Microsoft empfiehlt das In-Place-Upgrade für den Umstieg auf Windows 10 und für danach folgende Aktualisierungen. Im Vergleich zum traditionellen Wipe and Load reduziert es den Aufwand, weil die Migration der Benutzerprofile und die Neuinstallation aller Programme entfallen. Mit der baramundi Management Suite (bMS) lässt sich der Upgrade-Prozess automatisieren und zentral steuern.*
Das In-Place-Upgrade prüft die Kompatibilität der Hard- und Software, installiert das Betriebssystem und migriert alle vorhandenen Daten, Einstellungen, Treiber sowie Anwendungen automatisch auf das neue Betriebssystem.
Dieser Ansatz bietet sich in Unternehmen für zwei Fälle an: Neben dem vereinfachten Upgrade von Windows 7 oder 8.x wird es vor allem das bevorzugte Verfahren für die regelmäßigen Feature-Upgrades von Windows 10 sein ("Windows as a Service“).
Voraussetzungen
Damit das Upgrade gelingt, müssen bestimmte Voraussetzungen erfüllt sein. Insbesondere sind ca. 20 GB freier Speicherplatz notwendig.
Kompatibilität prüfen
Die Erfahrung zeigt, dass es selten zu Problemen mit der Gerätekompatibilität kommt. Als Faustregel gilt: Wo Windows 7 läuft, funktioniert zumeist auch Windows 10.
Schwierigkeiten können jedoch Netzwerk- und Grafikkarten bereiten, die besondere Treiber benötigen. Diese sind dann während des Upgrades zu laden. Bei verschlüsselten Datenträgern durch Drittanbieter ist zu prüfen, ob das In-Place-Upgrade unterstützt wird (auf die Bitlocker-Verschlüsselung trifft das zu). Gleiches gilt für Non-Microsoft-Virenscannern.
Für eine Prüfung der Software-Kompatibilität stellt Microsoft das Application Compatibility Toolkit (ACT) und das Microsoft Assessment and Planning Toolkit (MAP) als Teil des Windows 10 ADK zur Verfügung. Außerdem existiert mit Upgrade Analytics ein Cloud-basiertes Tool, das PCs auf ihre Upgrade-Fähigkeit untersucht.
Zudem empfiehlt es sich, vor einem In-Place-Upgrade noch unter dem alten Betriebssystem den Internet Explorer 11 zu installieren (sofern nicht ohnehin schon geschehen, da ältere Versionen nicht mehr unterstützt werden), um die Kompatibilität von vorhandenen Web-Anwendungen zu testen. Unter Windows 10 steht eine ältere Ausführung dieses Browsers nämlich nicht zur Verfügung.
Einschränkungen
Das Upgrade lässt sich nicht anwenden …
- bei einem Architekturwechsel (32 auf 64 Bit)
- beim Umstieg von BIOS auf UEFI
- bei Änderungen an der Partitionierung
- bei Dual- oder Multiboot-Systemen
Upgrade mit baramundi automatisieren
Mit der baramundi Management Suite können Administratoren den gesamten Prozess automatisieren. Hierfür sind nur wenige vorbereitende Schritte notwendig. Dieser Artikel beschreibt die Möglichkeiten der baramundi Management Suite 2016 R2.
Im Vergleich zum Verteilen von Upgrades mit WSUS erhalten Systemverwalter mehr Kontrolle über den gesamten Vorgang und können zudem weitere Aktionen vor und nach dem Upgrade anstoßen.
Anlegen des Betriebssystems
Zunächst muss der Administrator die Windows-10-Quelle in der bMS hinterlegen. Im Menüpunkt Betriebssysteme erstellt er dafür ein neues Profil mit folgenden Angaben:
- Integrationsmethode Nativ
- Pfad zum Betriebssystem
- Eine Antwortdatei kann für die zusätzliche Steuerung der Windows-Erst-Installation hinterlegt werden, diese hat allerdings auf In-Place-Upgrades keine Auswirkung.
Stattdessen sollte aber seit 29.07.2016 ein Lizenz-Key hinterlegt werden. - Kopie für DIP (Distribution Installation Point) erstellen lassen, von wo aus bMS die Verteilung des Betriebssystems übernimmt.
Admins können und sollen alle aktuellen Patches in die WIM-Datei integrieren. Microsoft unterstützt beim In-Place-Upgrade darüber hinausgehende Anpassungen aber nicht, diese sollten daher nach dem Upgrade erfolgen.
Benötigt man zusätzliche Einstellungen oder Änderungen, welche vor der ersten Anmeldung eines Benutzers bereitgestellt werden müssen, so kann man diese auch z.B. über die Nutzung einer eigenen setupcomplete.cmd steuern.
Job für das Betriebssystem-Upgrade anlegen
Die baramundi Management Suite erledigt alle Client-Aufgaben über sogenannte Jobs. Für das Betriebssystem-Update muss ein solcher vom Typ Job für Windows-Gerät erstellt werden. Als Jobschritt ist im Setup-Wizard Betriebssystem verteilen auszuwählen und für In-Place-Upgrade zu konfigurieren.
Um das In-Place-Upgrade zu starten, muss der Administrator den eben erstellten Job nur noch einem oder mehreren Clients zuordnen. Dies erledigt er durch einen Klick auf den gleichnamigen Button in der Job-Ansicht.
Fazit
Windows 10 bietet ein deutlich besseres und zuverlässigeres In-Place-Upgrade an als seine Vorgänger. Wenn die Voraussetzungen gegeben sind, sollte daher diese Methode dem herkömmlichen Wipe and Load vorgezogen werden. Dies gilt vor allem dann, wenn die PCs dem Current Branch oder Current Branch for Business unterliegen und daher mehrmals pro Jahr aktualisiert werden müssen.
Im Vergleich zu WSUS bietet die baramundi Management Suite dem Administrator wesentlich mehr Kontrolle über Windows as a Service. Das betrifft unter anderem die Auswahl der Clients, die Steuerung des Installationsvorgangs sowie das Reporting über eventuell aufgetretene Probleme.
*Dieser Text ist ein von der baramundi software AG bezahlter Beitrag.
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