Tags: vSphere, Tools, Software-Distribution
Das Aktualisieren der VMware Tools und virtueller Hardware ist ein wichtiger Schritt beim Update von vSphere. Unabhängig von der dafür genutzten Installationsmethode muss man die passenden ISO-Dateien auf dem Host bereitstellen. Dafür existiert bereits eine Verzeichnisstruktur unterhalb von locker.
Die VMware Tools sind ungemein wichtig für den störungsfreien Betrieb einer vSphere-Umgebung. Obwohl sich die meisten ESXi-Anwender dieser Tatsache bewusst sind, nutzen sie häufig veraltete Versionen der Tools.
Kritische Funktion für das Memory-Management
Eine besondere Bedeutung hat der Balloon-Treiber für die dynamische Speicherverwaltung des Gast-OS. Nur dieser erlaubt einem ESXi-Host, an VMs zugewiesenen Arbeitsspeicher zurückzuholen, ohne Host-seitiges Swapping zu veranlassen.
Grundsätzlich gibt es vier Methoden zur Installation und Aktualisierung der VMware Tools, wenn man die CLI-/Script-basierten Verfahren außen vor lässt:
- Manuelle Bereitstellung und Installation bzw. Aktualisierung über den vSphere Client (Linux und Windows)
- Automatische Aktualisierung über den vSphere Client
- Automatische Installation bzw. Update über das Paket-Management unterstützter Linux-Gastsysteme (Guest Managed)
- Automatisch und zentral über den Update Manager (VUM)
Alle setzen voraus, dass passende ISO-Images mit den Installationsdateien für die VMware Tools im Ordner productLocker am Host bereitstehen. In gemischten Umgebungen muss man für jede Version von ESXi auch eine passende Version der VMware Tools vorhalten. Die Lage entspannte sich aber durch eigenständige Release-Zyklen für die neueren VMware-Tools > 10.0.
Installiert man ESXi aus einem Image-Profil, das die VMware-Tools mitbringt, werden die ISO-Abbilder automatisch in den vorgesehenen Standardpfad kopiert. Konfiguriert der Nutzer ein eigenes, gemeinsam genutztes Verzeichnis für die Tools-Images, muss er sie ggf. dort selbst bereitstellen.
Verzeichnisstruktur auf dem Host
Grundsätzlich gibt es in jeder ESXi-Installation einen Ordner locker. Man findet ihn ausgehend vom ESXi-Basis-Verzeichnis auf mehreren Wegen.
So stecken im Ordner vmimages des Hauptverzeichnisses die drei Symlinks floppies, tools-isoimages und productLocker. Sie zeigen auf folgende Verzeichnisse:
Dabei verweist /locker auf /store.
Mit einen einem grafischen SFTP-Client oder auf der Kommandozeile lassen sich die Zusammenhänge leicht visualisieren.
Man erkennt sie auch im ISO-Auswahl-Dialog zum Verbinden des VMware-Tools-ISOs, wenn man das Image manuell in ein virtuelles CDROM-Laufwerk einlegen möchte, wie folgende Abbildung zeigt.
Konfigurierbar ist dieser Pfad über den Host-spezifischen erweiterten Parameter
UserVars.ProductLockerLocation
Die beiden Unterverzeichnisse vmtools und floppies von /locker enthalten die Dateien, die zum Installieren und Aktualisieren der VMware Tools auf allen VMs des jeweiligen ESXi-Hosts verwendet werden.
Im Ordner vmtools befinden sich die ISOs, welche im jeweiligen Gastbetriebssystem zur Installation der Tools eingehängt werden sowie die zugehörigen Signaturdateien (SIG). Sie verhindern, dass die ISOs manipuliert oder verändert werden. Ferner findet sich hier eine MANIFEST-Datei, welche die Namen, Versionen und Ressourcen der Dateien in den Tools beschreibt.
Der Ordner floppies enthält virtuelle Disketten-Images, die bestimmte Betriebssysteme zum Installieren von Treibern und Funktionen verwenden. Man erkennt auch, dass der productLocker-Ordner etwa halb so viel Platz benötigt wie die ESXi-Installation (~ 150 MB).
Unternehmen, die Ihre ESXi-Hosts via Auto Deploy starten, sollten daher erwägen, das ESXi-Image-Profil ohne VMware Tools zu verwenden, um die Datenmenge, die beim Neustart an jeden Host übertragen wird, zu reduzieren. Das erhöht die Boot-Leistung und verkürzt die Boot-Zeit.
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Seine Themenschwerpunkte sind Virtualisierung und Cloud Computing, speziell VMware, Amazon Web Services, Google Cloud und Microsoft Azure. Thomas ist zertifizierter VMware Professional, Advanced Professional und wurde von VMware in den Jahren 2016, 2017, 2018, 2019 und 2020 mit dem Blogger-Status vExpert ausgezeichnet.
Thomas ist außerdem zertifizierter AWS Solutions Architect, Sysops Engineer und Devops Engineer sowie Microsoft Certified Azure Administrator.
Thomas führt aktuell jeden zweiten Montag einen 4-tägigen Grundlagenkurs in Cloud Computing mit AWS via Zoom-Meeting durch. Weitere Informationen und Anmeldung über sein AWS-Blog.
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