Tags: vSphere, Hyperkonvergenz, Storage, Reporting, Performance
vSAN Performance Monitor ist ein Überwachungs- und Visualisierungs-Tool, das regelmäßig die vSAN-Leistung und andere Messdaten erfasst. Sie werden dann mit Hilfe von Dashboards übersichtlicher und benutzerfreundlicher aufbereitet als mit den Bordmitteln. Die Installation erfolgt als Virtual Appliance.
Der vSAN-Leistungsmonitor soll Anwendern helfen, die Leistung von vSAN-Clustern zu bewerten, Probleme zu identifizieren sowie aktuelle und zukünftige Engpässe zu ermitteln. Unverkennbar sind die integrierten Dashboards stark von vSAN Observer inspiriert.
Geliefert wird der vSAN Performance Monitor in Form einer virtuellen Appliance mit drei Hauptkomponenten.
Telegraf heißt der Agent, der Metriken aus dem vSAN-Cluster sammelt und in der quelloffenen InfluxDB speichert, einer auf Metriken spezialisierten Datenbank. Das Tool verwendet außerdem das ebenfalls quelleoffene Grafana als Frontend, um die Metriken zu visualisieren.
Deployment als OVA
Da der Performance Monitor als OVA geliefert wird, ist die Bereitstellung der aktuellen Version 1.2 einfach. Außer einem root-Passwort sind dabei keine weiteren Angaben erforderlich.
Allerdings ließ sich die VM in meinem Test dann mit der Fehlermeldung "The guest operating system 'vmwarePhoton64Guest' is not supported" zunächst nicht starten. Abhilfe brachte erst das Hochstufen der VM-Kompatibilität auf "ESXi 6.7 and later" oder "Workstation 12 and later".
Wurde die VM erfolgreich gestartet, dann muss der Nutzer einige einfache Konfigurationsänderungen vornehmen, um den Kollektor auf den gewünschten vSAN-Cluster zu richten und den Dienst zu starten. Danach werden die Daten in regelmäßigen Abständen gesammelt und lassen sich dann für aussagekräftige Berichte visualisieren.
Konfiguration des Performance Monitor
Der erste Schritt besteht darin, die Telegraf-Konfigurationsdatei /root/telegraf.conf anzupassen. Hierzu verbindet man sich per SSH mit der VM-Konsole und meldet sich als root an.
Die relevanten Einstellungen, die angepasst werden müssen, sind folgende:
Per Default werden, wie man sieht, schlicht alle vorhandenen VSAN-Cluster abgefragt
In der PDF-Dokumentation ist außerdem ausführlich die Verifikation des vCenter-SSL-Zertifikates beschrieben, die man wie für diesen Test mit
insecure_skip_verify = true # skip verify vCenter’s certificate chain
aber auch überspringen kann.
Hat man Telegraf entsprechend konfiguriert, dann kann man alle benötigten Komponenten auf der Appliance am einfachsten mit
docker-compose up -d
im Batch-Modus starten.
Am vSAN Performance Monitor anmelden
Danach meldet man sich über die per DHCP konfigurierte IP-Adresse und Port 3000 am Grafana-Web-Interface der Appliance an. Achtung: vCenter zeigt für die IP-Adresse der VM nach dem Aufruf des Docker-Kommandos eine private (Container)-IP an.
Hier muss man sich anfangs mit den Default-Credentials admin/admin anmelden, wird aber beim ersten Login zur Änderung des Passworts aufgefordert.
Man landet dann automatisch im Home-Dashboard, wo auf den ersten Blick zu erkennen ist, dass die Installation von Grafana, das Erstellen einer ersten Datenquelle sowie eines ersten Dashboards bereits erledigt sind.
Im nächsten Schritt klickt man im Dashboards-Menü auf Manage, um alle verfügbaren Dashboards zu sehen oder um bei Bedarf eigene zu erstellen.
Mit der Standardeinstellung für die Erfassungshäufigkeit werden die Daten nach 5 bis 10 Minuten in Grafana angezeigt. Für den Start kann man zum Beispiel auf das Dashboard vSAN Overview klicken, um eine Übersicht anzuzeigen.
Zum Stoppen aller Komponenten genügt ein einfaches
docker-compose down
Verfügbarkeit
Beim vSAN Performance Monitor handelt es sich um ein so genanntes Fling der VMware Labs. Entsprechend bietet der Hersteller dafür keinen Support an. Das Tool kann kostenlos von der Fling-Website heruntergeladen werden.
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Seine Themenschwerpunkte sind Virtualisierung und Cloud Computing, speziell VMware, Amazon Web Services, Google Cloud und Microsoft Azure. Thomas ist zertifizierter VMware Professional, Advanced Professional und wurde von VMware in den Jahren 2016, 2017, 2018, 2019 und 2020 mit dem Blogger-Status vExpert ausgezeichnet.
Thomas ist außerdem zertifizierter AWS Solutions Architect, Sysops Engineer und Devops Engineer sowie Microsoft Certified Azure Administrator.
Thomas führt aktuell jeden zweiten Montag einen 4-tägigen Grundlagenkurs in Cloud Computing mit AWS via Zoom-Meeting durch. Weitere Informationen und Anmeldung über sein AWS-Blog.
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