Tags: ESXi, Backup, Kommandozeile
Erzwingen ein Hardware-Defekt, ein Upgrade oder Konfigurationsfehler die Neuinstallation von ESXi, dann ist diese normalerweise schnell erledigt. Es fehlt dann aber die komplette Konfiguration für das Netzwerk oder das Storage. In diesem Fall ist es gut, wenn man auf eine Sicherung der Einstellungen zurückgreifen kann.
Generell ist es empfehlenswert, die Konfiguration bei einem nicht zentral verwalteten ESXi-Server regelmäßig zu sichern. Muss der Host nämlich aus irgendwelchen Gründen neu installiert werden, dann verursacht ansonsten das erneute Anpassen sämtlicher Einstellungen einen erheblichen Aufwand.
Das Backup einer ESXi-Konfiguration lässt sich auf mehreren Wegen erstellen:
- Mit Hilfe des vSphere Management Assistant (vMA), der als OVF bereitgestellt werden kann. VMware entwickelt ihn allerdings seit der Version 6.5 nicht mehr weiter, da sich PowerCLI immer mehr durchsetzt.
- Über das vSphere Command Line Interface (vCLI), das man von einem Windows-Rechner ausführen kann.
- Mittels PowerCLI
- Von der ESXi-Shell und via SSH
Letzteres ist sicher die einfachste Methode, aber VMware rät aus Sicherheitsgründen davon ab, weil man dafür am Host die ESXi-Shell und den SSH-Daemon aktivieren muss. VMware stuft dies als Sicherheitsrisiko ein, so dass diese Option in vielen Unternehmen auch der internen Compliance-Richtlinie widerspricht.
Backup über vCLI
Die vCLI für Windows kann als einfaches EXE-File direkt von VMware heruntergeladen werden.
Hat man sie installiert und gestartet, dann wechselt man in den Ordner /bin und gibt folgendes Kommando ein:
vicfg-cfgbackup.pl -server <esxi-host> -s <Pfad auf dem lokalen Windows-PC>
Der Vorteil hierbei ist, dass das Backup gleich auf der eigenen Windows-Workstation landet, von wo man es zum Beispiel auf einen Sicherungs-Server kopieren kann und es nicht erst via SCP oder SFTP vom ESXi-Host holen muss.
Beim Neuinstallieren des ESXi-Servers muss man natürlich die gleiche Hardware verwenden und für den gleichen Patch-Level des Hypervisors sorgen. Andernfalls kann das Backup nicht korrekt zurückgeschrieben werden.
Mit folgendem Befehl stellt man das Backup wieder her:
vicfg-cfgbackup.pl -server <esxi-host> -l <Pfad auf dem lokalen Windows-PC>
Konfiguration über PowerCLI sichern
Nutzer von PowerCLI hingegen verbinden sich einfach über
Connect-VIserver <ESXi-FQDN oder IP>
mit dem gewünschten ESXi-Host und geben dann folgendes Kommando ein:
Get-VMhost |
Get-VMHostFirmware -BackupConfiguration -DestinationPath <Pfad auf dem Windows-PC>
Auch hier verbleibt die Sicherungsdatei gleich auf dem Windows-PC.
Auf diese Weise lassen sich schnell und einfach auch mehrere ESXi-Konfigurationen sichern. Bei bis zu 10 Hosts klappt das hervorragend mit der Shell-History.
Bei einer größeren Anzahl kann man den Vorgang in PowerCLI zum Beispiel automatisieren, indem man die Liste der Server aus einer Textdatei ausliest und über sie iteriert.
Sicherung der Konfiguration via ESXi-Shell
Schließlich kann man sich auch via IPMI/Remote-Management, direktes Anschließen von Tastatur und Bildschirm oder über SSH direkt mit dem ESXi-Host verbinden und auf der ESXi-Shell folgendes Kommando eingeben:
/bin/firmwareConfig.sh --backup /tmp/
Das erstellte configBundle-Archiv muss man dann allerdings per WinSCP oder SFTP noch vom Host herunterladen.
Um das Backup einzuspielen, kopiert man nach der Basisinstallation das Bundle via WinSCP oder SFTP zurück auf den Host (am besten nach /tmp) und stellt die Konfiguration mit folgendem Befehl wieder her:
/bin/firmwareConfig.sh --restore /tmp/configBundle.tgz
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Thomas Drilling arbeitet ist seit fast 30 Jahren selbständig in der IT-Welt sowohl als Consultant, als auch als Redakteur, Buchautor und Journalist für viele ehemalige und aktuelle IT-Magazine sowie Blogs.
Aktuell bestätigt sich Thomas schwerpunktmäßig als IT-Trainer für Cloud-Computing in den Bereichen Microsoft Azure, Amazon Web Services und VMware.
Thomas ist zertifizierter Microsoft-Trainer für nahe das gesamte Portfolio an Microsoft Azure Trainings. Thomas ist außerdem zertifizierter Microsoft Azure Solutions Architect Expert sowie VMware Certified Professional und wurde von VMware in den Jahren 2016 bis 2022 mit dem Blogger-Status vExpert ausgezeichnet.
Thomas führt aktuell jeden Monat zwei selbstkonziperte 4-tägigen Grundlagenkurse in Cloud Computing mit Azure durch, die sich inhaltlich bewusst von den Microsft-Kursen abheben und vorzuweise als Bootcamp in eine besonderen Lokation stattfinden. Optional kann aber aber auch remote via Microsoft Teams teilgenommen werden.
Das aktuelle Trainingsprogramm findet sich unter Azure-Trainings. Weitere Informationen und Anmeldung über sein Azure-Blog.
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