Tags: Datenbanken, Linux
Microsoft hat bei der Portierung von SQL Server auf Linux darauf geachtet, dass die Installation über die dort üblichen Mechanismen erfolgt. Das Setup übernimmt daher der Paket-Manager APT, es geht ziemlich einfach vonstatten. Das Paket enthält alle Editionen der Datenbank, darunter auch die kostenlose Express Edition.
Was in der Vergangenheit als undenkbar erschien, trat mit SQL Server 2017 ein: Microsoft portierte seine Datenbank auf Linux. Allerdings sei darauf verwiesen, dass die Linux-Version zurzeit noch nicht alle Funktionen des Windows-Äquivalents bietet. Welche Features noch fehlen, kann man aus dieser Seite auf Microsoft Docs entnehmen.
Unterstützte Plattformen
Die aktuelle Version 2019 liegt für Linux in den gleichen Editionen vor wie für Windows, darunter findet sich auch die kostenlose Express-Variante. Die Lizensierung ist auf beiden Systemumgebungen identisch. Die folgende Tabelle zeigt die aktuell unterstützten Linux-Plattformen.
Red Hat Enterprise | Version 7.3, 7.8 und 8.0-8.2 |
SUSE Enterprise Linux | Version 12 SP2-5 |
Ubuntu | Version 16.04 + 18.04 jeweils LTS |
Docker Engine 1.8 |
Im folgenden Beitrag verwenden wir Ubuntu 18.04 LTS. Die neueste Variante ist jedoch 20.04 LTS, die Microsoft mit SQL Server 2019 aber noch nicht unterstützt. Als Dateisysteme sind XFS oder EXT4 zulässig. Ubuntu verwendet standardmäßig EXT4.
Ubuntu gibt es in zwei Varianten, die man als ISO herunterladen kann, und zwar für Desktops und für Server, wobei Letztere ohne GUI daherkommt.
Vorbereitungen unter Linux
Um den SQL Server zu installieren, verbindet man sich im ersten Schritt über SSH mit der Linux-Maschine, beispielsweise über Putty oder den in Windows 10 enthaltenen Client. Falls SSH auf dem Server noch nicht installiert ist, so kann man dies in einer Konsolensitzung nachholen:
apt-get install openssh-server
Anschließend importiert man den GPG-Schlüssel des öffentlichen Microsoft-Repository:
wget -qO- https://packages.microsoft.com/keys/microsoft.asc | sudo apt-key add -
Als Nächstes registriert man das SQL-Repository:
sudo add-apt-repository "$(wget -qO- https://packages.microsoft.com/config/ubuntu/18.04/mssql-server-2019.list)"
Installation für SQL Server starten
Danach erfolgt die eigentliche Installation von SQL Server 2019 über apt-get:
sudo apt-get update
sudo apt-get install -y mssql-server
Nach der Installation muss man das Passwort des Systemadministrators mit dem folgenden Befehl festgelegen:
sudo /opt/mssql/bin/mssql-conf setup
Anschließend kommt die Auswahl der verfügbaren Editionen.
Anders als bei Windows, wo man sie separat herunterladen muss, ist in diesem Paket auch die Express Edition von MS SQL enthalten.
SQL Server konfigurieren
Nun steht die die Basiskonfiguration für den MS SQL Server an. Dazu muss man erst den Lizenzvertrag akzeptieren und kann dann die Sprache auswählen.
Nach Eingabe des Admin-Kennworts wird der SQL Server konfiguriert.
Die Installation ist damit abgeschlossen, sie verläuft in der Regel schneller als unter Windows. Wer prüfen möchte, ob der SQL-Dienst auch wirklich läuft, kann dies mit
systemctl status mssql-server --no-pager
herausfinden.
Wahrscheinlich möchte man nun nachsehen, ob der Zugriff auf den SQL Server funktioniert. Dafür bietet sich hier das SQL Management Studio an, das aktuell in der Version 18.6 vorliegt.
Die Anmeldung klappt in meinem Fall ohne Probleme und funktioniert so, wie man es aus der Windows-Welt kennt. Alternativ könnte man den SQL Server über Windows PowerShell ansprechen.
Zu bedenken gilt es dabei, dass der SQL Server an diesem Punkt nur eine Anmeldung über einen SQL Account erlaubt. Möchte man stattdessen ein Konto aus dem Active Directory verwenden, dann sind weitere Konfigurationsschritte erforderlich. Eine Anleitung dazu findet sich auf Microsoft Docs.
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Roland Eich ist gelernter Fachinformatiker für Systemintegration und in der IT seit über 14 Jahren zu Hause. Roland deckt aufgrund seiner Erfahrungen ein breites Spektrum der Microsoft-Produktpalette ab.
Zudem besitzt er verschiedene Zertifizierungen (MCITP, MCSA und MCSE, ITIL, PRINCE2).
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