Tags: Exchange, PowerShell
Wie Exchange im firmeneigenen Rechenzentrum kann man auch die Cloud-Version mit PowerShell administrieren. Voraussetzung dafür ist allerdings, dass man sich erst von seinem lokalen Computer zur Microsoft-Cloud verbindet. Der Rest funktioniert dann allerdings wieder so, wie man es von Exchange gewohnt ist.
Ein Vorteil bei der Verwaltung von Office 365 ist, dass wir keine eigene Exchange-Shell und auch kein zusätzliches Modul mehr laden müssen, weil wir uns remote mit Exchange Online verbinden. Am Client benötigen wir dafür Windows PowerShell ab der Version 3 und das .NET-Framework 4.5.
Schritte für den Verbindungsaufbau
Außerdem müssen wir sicherstellen, dass auf dem PC, welcher sich mit Exchange verbinden möchte, die Execution Policy nicht auf Restricted steht. Das würde die Ausführung von Scripts verhindern.
Um eine Verbindung mit Exchange Online aufzubauen, geht man folgendermaßen vor:
Für die Variable $userdaten muss ein Account angegeben werden, welcher die Berechtigung hat, Exchange Online zu verwalten.
Mit Import-PSSession $sitzung holen wir uns dann quasi die aktive Sitzung in unsere PowerShell.
PowerShell kann nun genauso verwendet werden wie in der Shell eines lokalen Exchange-Servers.
Beispiel: Neue Verteilergruppe anlegen
Um eine neue Verteilergruppe auf Exchange Online zu erstellen, gibt man folgenden Befehl ein:
New-DynamicDistributionGroup -Name "Alle Benutzer aus Deutschland" -RecipientFilter {(RecipientTypeDetails -eq 'UserMailbox') -and (CountryOrRegion -ne 'Germany')}
Bei den Angaben im Filter ist zu bedenken, dass die Microsoft-Server Englisch sprechen. Wenn etwa nach dem Land "Deutschland" gefiltert werden soll, dann muss man "Germany" verwenden.
In der Exchange-Konsole ist die Gruppe nun zu sehen.
PowerShell-Kommandos aus Konsole übernehmen
Eine weitere praktische Funktion ist die Befehlsprotokollierung. Da jeder Klick und jede Eingabe in der GUI einen PowerShell-Befehl auslöst, kann man die Kommandos kopieren und für eigene Scripts einsetzen.
Dieses Feature findet man in der Exchange ECP oben rechts hinter dem Fragezeichen (sowohl in Exchange Online als auch auf Exchange On Prem).
Solange die Befehlsprotokollierung geöffnet ist, zeichnet diese jede Aktivität aus der Exchange-Konsole auf. Dies können wir am Beispiel der eben erstellten Verteilergruppe nachvollziehen, wenn wir diese öffnen, den Name anpassen und sie wieder schließen.
Die ausgeführten Befehle lassen sich nun auslesen und bei Bedarf weiterverarbeiten.
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Roland Eich ist gelernter Fachinformatiker für Systemintegration und in der IT seit über 14 Jahren zu Hause. Roland deckt aufgrund seiner Erfahrungen ein breites Spektrum der Microsoft-Produktpalette ab.Zudem besitzt er verschiedene Zertifizierungen (MCITP, MCSA und MCSE, ITIL, PRINCE2).
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