Backup von verschlüsselten virtuellen Maschinen in vSphere 6.5 erstellen


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    Backup von verschlüsselten VMsVerschlüsselte virtu­elle Maschinen lassen sich mit einem Backup-Programm sichern, wenn es die Storage-APIs von vSphere nutzt. Aller­dings eignet sich nicht jeder Transport­modus für das Backup verschlüsselter VMs. Der SAN Mode wird gar nicht unterstützt und der HotAdd Mode nur mit einer virtuellen Proxy-Maschine.

    Im so genannten HotAdd Mode bedarf es einer virtuellen Proxy-Maschine, die sich auf einem Host mit direktem Zugriff auf die Festplatten der virtuellen Maschine befindet. Sie kann die Lesevorgänge direkt auf dem virtuellen Datenträger ausführen und eine Datenträger-zu-Disk-Kopie der Sicherungs­daten erstellen.

    Beim NBD/NBDSSL-Mode (Network Block Device Mode) hingegen führt der ESXi-Host die Lesevorgänge selbst aus und sendet dann die Daten mit Hilfe des NFC-Protokolls über das LAN (Ethernet).

    Beim NBD- bzw. NBDSSL-Modus erfolgt das Backup über das Netzwerk

    Der Backup-Server muss also in jedem Fall zunächst feststellen, ob eine virtuelle Maschine verschlüsselt ist. Trifft das zu, dann wird der SAN-Mode ausgelassen, da VMware ein solches Backup verschlüsselter VMs nicht unterstützt.

    Voraussetzungen für Proxy-VM

    Der HotAdd-Modus funktioniert zudem nicht, wenn es sich bei der Proxy-Maschine um eine physische Maschine handelt. In diesem Fall kommt der NBD/NBDSSL-Modus, also eine Sicherung über das LAN zum Einsatz.

    Der HotAdd-Modus bedient sich einer Proxy-VM

    Nur wenn die Proxy-Maschine virtuell ist, ist auch der HotAdd-Modus verfügbar, allerdings muss die Proxy-VM dann ihrerseits verschlüsselt sein. Und noch etwas ist zu beachten: der Backup-Appliance-User muss über kryptografische Privilegien verfügen.

    Augenmerk auf .vmx-Dateien

    Tipp: Unabhängig vom Backup ist es bei Encrypted VMs lebenswichtig, eine Kopie der jeweiligen verschlüsselten .vmx-Datei anzufertigen und an einem sicheren Ort aufzubewahren. VMware vSphere neigt nämlich in allen Versionen bei Crashes dazu, eine leere vmx zu hinterlassen.

    Bei unver­schlüsselten VMs ist das nicht weiter schlimm, weil sich versierte User jederzeit aus den alten vmware.logs eine neue vmx-Datei basteln können. Dies ist aber bei Encrypted VMs nicht möglich.

    Fazit

    Das Verschlüs­selungs-Feature in vSphere 6.5 lässt sich, sofern die KMS-Infrastruktur steht, sehr einfach einsetzen und erstreckt sich auf das Verschlüsseln von VMs In rest und In flight sowie auf das Verschlüsseln von Core-Dumps.

    Trotzdem darf man eine Reihe von Einschränkungen nicht außer Acht lassen. So wird ein Backup verschlüsselter VMs derzeit quasi nur über das Netzwerk unterstützt und nicht im SAN-Mode. Ferner ist die verschlüsselte vmx-Datei, bzw. deren Verlust mit dem darin enthaltenen verschlüsselten Key eine Achillesferse der Technologie.

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    Bild von Thomas Drilling

    Thomas Drilling arbeitet ist seit fast 30 Jahren selb­ständig in der IT-Welt sowohl als Consultant, als auch als Redakteur, Buchautor und Journalist für viele ehe­malige und aktuelle IT-Magazine sowie Blogs.

    Aktuell bestätigt sich Thomas schwerpunktmäßig als IT-Trainer für Cloud-Computing in den Bereichen Microsoft Azure, Amazon Web Services und VMware.

    Thomas ist zertifizierter Microsoft-Trainer für nahe das gesamte Portfolio an Microsoft Azure Trainings. Thomas ist außerdem zerti­fi­zierter Microsoft Azure Solutions Architect Expert sowie VMware Certified Professional und wurde von VMware in den Jahren 2016 bis 2022 mit dem Blogger-Status vExpert ausge­zeichnet.

    Thomas führt aktuell jeden Monat zwei selbstkonziperte 4-tägigen Grund­lagenkurse in Cloud Computing mit Azure durch, die sich inhaltlich bewusst von den Microsft-Kursen abheben und vorzuweise als Bootcamp in eine besonderen Lokation stattfinden. Optional kann aber aber auch remote via Microsoft Teams teilgenommen werden.

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