Intra2net Business Server: Alternative zu Exchange und Office 365


    Tags: , ,

    Intra2net Business ServerDer Trend bei E-Mail und Collaboration-Tools geht klar in Richtung Cloud. Die Bequemlichkeit von Online-Services erkaufen sich Anwender jedoch mit einigen Nachteilen bei Kosten und Flexibilität. Daher dürften Unternehmen nach wie vor eine selbst-gehostete Komplettlösung wie jene von Intra2Net in Erwägung ziehen.

    Für Nutzer von Microsofts Mail-Produkten gab es zuletzt einige unerfreuliche Neuigkeiten. So erhöhte der Hersteller die Preise für einige Office-365-Abonnements um bis zu 20 Prozent. Unternehmen, die kostengünstige Pläne ohne die Office-Anwendungen bevorzugen, müssen damit rechnen, dass ältere Versionen der Desktop-Apps den Zugriff auf die Online-Dienste verlieren.

    Für die nächste Version von Exchange zeichnet sich ab, dass sie nur mehr über ein Abo und nicht mehr über eine permanente Lizenz erhältlich sein wird. Außerdem müssen sich Unternehmen wohl auf einen kürzeren Support-Zeitraum einstellen.

    Selbst gehostete Lösung statt Cloud

    Angesichts solcher Aussichten mögen einige Firmen die Migration ihrer Mail-Umgebung in die Cloud nochmal überdenken. Als Alternative bietet sich der Business Server des Tübinger Software-Herstellers Intra2net an.

    Die Komplettlösung, bestehend aus einem Linux-OS, einem Mail-Server, Groupware-Funktionen wie Aufgaben und Kalender sowie integrierter Security-Komponenten gegen Spam und Malware versteht sich als Exchange-Alternative für kleine und mittlere Unternehmen.

    Zu den Groupware-Funktionen des Business Server gehört ein Team-Kalender.

    Auch wenn KMUs oft um den Erwerb einer Lizenz für Windows Server nicht herumkommen, so können sie mit dem Intra2net Business Server zumindest bei der Mail-Komponente Kosten sparen.

    Inbetriebnahme

    Intra2net unterstützt eine individuelle Installation auf physischer oder virtueller Hardware. Dafür ist die Software in Form als zirka 840 MB große ISO-Datei verfügbar. Alternativ bietet der Hersteller drei unterschiedlich groß dimensionierte Hardware-Appliances an.

    Der Intra2net Business Server bringt von Haus aus alle Treiber und Programme (wie LIS) mit, die für den zuverlässigen Betrieb auf Microsoft Hyper-V erforderlich sind. Doch egal ob physische Hardware oder VM, man sollte auf von Intra2net zertifizierte Hardware setzten, um keine Probleme mit dem Support zu bekommen.

    Als Einstiegsgröße für eine VM genügen 2 CPUs, 2GB RAM und ausreichend Speicherplatz abhängig vom Mail-Volumen. Die Installation geht auch Admin ohne Linux-Kenntnisse leicht von der Hand und muss hier nicht erläutert werden.

    Firewall, DNS- und DHCP-Server

    Insbesondere in Setups mit öffentlicher IP kann die Lösung Ihre Stärken auch als Firewall, Mail-Filter und Security Gateway einschließlich des Einsatzes als DNS- und/oder DHCP-Server ausspielen, eine der Kern­kompetenzen des Herstellers.

    Web-basiertes Netzwerk-Setup für Inter- und Intranet

    Die Konfiguration der Groupware- und Gateway-Funktionen erfolgt über eine etwas anachronistische Web-Oberfläche. Dies tut der Funktionalität jedoch keinen Abbruch.

    Das Web-Interface der Horde-Groupware ist nicht mehr das modernste.

    Was die außergewöhnlich vielseitigen Funktionen und Features im Bereich Routing, Gateway und Firewall betrifft, profitieren Anwender von diesen, ohne das Web-Interface des Business Servers bemühen zu müssen.

    Unterstützung für Microsoft Outlook

    Das eigentliche Aushängeschild der Lösung ist das Addon für Microsoft Outlook, welches eine zeitgemäße Verwendung von E-Mails, Kalender, Kontakte, Aufgaben und Notizen für die Teamarbeit erlaubt.

    Das Addon für Outlook bietet Zugriff auf alle Groupware-Funktionen des Intra2Net-Servers.

    Dabei synchronisiert der Intra2net-Client E-Mails und weitere Daten permanent mit dem Server. Hinzu kommt die gut funktionierende ActiveSync-Unterstützung für mobile Endgeräte.

    Den meisten Nutzern dürfte nicht auffallen, dass Microsoft Outlook nicht an Exchange angebunden ist, sondern mit einem Intra2Net-Server kommuniziert.

    Der Client für Outlook erlaubt die gleichzeitige Nutzung mehrerer Server-Konten und E-Mail-Adressen innerhalb eines Outlook-Profils, die Konfiguration einer Server-seitigen Abwesen­heits­schaltung und E-Mail-Weiterleitung sowie das Verwenden von Frei-/Gebucht-Informationen. Weitere Informationen zu unterstützen Versionen und Einschränkungen findet man in der Support-Matrix.

    Insgesamt unterstützt das Outlook-Addon mehr Versionen von Office als Microsoft selbst (2010 bis 2021).

    Schutz der Mail-Kommunikation

    Der auf Cyrus-IMAP/Postfix basierende Mail-Server kann auch per integrierter VPN-Funktionalität von mobilen Mitarbeitern im Home Office sicher kontaktiert werden.

    Das System enthält mit einem Spam-Filter und einem Viren-Scanner einen vollständigen Schutz des E-Mail-Verkehrs vor Spam, Viren, und Ransomware. Zudem werden Mail-Anhänge und Office-Dateien mit Makros geprüft, gefilterte Mails landen in Quarantäne oder werden optional  ohne Anhang zugestellt.

    Fazit

    In vielen modernen Unified-Communication-Szenarien kommt heute nicht nur Exchange (Online), sondern meist die ganze Palette an Microsoft-basierten Cloud-Diensten zum Einsatz. Hier kann und will die Lösung nicht gegenhalten, denn der Fokus ist ja klar umgrenzt.

    Was jedoch die reine Exchange/Outlook-Funktionalität angeht, ist der Intra2net Business Server eine durchaus spannende Alternative für kleine Unternehmen mit einem konkurrenzlosen Preis.

    Täglich Know-how für IT-Pros mit unserem Newsletter

    Wir ver­wenden Ihre Mail-Adresse nur für den Ver­sand der News­letter.
    Es erfolgt keine per­sonen­be­zogene Auswertung.

    Bild von Thomas Drilling
    Thomas Drilling arbeitet seit mehr als 20 Jahren selb­ständig als Redakteur und Autor für viele ehe­malige und aktuelle IT-Magazine sowie Blogs. Thomas ist zudem Buch­autor und IT-Consultant. Seit 5 Jahren ist Thomas neben seiner journa­listischen Tätig­keit haupt­beruflicher, selb­ständiger IT-Trainer für VMware und Microsoft.

    Seine Themen­schwer­punkte sind Virtua­lisierung und Cloud Com­puting, speziell VMware, Amazon Web Services, Google Cloud und Microsoft Azure. Thomas ist zerti­fi­zierter VMware Professional, Advanced Professional und wurde von VMware in den Jahren 2016, 2017, 2018, 2019 und 2020 mit dem Blogger-Status vExpert ausge­zeichnet.

    Thomas ist außerdem zertifi­zierter AWS Solu­tions Archi­tect, Sysops Engineer und Devops Engineer sowie Microsoft Certified Azure Admini­strator.

    Thomas führt aktuell jeden zwei­ten Mon­tag einen 4-tägigen Grund­lagenkurs in Cloud Computing mit AWS via Zoom-Meeting durch. Weitere Infor­mationen und Anmel­dung über sein AWS-Blog.

    Ähnliche Beiträge

    Weitere Links

    1 Kommentar

    Können Sie eventuell einen Vergleich zu Grommunio nennen?

    Danke