System Center Configuration Manager: Windows 10 über PXE verteilen


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    OS-Image hinzufügen in SCCMEine Kern­funktion von SCCM ist das Deployment von Betriebs­systemen. Er greift dabei auch auf Features von Windows Server zu­rück. Die fol­gende An­leitung be­schreibt, wie man PXE aktiviert, Boot- und OS-Images bereit­stellt, das Setup über Task-Sequenzen steuert und ein Konto für den Netzwerk­zugriff eingibt.

    Für das OS-Deployment mit SCCM benötigt man folgende Komponenten:

    • WDS (wird vom SCCM bereitgestellt)
    • PXE (bereitgestellt durch SCCM)
    • DHCP (zumeist der in Windows Server integrierte DHCP-Dienst)

    PXE aktivieren

    Im ersten Schritt muss PXE in SCCM aktiviert werden. Dies geschieht über die SCCM-Konsole unter Verwaltung => Verteilungspunkte, wo man die Eigen­schaften des Verteilungs­punktes öffnet.

    Eigenschaften eines Verteilungspunktes öffnen in SCCM

    Dort wechselt man dann zum Reiter PXE.

    Registerkarte PXE in den Eigenschaften eines SCCM-Verteilungspunktes

    Auf dieser Seite hakt man die Checkbox für die PXE-Unterstützung an und bestätigt die anschließende Nachfrage mit Ja.

    Für PXE öffnet SCCM die benötigten Firewall-Ports nach der Bestätigung automatisch.

    Zudem sollen die folgenden Einstellungen bedacht werden:

    • Ein Haken bei Antwort auf eingehende PXE Anforderungen durch diesen Verteilungspunkt zulassen ist erforderlich, da ansonsten SCCM die Anfragen der Clients nicht annehmen würde.
    • Dagegen sollte Unterstützung für unbekannte Computer aktivieren mit Vorsicht genossen werden, weil sich damit jeder Rechner mit dem SCCM verbinden könnte und ein neues Deployment erhalten würde.
    • Zudem kann man ein PXE-Kennwort definieren, welches man nur an Admins ausgibt, die sich mit dem Aufsetzten von Computern beschäftigen.

    PXE-Optionen in SCCM konfigurieren

    Alle weiteren Einstellungen belassen wir in unserem Beispiel wie vorgegeben.

    Image für Betriebssystem bereitstellen

    Als Nächstes muss ein Betriebs­system als WIM-Abbild für die spätere Verteilung bereit­gestellt werden. Für diesen Zweck kann man einfach die install.wim vom Installations­medium ver­wenden oder ein individuell angepassten Image, das man von einer Muster­installation erfasst hat.

    Hierzu wechseln wir in der SCCM-Konsole zum Punkt Software­bibliothek => Betriebs­systeme => Betriebs­system­abbilder. Über die Schaltfläche Betriebs­systemabbild hinzufügen wird nun der zuständige Assistent geöffnet.

    Neues Betriebssystemabbild in SCCM hinzufügen

    In unserem Beispiel verteilen wir ein Windows-10-Image. Der Pfad zur Abbild­datei muss hier als UNC-Pfad angegeben werden.

    Pfad zum OS-Image in UNC-Notation angeben

    Die weiteren Schritte sind unspektakulär und können mit Weiter bis zum Ende durchgeklickt werden. In der Ansicht ist nun das von uns hinzugefügte Betriebs­system zu sehen.

    Das neu hinzugefügte Windows-Abbild erscheint nun in der Übersicht der Images.

    Im nächsten Schritt müssen wir den Inhalt unseres Images noch auf den Verteiler­punkt übertragen. Hierzu öffnen wir mit der rechten Maustaste das Kontext­menü des eben erstellte Images und klicken dann auf Inhalt verteilen.

    Betriebssystemabbild an Verteilerpunkt übergeben

    Im nachfolgend aufgehenden Fenster sollte unter Inhaltsziel unser Verteilungs­punkt gewählt werden. Ansonsten können wir mit Weiter das Konfigurations­fenster durchklicken.

    Verteilungspunkt als Inhaltsziel für das Systemabbild angeben

    WinPE-Image bereitstellen

    Als nächstes brauchen wir ein so genanntes Startabbild, mit dem wir die Clients über das Netzwerk booten können. Der SCCM liefert hier zwei Images mit, jeweils eines für 32 und 64 Bit.

    Startabbilder für die OS-Installation hinzufügen

    Diese sollten nun über Eigenschaften wie folgt angepasst werden:

    Auf der Registerkarte Anpassungen empfiehlt es sich, die Befehls­unterstützung zu aktivieren. Das ermöglicht nachher während der Installation ein besseres Trouble­shooting eines Images, weil man dadurch eine Eingabeauf­forderung öffnen kann, in der sich verschiedene Befehle absetzen lassen.

    Optionen für die Anpassung der Boot-Images

    Auch hier müssen die beiden Images nach der Änderung der Einstellungen erneut an den Verteilungs­punkt übertragen werden.

    Boot-Images an den Verteilungspunkt übertragen

    Task-Sequenz für den Verlauf des Setups erstellen

    Im nächsten Schritt erstellen wie eine Tasksequenz, um den Ablauf der Windows-10-Installation zu steuern und das OS auf diese Weise schon vorab zu konfigurieren.

    Neue Tasksequenz für die Installation des Betriebssystems erstellen

    Wer sich komplett benutzer­definierte Task-Sequenzen bauen möchte, kann dies unter Neue benutzerdefinierte Tasksequenz erstellen tun. Wir geben uns in diesem Beispiel mit einer einfachen Standard­installation zufrieden.

    Im ersten Schritt erwartet der Wizard zum Erstellen einer Task Sequence den Namen und eine Beschreibung.

    Zuerst braucht die Task-Sequenz einen eindeutigen Namen, zudem muss unser angepasstes Startabbild ausgewählt werden.

    Betriebssystemabbild für die neue Tasksequenz auswählen

    Danach wählen wir das Abbild­paket aus. Hier lädt SCCM unsere eben erstellte install.wim von der Windows-10-DVD. Zudem können wir uns bei dieser Gelegenheit für eine Edition entscheiden, die wir installieren möchten. Wenn vorhanden, können wir auch gleich den Lizenz-Key eingeben und ein Administrator­kennwort festgelegen.

    Ein Client lässt sich über eine Task-Sequenz gleich einer Domäne anschließen.

    Im Dialog Netzwerk konfigurieren geben wir an, ob die zu installierenden Computer auch gleich in eine Domäne aufgenommen werden sollen.

    Bei derOS-Installation lassen sich Netzwerkeinstellungen oder Benutzerprofile übernehmen.

    Bei der Zustands­migration möchten wir erstmal nur die Netzwerk­einstellungen erfassen. Hier könnte man auch die Benutzer­profile übernehmen, die man zuvor über das USMT gesichert hat.

    Updates über die Task-Sequenz konfigurieren

    Anschließend hätte man die Möglichkeit, ausstehende Windows-Updates vor der Fertig­stellung der Installation gleich einzuspielen.

    Schließlich können Anwendungen definiert werden, welche SCCM direkt nach der Betriebssystem­installation einrichten soll. Da wir aktuell aber keine Software auf dem SCCM bereit­gestellt haben, können wir hier noch keine Software auswählen. Diese Einstellungen kann man auch noch im Nachhinein anpassen.

    Übersicht über die Einstellungen der neuen Task-Sequenz

    Die Task-Sequence wurde nun erzeugt und muss nun noch bereitgestellt werden.

    Neu erstellte Task-Sequenz bereitstellen

    Unter Allgemein befindet sich unsere ausgewählte Task-Sequenz, und unter Sammlung sollte eine Geräte­sammlung angegeben werden, in welche die Clients importiert wurden.

    Task-Sequenz und Client-Sammlung für ein Deployment angeben

    Im nächsten Fenster wählen wir die Option Verfügbar aus. Dies hat den Vorteil, dass wir beim PXE-Boot die Taste F12 drücken müssen, um die Task-Sequenz zu starten. Die Option Erforderlich wäre für eine so genannte Zerotouch Installation geeignet, die vollständig automatisch abläuft.

    Einstellungen zur Steuerung des OS-Deployments

    Verfügbar machen für: Hier sollte ausgewählt werden, dass Medien und PXE verfügbar sind, sonst würde der Vorgang nicht funktionieren.

    Die restlichen Schritte können erst einmal so übernommen werden.

    Konto für den Netzwerkzugriff

    Der nächste Punkt betrifft ein so genanntes Netzwerk­zugriffs­konto, welches wir für die Installation brauchen. Hierzu navigieren wir zu Verwaltung => Standort­konfiguration => Standorte und dort zu Software­verteilung.

    Konfiguration der Softwareverteilung unter Standorte

    Unter dem Reiter Netzwerk­zugriffs­konto muss nun ein Account angegeben werden, mit dem der neu zu installierende Computer, welcher ja der Domäne noch nicht bekannt ist, zugreifen darf.

    Netzwerkkonto für die Installation hinzufügen

    Dabei kann es sich um einen normalen Domain-User ohne irgend­welche weiteren Berechtigungen handeln.

    PXE-Server über DHCP bekannt machen

    Im letzten Schritt muss noch der DHCP-Server konfiguriert werden (Optionen 66 und 67).

    DHCP-Optionen für PXE konfigurieren.

    Hier benötigen die Clients den Eintrag für den PXE-Server, damit sie den SCCM beim Booten über PXE auch finden.

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    Bild von Roland Eich

    Roland Eich ist gelernter Fach­infor­matiker für System­inte­gration und in der IT seit über 14 Jahren zu Hause. Roland deckt auf­grund seiner Erfah­rungen ein breites Spek­trum der Microsoft-Produkt­palette ab.
    Zudem besitzt er ver­schiedene Zertifi­zierungen (MCITP, MCSA und MCSE, ITIL, PRINCE2).

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