Tags: SCCM, WSUS, Patch-Management
Der System Center Configuration Manager (SCCM) nutzt Software Update Points (SUP) für die Verteilung von Patches auf die Clients. Dazu benötigt er die Windows Server Update Services (WSUS), welche den Update-Katalog bereitstellen. Folgende Anleitung zeigt die Installation eines SUP und seine Integration mit WSUS.
Vor der Installation eines Softwareupdatepunkts, wie die Rolle in der lokalisierten Version von SCCM heißt, sollte man die WSUS bereitstellen (siehe dazu die Anleitung WSUS auf Windows Server 2016 installieren).
WSUS nicht direkt konfigurieren
Wichtig ist es anschließend, dass man die WSUS nicht über ihre eigene Konsole konfiguriert. Nach ihrer Installation sollte man sich nur kurz vergewissern, dass die WSUS-Konsole aufrufbar ist und diese dann aber gleich wieder schließen. Wenn man nämlich den WSUS-Server direkt konfiguriert, kann es nachher durch die Integration in SCCM zu Inkonsistenzen kommen.
Die Grundlage für die nun anstehende Konfiguration bilden somit ein frisch installierter SCCM und der noch nicht konfigurierte WSUS-Server. Meine Testumgebung besteht aus einem Windows Server 2016 und SCCM 2016. Letzterer bringt seinen eigenen SQL Server mit. Dieser läuft in meinem Lab auf dem gleichen Rechner wie SCCM 2016. Diese Konstellation wird von Microsoft unterstützt.
In der Praxis werden viele Firmen den SQL Server im Cluster betreiben und den SCCM auf einem separaten Server installieren.
Benötigte Rollen für das Patch-Management
Auf dem SCCM werden folgende Rollen für die Konfiguration gebraucht:
- Management Point: Dieser ist für die Kommunikation zwischen den Clients und dem SCCM erforderlich. Er ist in unserem Fall per Default bereits installiert.
- Distribution Point: Stellt Dateien (zum Beispiel Updates) für den Client zusammen.
- Software Update Point: Er ist für die Integration von WSUS erforderlich.
Hinweis: Ab SCCM 2012 SP1 ist es möglich, an einem Standort mehrere Software Update Points zu installieren. Der zuerst aufgesetzte SUP ist dabei der primäre Update Point, alle anderen synchronisieren ihre Updates dann vom primären Update Point (ein ähnliches Verfahren gibt es auch bei WSUS).
SUP-Installation per Wizard
Nachdem die WSUS-Rolle installiert wurde, geht es in der SCCM-Konsole weiter unter Verwaltung => Standortkonfiguration => Server und Standortsystemrollen. Hier erkennt man, dass der Management Point und der Distribution Point bereits installiert sind. Da meine Konsole Deutsch spricht, heißen diese hier Verteilungspunkt und Verwaltungspunkt.
Der Software Update Point wird nun wie folgt installiert: Klick mit der rechten Maustaste auf Server und Standorte, dann den Befehl Standortsystemrollen hinzufügen ausführen.
Im ersten Dialog des nun sich öffnenden Wizards belasse ich die vorgegebenen Einstellungen.
Im nächsten Fenster kann ein Proxy angegeben werden, falls man einen solchen verwendet.
Im folgenden Schritt wähle ich nun aus der Liste der verfügbaren Rollen Softwareupdatepunkt aus
Der nächste Dialog ist für die Anbindung von WSUS zuständig. Hier wählt man die Ports aus, unter denen der WSUS-Server erreichbar ist. Standardmäßig lauten diese seit Server 2012 auf 8530 bzw. 8531 für SSL-Verbindungen. Die Auswahl der Ports 80 und 443 ist noch für Systeme unter Server 2008 (R2) gedacht.
Außerdem entscheiden wir uns, nur interne Clients zuzulassen.
Im nächsten Fenster legen wir fest, ob die Updates für WSUS direkt von Microsoft kommen oder ob dafür ein Upstream-Server dienen soll. Gerade in größeren Umgebungen macht es durchaus Sinn, mehrere hierarchisch angeordnete WSUS-Server zu nutzen.
Im darauffolgenden Schritt wird der Zeitplan für die Synchronisierung festgelegt. Diese kann in regelmäßigen Abständen erfolgen oder an einem bestimmten Tag, etwa dem Microsoft-Patchday.
Im nächsten Dialog entscheidet man, wie man mit abgelösten Updates (in der WSUS-Konsole heißen sie "ersetzte Updates") umgehen möchte. Je eher sie ablaufen, desto früher können sie vom Bereinigungs-Assistenten aus WSUS entfernt werden.
Unter Klassifizierungen legt man anschließend fest, welche Arten von Updates heruntergeladen werden sollen.
Wie die nachfolgende Auswahl von Produkten und Sprachen entspricht dieser Vorgang genau jenem, wie man ihn von der Konfiguration eines eigenständigen WSUS-Servers kennt.
Hinweis: Wie bei den reinen WSUS bleibt der Katalog solange unvollständig, bis die Erstsynchronisation erfolgt ist. Es fehlen etwa Windows 10 oder Server 2016. Diese Auswahl muss später nachgeholt werden.
Zum Schluss erscheint die Zusammenfassung der gewählten Einstellungen und der Vorgang kann abgeschlossen werden. Dies kann ein paar Minuten dauern.
Initiale Synchronisierung veranlassen
Die Erstsynchronisation für den Produktkatalog kann man nun anstoßen, indem man das Kontextmenü von Software => Software Updates => Alle Softwareupdates öffnet und dort den Befehl Softwareupdates synchronisieren ausführt.
Bevor diese beginnt, muss man die nun angezeigte Rückfrage wird mit Ja bestätigen.
Die erste Synchronisation kann nun erfahrungsgemäß ein bisschen dauern. Nach einiger Zeit sind nun die Updates, welche der WSUS geladen hat, zu sehen.
Es empfiehlt sich jetzt, nochmal den Produktkatalog anzusehen, welcher uns zuvor ja einige Dinge noch nicht zeigen wollte. Die Spalte Katalogversion sollte auf 1 oder mehr stehen und wird mit jeder erfolgreichen Synchronisierung weiter hochgezählt.
Der eigentliche Produktkatalog versteckt sich allerdings recht gut unter Verwaltung => Standortkonfiguration => Standorte. Dort klickt man mit der rechten Maustaste auf den gewünschten Standort und führt den Befehl Standortkomponenten konfigurieren => Softwareupdatepunkt aus.
Dort sollte nun wesentlich mehr stehen als vorher bei der Erstkonfiguration. Die neuen Updates werden dann bei der nächsten Synchronisation mitgezogen.
Täglich Know-how für IT-Pros mit unserem Newsletter
Roland Eich ist gelernter Fachinformatiker für Systemintegration und in der IT seit über 14 Jahren zu Hause. Roland deckt aufgrund seiner Erfahrungen ein breites Spektrum der Microsoft-Produktpalette ab.
Zudem besitzt er verschiedene Zertifizierungen (MCITP, MCSA und MCSE, ITIL, PRINCE2).
// Kontakt: E-Mail //
Verwandte Beiträge
- Unified Update Platform (UUP) on-prem für Windows 10/11 als öffentliche Preview verfügbar
- Microsoft kündigt Unified Update Platform (UUP) für WSUS und ConfigMgr an
- WSUS aus der Cloud: Microsoft kündigt Windows Update for Business Deployment Service an
- System Center Update Publisher (SCUP): Patches von Drittherstellern mit SCCM verteilen
- WSUS: Fixes für fehlerhafte Security-Updates erscheinen als einfache Updates
Weitere Links