Tags: ESXi, Disaster Recovery, Storage
ESXi-Hosts von einem USB-Stick zu booten gehört neben Auto Deploy zu den effizientesten Startverfahren, und es wird von VMware auch offiziell unterstützt. Diese Speichermedien sind aber nicht sonderlich haltbar, so dass es sich empfiehlt, sie regelmäßig zu sichern. Der Admin kann dazu das Linux-Tool dd auf der ESXi-Shell verwenden.
Da lokale Platten in ESXi-Hosts, sieht man von SSDs für Readcache oder vSAN ab, als Shared Storage nicht zu gebrauchen sind, betreiben viele Unternehmen ihre ESXi-Server diskless. Für das Starten des Hypervisors genügt dann ein 8GB großer USB-Stick. Aus einem dd-Image, das man von Zeit zu Zeit aktualisieren sollte, lässt sich im Notfall einen neuer Boot-Stick klonen.
Sicherungsverzeichnis anlegen
Im ersten Schritt legt man auf einem Datastore, der für den betreffenden ESXi-Host zugänglich ist, ein Zielverzeichnis an. Hier verwenden wir als Beispiel einen NFS-Datastore, der auf ein freigegebenes Verzeichnis auf einem SAN-Gerät verweist. Der zugehörige Pfad aus Sicht des ESXi-Hosts lautet /vmfs/volumes/73ce4fbc-10a9189c/Backup-Bootdevices.
Das Anlegen des Verzeichnisses kann wahlweise im Datastore-Browser des Web- oder Host-Clients erfolgen, auf der Kommandozeile mit mkdir oder mit Hilfe eines grafischen SFTP-Clients.
Gerätedatei für USB-Stick finden
Danach ermittelt man die passende Gerätedatei für den USB-Stick, die im nächsten Schritt als if-Parameter an das dd-Kommando übergeben wird. Auch das geht wahlweise auf der ESXi-Shell oder via SSH mit
ls -la /dev/disks/ | grep mpx
Alternativ schaut man einfach in die Storage-Adapter-Ansicht für den USB-Controller im Web Client.
Image mit dd erstellen
Nun steht der Ausführung des dd-Kommandos mit den Parametern if (Input File) und of (Output File), welcher auf das eben angelegte Sicherungsverzeichnis zeigt, nichts mehr im Wege. In allgemeiner Form lautet der Aufruf
dd if=/dev/disks/<USB-Device> of=/vmfs/volumes/<Datastore>/<Ordner>/<Name>.img
und in unserem Beispiel würde er so aussehen:
dd if=/dev/disks/ mpx.vmhba33:C0:T0:L0 of=/vmfs/volumes/73ce4fbc-10a9189c/Backup-Bootdevices/hv1.img
Das Resultat auf dem Datastore sollte sich dann so darstellen wie im nächsten Screenshot, der den Download des dd-Images zeigt.
Image auf neuen USB-Stick schreiben
Anschließend kann man das Image auf einen beliebigen Rechner zur Weiterverarbeitung herunterladen. Auch das erfolgt wahlweise mit dem Datastore-Browser des Web Clients oder wie in diesem Beispiel mit einem SFTP-Client:
Danach lässt sich das Image unter Windows mit einem Tool wie Rufus auf einen neuen USB-Stick schreiben. Er sollte die gleiche Größe haben sollte wie das Quellmedium, um Komplikationen zu vermeiden.
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Thomas Drilling arbeitet ist seit fast 30 Jahren selbständig in der IT-Welt sowohl als Consultant, als auch als Redakteur, Buchautor und Journalist für viele ehemalige und aktuelle IT-Magazine sowie Blogs.
Aktuell bestätigt sich Thomas schwerpunktmäßig als IT-Trainer für Cloud-Computing in den Bereichen Microsoft Azure, Amazon Web Services und VMware.
Thomas ist zertifizierter Microsoft-Trainer für nahe das gesamte Portfolio an Microsoft Azure Trainings. Thomas ist außerdem zertifizierter Microsoft Azure Solutions Architect Expert sowie VMware Certified Professional und wurde von VMware in den Jahren 2016 bis 2022 mit dem Blogger-Status vExpert ausgezeichnet.
Thomas führt aktuell jeden Monat zwei selbstkonziperte 4-tägigen Grundlagenkurse in Cloud Computing mit Azure durch, die sich inhaltlich bewusst von den Microsft-Kursen abheben und vorzuweise als Bootcamp in eine besonderen Lokation stattfinden. Optional kann aber aber auch remote via Microsoft Teams teilgenommen werden.
Das aktuelle Trainingsprogramm findet sich unter Azure-Trainings. Weitere Informationen und Anmeldung über sein Azure-Blog.
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1 Kommentar
Hallo Herr Drilling,
vielen Dank für die ausführliche Anleitung.
Bei mir funktioniert das Ganze leider nicht. Vielleicht können Sie weiterhelfen:
Der Befehl
ls -la /dev/disks/ | grep mpx
liefert bei mir gar nichts.
Wenn ich nur das Folgende eingebe:
ls -la /dev/disks/
,dann bekomme ich das erwartete Ergebnis.
Mein Stick wird dann mit dem Namen "naa.2020030102060804" angezeigt.
Der reine Kopiervorgang läuft dann unter Nutzung des DD-Befehls nach obigem Muster bis exakt 30.851.072 kB (32GB Stick) durch und bricht dann mit der Fehlermeldung "function not implemented" ab.
Ich habe das Ganze mehrfach (auch mit anderem Zielordner) versucht, leider aber immer mit dem gleichen Ergebnis.
Woran kann das liegen?
Oder gibt es Alternativen zum Klonen/Sichern des Sticks (z.B. Acronis o.ä.)?