Tags: ESXi, OS Deployment, vCenter
Neben dem Bereitstellen von ESXi-Images in einem Software-Depot und dem Aktivieren des Auto-Deploy-Service in vCenter erfordert Auto Deploy zusätzlich den Aufbau einer PXE-Infrastruktur und das Anlegen von Host-Profilen. Das Installationsziel bestimmt man mit Hilfe von Deployment Rules.
In vSphere 6.5 hat sich das Erstellen von Deployment Rules deutlich vereinfacht und kann nun vollständig unter einer grafischen Oberfläche im neuen HTML5-Client erledigt werden. In der Vergangenheit ließen sie sich nur per PowerCLI erzeugen. Als Alternative bietet sich für ältere vSphere-Versionen ein Fling namens Auto Deploy GUI an, das jedoch nicht offiziell unterstützt wird.
Software-Depot hinzufügen
Die Version 6.5 des Web-Clients stellt ausgehend von der Home-Ansicht den Link Auto Deploy wahlweise im Navigator oder im Hauptfenster unter Operations and Policies mit den vier Tabs Software Depots, Deploy Rules, Deployed Hosts und Non Deployed Hosts bereit.
Im ersten Schritt fügt man zunächst im Tab Software Depots mit dem +-Symbol ein neues Software-Depot hinzu, wobei man zwischen den beiden Varianten Online Depot und Custom Depot wählen kann.
Im unserem Beispiel importieren wir stattdessen mit dem grünen Pfeil rechts daneben das Standard-ESXi-6.5-Offline-Bundle ohne Modifikationen. Hier genügt es dann, das ZIP-Archiv zu referenzieren.
Im Bereich rechts davon lassen sich dann die im Depot enthaltenen Image-Profile und VIBs komfortabel einsehen und nach Bedarf erweitern.
Wurde das Software-Depot wunschgemäß angepasst, dann geht es an das Erstellen von Deployment Rules, wofür im Bereich Auto Deploy der gleichnamige Tab vorgesehen ist. Eine solche Regel für das Deployment von ESXi benötigt mindestens je eine Image-Regel, eine Profil-Regel und eine weitere, die über das Platzierungsziel entscheidet, also etwa in welchen Cluster der per Auto Deploy zu startende Host gehört.
Neue Deployment Rule mittels Assistenten erstellen
In unserem Beispiel arbeiten wir der Einfachheit halber mit einer simplen Container-Regel, die als Deployment-Ziel einen bestimmten Ordner vorsieht. Um sie anzulegen, starten wir über New Deployment Rule den neuen komfortablen Assistenten.
Jede Regel bedarf zunächst eines Namens, gefolgt von einer Angabe, auf welche(n) Host(s) die Regel anzuwenden ist, etwa in Form eines IP-Bereiches oder schlicht All Hosts. Im Folgeschritt lässt sich dann das gewünschte Image-Profil zuordnen. In der Abbildung stehen lediglich die Standard-Profile aus dem Offline-Bundle zur Verfügung. Danach ist das gewünschte Host-Profil auszuwählen.
Deployment-Ziel festlegen
Anschließend muss man sich dann für das Ziel (Datacenter, Cluster oder Folder/Container) entscheiden. Dazu fügt man die Hosts, für welche die oben genannten Regeln gelten sollen, hinzu. Mit dem Häkchen Do not include a location ist es aber auch möglich, zunächst auf ein konkretes Platzieren zu verzichten.
Nach der obligatorischen finalen Zusammenfassung erstellt der Auto-Deploy-Rules-Wizard die gewünschte Deployment-Regel. Der Assistent weist außerdem darauf hin, dass die zu erstellende Regel erst einmal inaktiv ist. Nur in diesem Zustand lässt sie sich mit Edit anpassen.
Regeln aktivieren
Nach dem Erstellen von Deployment Rules sind diese je nach Bedarf zu aktivieren. Hierzu dient die Schaltfläche Activate/Deactivate Rules (or change deploy order) rechts neben dem Wizard New-Deployment-Rule.
Auch hier öffnet sich ein Assistent. Dieser erlaubt es, die im unteren Teil aufgelisteten Rules mit der Schaltfläche Activate nach oben zu befördern. Bei der Gelegenheit lässt sich die betreffende Regel mit dem gleichnamigen Häkchen testen.
Im Reiter Deployed Hosts tauchen dann jene Hosts auf, auf welche die Deployment-Regeln passen bzw. unter Discovered Hosts jene, auf die keine Deployment-Rule zutrifft. Ferner ist es unter Deployed Hosts mit der Schaltfläche Check Host Associations Compliance möglich, die Eignung der zuvor markierten Hosts aus der Liste für die betreffende Regel zu überprüfen.
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Thomas Drilling arbeitet seit mehr als 20 Jahren selbständig als Redakteur und Autor für viele ehemalige und aktuelle IT-Magazine sowie Blogs. Thomas ist zudem Buchautor und IT-Consultant.
Seit 5 Jahren ist Thomas neben seiner journalistischen Tätigkeit hauptberuflicher, selbständiger IT-Trainer für VMware und Microsoft.
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