird eine Warnung rausgegeben und der Administrator kann weitere Schritte unternehmen.
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Roland Eich ist gelernter Fachinformatiker für Systemintegration und in der IT seit über 14 Jahren zu Hause. Roland deckt aufgrund seiner Erfahrungen ein breites Spektrum der Microsoft-Produktpalette ab.
Zudem besitzt er verschiedene Zertifizierungen (MCITP, MCSA und MCSE, ITIL, PRINCE2).
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