Übersicht: Die wichtigsten Management-Tools für Exchange 2016


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    Management-Tools für Microsoft ExchangeVon Microsoft Exchange 2010 bis 2016 hat sich nicht nur am Server selbst viel getan, auch bei der Admini­stration hat sich einiges geändert. Dieser Bei­trag stellt die mitge­lieferten Werkzeuge kurz vor. Zudem beschreibe ich zwei kosten­lose Produkte, welche den Arbeits­alltag eines Exchange-Admini­strators erleichtern.

    Bis Exchange 2010 gab es noch einen eigenen Windows-Client für das Management des Servers, welchen man nach jedem kumulativen Update aktualisieren musste. Die damalige Web-Konsole war noch nicht in der Lage, die wichtigsten Aufgaben des  nativen Clients zu übernehmen.

    Erst seit Exchange 2013 hat Microsoft dann den Sprung vom Management-Client zur Web-Oberfläche gewagt. Das bedeutet einen wesentlichen Fortschritt, weil das Messaging-System jetzt über jeden unterstützten Internet-Browser administriert werden kann. Zudem fällt die lästige Aktualisierung der Clients nach kumulativen Updates weg.

    Exchange Verwaltungskonsole

    Der Zugriff auf die Exchange Web Verwaltungskonsole ist recht einfach und erfolgt über einen Web-Browser unter der Adresse https://<Name-des-Exchange-Servers>/ecp

    Bereiche des Web-basierten Exchange Admin Center

    Der Feature-Bereich ist die erste Navigationsebene der Verwaltungs­konsole. Er ist unterteilt in

    • Empfänger (u.a. für Postfächer, Gruppen, Kontakte)
    • Berechtigungen (u.a. zum Verwalten der rollenbasierte Zugriffsteuerung)
    • Verwaltung der Compliance (u.a. für Überwachung und Protokollierung, Aufbewahrungsrichtlinien, Journalregeln)
    • Organisation (Verbundfreigabe, Outlook-Apps, Adresslisten)
    • Schutz: Hier kann man den Antiviren und Spamschutz verwalten.
    • Nachrichtenfluss (u.a. Transportregeln, Übermittlungsberichte, akzeptierte Domänen, Empfangs- und Sende-Connector)
    • Mobil (Verwalten der mobilen Geräte)
    • Öffentliche Ordner
    • Unified Messaging (UM-Wählpläne und UM-IP-Gateways)
    • Server (Server-spezifische Einstellungen, Daten­banken, DAGs, Zertifikate, etc.)
    • Hybrid (Einrichten und Konfigurieren einer Hybrid­organisation)
    • Tools (Überprüfen Ihres Exchange-Servers mit Office 365 Best Practices Analyzer)

    Weiterführende Informationen zur Web-Konsole finden Sie im TechNet.

    Management Shell als Ergänzung zur GUI

    Die Web-Konsole hat allerdings auch ihre Grenzen, etwa bei der individuellen Konfiguration von dynamischen Verteiler­gruppen. Hier gab es in den älteren Versionen von Exchange über den mitgelieferten Client mehr Möglichkeiten der Filterung als in der heutigen Web-Konsole.

    Ein beliebtes Beispiel dafür ist etwa, wenn man Verteiler nach Ländern erstellen möchte, etwa eine Verteilergruppe für Deutschland und eine für Frankreich. Hier ist dann die Exchange Management Shell gefragt, welche die Web-Konsole ergänzt.

    Die Exchange Management Shell ist eine Kommandozeile für die Remote-Verwaltung mittels PowerShell.

    Im Microsoft-TechNet finden sich für die Admini­stration via Shell sehr viele Anwendungs­beispiele. Manche immer wieder­kehrenden admini­strativen Schritte sind über die Kommandozeile schneller und einfacher realisierbar als über die grafische Oberfläche.

    Management-Tools lassen sich vom Exchange-Setup separat auf einem Remote-PC installieren.

    Die Management Shell ist ebenfalls für die lokale und entfernte Administration des Exchange Servers gedacht. Die separate Installation auf einem Remote-PC erfolgt über das Setup von Exchange, das neben den beiden Server-Rollen einen eigenen Auswahlpunkt für die Installation der Verwaltungs-Tools bietet.

    Beachten Sie hierbei, dass nach jedem Update (CU) des Exchange Servers auch die Toolbox aktualisiert werden muss. Es führt hier ansonsten zu Verbindungsproblemen.

    Dazu führen Sie wie bei einer Neuinstallation einfach das Setup aus dem CU aus und lassen sie das Update durchlaufen. Es aktualisiert dann gleichzeitig auch die Management Shell. Es müssen hier keine weiteren Konfigurations­schritte unternommen werden.

    Wenn Sie mit der Management Shell remote arbeiten möchten, dann bietet folgender Artikel im TechNet weitergehende Informationen.

    Exchange Toolbox

    Ein bisschen wirkt die Toolbox wie ein übriggebliebenes Snap-in aus früheren Exchange-Versionen, das die Integration in die Web-Konsole verpasst hat. Die sinn­vollsten Funktionen hier sind der Queue Viewer für die Kontrolle der Warte­schlangen und der Remote Connectivity Analyzer, welcher sich allerdings auch im Internet-Browser öffnet und dort als Favorit gespeichert werden kann.

    Der Remote Connectivity Analyzer prüft die Verbindung verschiedener Exchange-Services.

    Hier gibt es verschiedene Möglichkeiten die Netzwerk­verbindung des Exchange Servers zu testen.

    Zu guter Letzt gibt es noch zwei weitere wichtige Tools, welche nach meiner Erfahrung die tägliche Arbeit mit Exchange wesentlich erleichtern.

    Exchange Server Massage Tracking = Nachrichtenverfolgung

    In den früheren Versionen war die Nachrichten­verfolgung noch in der Exchange Toolbox integriert. Leider ist dies mittlerweile nicht mehr so. Aber dieses Feature wird natürlich immer noch bei der täglichen Administration gebraucht.

    Für diese Aufgabe gibt es alternativ die Exchange Message Tracking GUI, ein PowerShell-Tool  mit einer grafischen Oberfläche.

    Die kostenlose Message Tracking GUI hilft beim verfolgen von Nachrichten.

    Das Script ist kostenlos erhältlich und wird in regelmäßigen Abständen aktualisiert.

    Management der Abwesenheitsnachrichten

    Leider kommt es immer mal wieder vor, dass User ihren Abwesen­heits­assi­stenten nicht oder falsch einstellen. Hier hilft das Out of Office Tool von Andres Sichel.

    Die Einstellungen für Abwesenheitsnachrichten lassen sich über das Out of Office Tool verwalten.

    Auch dieses Werkzeug ist kostenlos und kommt mit der neuesten Version von Exchange zurecht. Alle Funktionen sind selbstverständlich auch remote ausführbar.

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    Bild von Roland Eich

    Roland Eich ist gelernter Fach­infor­matiker für System­inte­gration und in der IT seit über 14 Jahren zu Hause. Roland deckt auf­grund seiner Erfah­rungen ein breites Spek­trum der Microsoft-Produkt­palette ab.
    Zudem besitzt er ver­schiedene Zertifi­zierungen (MCITP, MCSA und MCSE, ITIL, PRINCE2).

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