Tags: ESXi, Hyper-V, Virtualisierung
Um einen ESXi-Host in einer Hyper-V-VM laufen zu lassen, braucht man zunächst ein angepasstes ESXi-ISO (siehe Anleitung). Damit ausgestattet, können wir nun eine virtuelle Maschine erstellen und mit der benötigten Hardware versehen. Außerdem müssen wir für diese Nested Virtualization aktivieren.
Der erste Schritt besteht darin, im Hyper-V-Manager eine gewöhnliche VM anzulegen. Wichtig ist nur, dass es sich dabei um einer der Generation 1 handelt.
ESXi selbst benötigt mindestens 4GB RAM. Für diesen Beitrag mag dies ausreichen, aber für die Ausführung von verschachtelten ESXi-VMs braucht man natürlich mehr.
Im Dialog Netzwerk konfigurieren lässt man den Eintrag bei Verbindung zunächst auf Nicht verbunden. Wir kommen nach Erstellung der VM noch einmal auf diesen Punkt zurück.
Schließlich wählen wir die Größe der virtuellen Festplatte. Für ein klassisches ESXi-6x-FAT-Layout reichen uns 8 GB aus.
Im letzten Schritt Installationsoptionen hängt man das ISO-Abbild für die ESXi-Installation als virtuelles CD-ROM in die VM ein und erzeugt dann die virtuelle Maschine mit einem Klick auf Fertigstellen.
Nach dem Erstellen der VM müssen wir deren Eigenschaften bearbeiten. Hier entfernen wir zunächst im Abschnitt Netzwerkkarte den vorkonfigurierten Netzwerkadapter.
Dann fügen wir eine neue Netzwerkkarte hinzu und wählen hierbei als Typ Ältere Netzwerkkarte. Dadurch verwendet ESXi den NET-TULIP-Treiber, den wir in zuvor in das ISO injiziert haben.
Außerdem muss sichergestellt sein, dass die neue Netzwerkkarte auch mit dem Hyper-V-Switch verbunden ist.
Schließlich braucht die VM für ESXi mindestens 2 CPUs. Deren Anzahl kann man im Abschnitt Prozessor erhöhen. Wenn man VMs auf ESXi ausführen möchte, dann wird man hier einen noch höheren Wert wählen.
Nested Virtualization aktivieren
Als Nächstes müssen wir am Windows-Host dafür sorgen, dass die Virtualisierungserweiterungen in die VM durchgereicht werden. Dies ist die Voraussetzung dafür, dass ein Hypervisor in der virtuellen Maschine laufen kann. Das kann man per PowerShell erledigen:
Set-VMProcessor -VMName <VM-Name> -ExposeVirtualizationExtensions $true
Nun startet man die neue VM. Aber Achtung: Beim Start muss man TAB drücken, sobald der blaue Startbildschirm erscheint, um die Startoptionen ändern und damit verhindern zu können, dass die VM während des Startvorgangs hängen bleibt. Hier gibt man dann
ignoreHeadless=TRUE
ein, und drücken noch einmal ENTER.
Nun sollte man ESXi problemlos in der Hyper-V-VM installieren können.
In wenigen Minuten bootet das System dann in den bekannten Installer.
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Seine Themenschwerpunkte sind Virtualisierung und Cloud Computing, speziell VMware, Amazon Web Services, Google Cloud und Microsoft Azure. Thomas ist zertifizierter VMware Professional, Advanced Professional und wurde von VMware in den Jahren 2016, 2017, 2018, 2019 und 2020 mit dem Blogger-Status vExpert ausgezeichnet.
Thomas ist außerdem zertifizierter AWS Solutions Architect, Sysops Engineer und Devops Engineer sowie Microsoft Certified Azure Administrator.
Thomas führt aktuell jeden zweiten Montag einen 4-tägigen Grundlagenkurs in Cloud Computing mit AWS via Zoom-Meeting durch. Weitere Informationen und Anmeldung über sein AWS-Blog.
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3 Kommentare
Eine essentielle Frage: Warum? Welche Vorteile habe ich mit ESX und wieso sollte ich den dann nicht gleich aus Host installieren, sondern nested?
Diese Konstellation ist primär für Labs gedacht und eignet sich auch für die Migration virtuellen ESXi-Hosts nach Azure (siehe dazu Teil 1 der Anleitung).
Ich habe das bei mir auf einem Win 11 mit HyperV mal 1:1 so durchgespielt, hat leider für mich nicht funktioniert.
Der ESX bleibt beim Booten im rosa Bildschirm mit folgender Fehlermeldung hängen:
"AP 1 is incompatible with BSP; cannot start - MTRR: 663: One or more MIRR Fixed Region register values do not mach the BSP for AP 1 and could not be reset, please update the BIOS".
Wir wohl in die Richtung BIOS bzw. CPU Flags gehen, habe ein AMD Ryzen 7 5700G. Zufällig jemand eine Idee bzgl. Lösung?