Microsoft Exchange: Unterschiedliche Anzeigenamen für interne und externe Mails nutzen


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    Verschiedene Anzeigenamen für E-MailVon Exchange-Benutzern kommt immer wieder einmal die Anfor­derung, dass sie E-Mails an externe Em­pfänger unter einem anderen Anzeige­namen ver­schicken möchten als an solche inner­halb der Orga­nisation. Dies lässt sich on-prem und in der Microsoft-Cloud über das AD-Attribut Simple­Display­Name erreichen.

    Das Anliegen könnte darin bestehen, dass in internen Nachrichten als Absender zum Beispiel Roland Eich aufscheinen soll, nach außen hingegen Roland Eich WindowsPro. Diese Anforderung scheint auf den ersten Blick nicht umsetzbar, weil die GUI-Tools zur Verwaltung des Active Directory oder von Exchange keine passende Einstellung dafür anbieten.

    Die Lösung besteht im Attribut SimpleDispayName, welches Exchange per Voreinstellung aber nicht verwendet. Daher muss man erst den Parameter UseSimple­DisplayName für die Remote Domain konfigurieren.

    Über das Exchange Admin Center (ECP) bzw. über den Exchange-Client kommt man seit der Version 2013 jedoch nicht mehr an die Remote Domain heran, so dass man dafür auf PowerShell zurückgreifen muss.

    Einen Überblick, welche Remote Domains es gibt, erhält man mit Get-RemoteDomain.

    Liste aller Remote Domains anzeigen mit den PowerShell-Cmdlet Get-RemoteDomain

    Hier ist die Default Domain interessant, weil sie für alle externen Domains steht. Aus diesem Grund kann der Parameter UseSimple­DisplayName für unsere Aufgabe eigentlich nur für die gesamte Organisation aktiviert werden.

    Die Eigenschaften der Default Remote Domain zeigt, dass UseSimpleDisplayName nicht aktiv ist.

    Wer mehrere Mandanten, Kunden oder Firmen auf einem Exchange-Server betreut, sollte sich über die Tragweite dieser Einstellung bewusst sein.

    Es ist in diesem Zusammen­hang wichtig, zwischen Remote-Domänen und akzeptierten Domains zu unterscheiden. Gerade wenn mehrere Mandanten auf einem Exchange-Server gehostet werden, so greift das Attribut SimpleDisplayName nicht bei akzeptierten Domains, weil diese wie interne bzw. eigene Domains behandelt werden. Die Einstellungen für die Remote Domains betreffen also nur Domänen außerhalb der Organisation.

    Der Parameter lässt sich wie folgt ändern:

    Set-RemoteDomain -Identity Default -UseSimpleDisplayName $true

    Nach dem Zuweisen von $true an UseSimpleDisplayName zeigt Get-RemoteDomain den Erfolg der Operation.

    SimpleDisplayName im Active Directory pflegen

    Bis Exchange 2010 war dies im administrativen Client möglich, wo man das Attribut direkt im Benutzer bearbeiten konnte.

    Eigenschaften eines Benutzers im Admin-Client von Exchange 2010

    Ab Exchange 2013 gibt es das Attribut SimpleDisplayName in der GUI nicht mehr, auch hier ist die PowerShell wieder das Mittel der Wahl:

    Set-User -Name Admin -SimpleDisplayName "Roland Eich WindowsPro"

    Wer das Attribut SimpleDisplayName im Active Directory beim Benutzer sucht, der wird sowohl vor als auch nach der Aktivierung des Parameters nicht fündig, weil es hier displayNamePrintable heißt.

    In Active Directory User and Computer findet man das Attribut unter dem Namen displayNamePrintable.

    Wer diese Einstellung nur für bestimmte Benutzer setzen möchte, muss für alle anderen Konten den vorhandenen Anzeigenamen (displayName) in das Attribut SimpleDisplayName bzw. displayNamePrintable kopieren, damit ausgehende E-Mails vernünftig ausschauen.

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    Bild von Roland Eich

    Roland Eich ist gelernter Fach­infor­matiker für System­inte­gration und in der IT seit über 14 Jahren zu Hause. Roland deckt auf­grund seiner Erfah­rungen ein breites Spek­trum der Microsoft-Produkt­palette ab.
    Zudem besitzt er ver­schiedene Zertifi­zierungen (MCITP, MCSA und MCSE, ITIL, PRINCE2).

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