Tags: PowerShell, Datei-Management, Remote-Verwaltung
In der Version 5.0 erhielt die PowerShell_ISE eine neue Funktion, mit der man Dateien auf einem Remote-Rechner im grafischen Editor bearbeiten kann. Gedacht ist diese Möglichkeit vor allem für Script-Dateien auf einem Server, es lassen sich aber auch andere Textdateien (*.log oder *.ini) damit öffnen.
Wenn man eine Datei auf einem entfernten Rechner bearbeiten möchte, dann greift man in den meisten Fällen über eine Netzfreigabe des Remote-Systems auf sie zu und lädt sie in einen lokalen Editor. Alternativ baut man eine RDP-Sitzung auf und nutzt für das Bearbeiten solche Programme, die auf der anderen Maschine verfügbar sind.
Interessante Option für Nano Server
Ein derartiges Vorgehen ist manchmal aber umständlich oder gar nicht möglich, beispielsweise dann, wenn man Scripts auf einem Nano Server editieren möchte. Dieser akzeptiert keine Remotedesktop-Verbindungen, aber immerhin könnte man über die Admin-Shares auf sein Dateisystem zugreifen.
Die PowerShell_ISE bietet nun mit PSEdit eine komfortable Alternative. Wenn man ohnehin damit beschäftigt ist, Scripts zu bearbeiten, dann muss man die Entwicklungsumgebung nicht mehr verlassen, um sie auf einem Remote-Server zu editieren.
Remote-Session über GUI starten
Vielmehr erzeugt man im ersten Schritt eine Remote-Session auf dem betreffenden Zielsystem. Dies kann man auf gewohnte Weise explizit über die dafür vorgesehen Cmdlets tun.
Einfacher ist es jedoch, wenn man in der ISE im Menü Datei den Befehl Neue Remote-PowerShell-Registerkarte ausführt. Im folgenden Dialog muss man nur mehr Benutzername und Passwort eingeben.
Anschließend befindet man sich im Kontext des entfernten Rechners, wo man mit Set-Location und Get-ChildItem durch das Dateisystem navigieren bzw. die gewünschten Dateien orten kann. Diese öffnet man dann mit PSEdit, das auch Wildcards akzeptiert:
PSEdit .\*.ps1
Dieser Befehl würde alle PowerShell-Scripts aus dem aktuellen Verzeichnis laden, und zwar jedes in einen eigenen Tab.
Unter älteren Windows-Versionen steht die Funktion standardmäßig nicht zur Verfügung. Sie kann man über das Windows Management Framework nachrüsten, das in der aktuellen Version PowerShell 5.1 enthält.
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