Tags: vSphere, Lizenzierung, ESXi, vCenter
Für das Lizenz-Management gibt es zwei Anlaufstellen: Im My VMware-Konto des Nutzers und im Lizenz-Manager von vCenter. Dieser ist eine Komponente des Platform-Service-Controllers (PSC). Das Lizenz-Management steht noch nicht im HMTL5-Client 6.5 zur Verfügung, sondern nur im Flash-basierten Web-Client.
Der Lizenz-Manager dient sowohl dem Verwalten aller in einer vSphere-Umgebung benötigten Lizenzen, als auch dem Zuweisen von Lizenzen an Produkte. Das gilt nicht nur für die Kernkomponenten von vSphere, sondern auch für Cluster-Erweiterungen wie vSAN oder Zusatz-Produkte (Lösungen).
VMware stellt für jedes Produkt beim Download automatisch eine 60-Tage-Eval-Lizenz bereit, die vor ihrem Ablauf durch eine gültige Lizenz erneuert werden muss. Das Zuweisen von Lizenzen an Assets ist zudem dann erforderlich, wenn man ein Upgrade für eine bestimme Lizenz durchführen möchte. Auch nach dem Kombinieren oder Teilen von Lizenzen in My VMware müssen den neuen Lizenzen Assets zuwiesen werden.
Lizenzen verwalten und zuweisen
Das Verwalten und Zuweisen von Lizenzen sind zwei verschiedene Paar Schuhe. Wird zum Beispiel ein noch nicht lizenzierter Host neu zu vCenter hinzugefügt, dann fragt der dafür zuständige Assistent nach einer geeigneten Lizenz. Sie muss zuvor in der Lizenz-Verwaltung von vCenter eingetragen worden sein. Die Kapazität aus der Lizenz wird dann gemäß der Lizenznutzung des Hosts zugeteilt.
Seit geraumer Zeit wird VMware vSphere (wieder) auf der Grundlage von CPU-Sockeln lizenziert. Damit spielt es für die Lizenzierung keine Rolle, wie viele Kerne die einzelnen CPUs haben. Erwirbt man etwa eine Lizenz für 16 CPU-Sockel, kann man damit wahlweise acht Hosts mit jeweils zwei Prozessoren oder vier Hosts mit je vier CPU-Sockeln lizenzieren.
Die Lizenz-Verwaltung bzw. der Lizenz-Manager findet sich in vCenter unter Verwaltung => Lizenzierung => Lizenzen. Mit dem Plus-Symbol lassen sich dort nach Belieben weitere Lizenzen in die eintragen, auch mehrere in einem Rutsch.
Nicht gültige Lizenzen (hinsichtlich Format oder Ablaufdatum) werden vom Assistenten von vorne herein nicht akzeptiert. Danach vergibt man eindeutige Namen für die eingefügten Lizenzen, welche diese identifizieren.
Die Lizenzen werden dann im Lizenz-Manager gelistet, sind aber zu diesem Zeitpunkt noch keinem installierten Produkt zugewiesen. Nicht zugewiesene Lizenzen sind an einem entsprechenden Symbol gut zu erkennen, und solche, die abgelaufen sind, tragen ein Ausrufezeichen im Icon. Zwar lassen sich keine abgelaufenen Lizenzen hinzufügen, wohl aber können bestehende Lizenzen auslaufen.
Lizenzen zuweisen
Das Zuweisen von Lizenzen erfolgt unter dem Reiter Assets. Hier steht für jede Produktkategorie wie vCenter Server-Systeme, Hosts, Cluster und Lösungen eine eigene Registerkarte zur Verfügung. Mit dem ersten Symbol von links lässt sich einem nicht lizenzierten Produkt (etwa wenn die Lizenz abgelaufen ist) eine Lizenz zuweisen oder ein lizenziertes Produkt mit einer anderen Lizenz verbinden.
Übrigens lassen sich ESXI-Hosts auf diese Weise nur dann "um-lizenzieren" (z. B. bei abgelaufener Lizenz), wenn das vCenter, das die Lizenz-Verwaltung bereitstellt, selbst lizensiert ist. Ist ein Host beim Hinzufügen zu vCenter noch gar nicht lizenziert, dann findet das Zuweisen einer Lizenz wie oben erwähnt bereits im Assistenten zum Hinzufügen eines Hosts statt.
Wer die kostenlose Version von ESXi ("ESXi Free") verwendet, muss auch für sie eine Lizenz haben, um ESXi uneingeschränkt nutzen zu können. In diesem Fall bekommt der Anwender einen passenden Lizenzschlüssel von VMware zugesandt, wenn er sich im Zuge des Downloads bei VMware registriert.
Hat man kein vCenter, dann können und müssen ESXi-Hosts im Host-Client lizenziert werden. Bei älteren ESXi-Versionen vor 6.5 übernimmt diese Aufgabe auch noch der alte C#-Client.
Der Host-Client wird sich allerdings weigern, einen Host zu lizenzieren, der bereits über vCenter eine Lizenz erhalten hat, wie die obige Abbildung zeigt.
Lizenzen anzeigen
Unter dem Reiter Produkte schließlich findet man die lizenzierten Produkte mit ihren unterstützten Funktionen. Diese sieht man, wenn man auf das Icon ganz rechts (links vom Aktionen-Menü) für Funktionen anzeigen klickt.
Nutzt man eine Lizenzform mit eingeschränkter Funktionalität, dann gibt das Fenster einen entsprechenden Hinweis und mit Hilfe des Links Details lässt sich dann in Erfahrung bringen, welche Funktionen nicht verfügbar sind. Verwendet der Nutzer eine Testversion, dann ist diese immer auf Enterprise-Plus-Level mit vollem Funktionsumfang.
Damit lassen sich z. B. auch Host-Profile während der ersten 60 Tage gut zum Harmonisieren von Einstellungen verwenden. Weist man dann später eine Standard-Lizenz zu, erscheint ein Hinweis, dass nicht mehr sämtliche Funktionen zur Verfügung stehen.
Darüber hinaus gibt es hier die Links Zu My VMware wechseln und Daten der Lizenzschlüssel importieren, welche die Verbindung zur Lizenzverwaltung des Kundenkontos in My VMware herstellen.
Lizenz-Manager mit My VMware synchronisieren
Die Import-Funktion kann die vCenter-Lizenzschlüsseldaten mit einem Konto in My VMware synchronisieren. Hat sich der Nutzer mit seinen Konto-Daten in My VMware angemeldet, dann findet er das Lizenzmanagement unter Lizenzschlüssel verwalten.
Grundsätzlich kann man hier Lizenzschlüssel anzeigen, oder wie oben erwähnt kombinieren, aufteilen, verschieben, downgraden oder upgraden.
Das Importieren von Lizenzschlüsseldaten erfolgt mit Hilfe einer CSV-Datei. Diese wird mit einem Klick auf In CSV-Datei exportieren erstellt. Die Importfunktion im Web-Client erlaubt
- das Übernehmen von Details der Lizenzschlüssel aus My VMware in die vCenter-Lizenzliste. Das umfasst z. B. Anmerkungen, benutzerdefinierte Beschriftungen, Verträge, Aufträge usw.
- das direkte Hinzufügen von Lizenzschlüsseln aus My VMware in die vCenter-Lizenzliste, ohne den Schlüssel eintippen zu müssen
- Das Identifizieren von Lizenzschlüsseln der vCenter-Lizenzliste, die in My VMware kombiniert, geteilt, heraufgestuft oder herabgestuft wurden, um die Lizenzbedingungen einhalten zu können.
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Thomas Drilling arbeitet ist seit fast 30 Jahren selbständig in der IT-Welt sowohl als Consultant, als auch als Redakteur, Buchautor und Journalist für viele ehemalige und aktuelle IT-Magazine sowie Blogs.
Aktuell bestätigt sich Thomas schwerpunktmäßig als IT-Trainer für Cloud-Computing in den Bereichen Microsoft Azure, Amazon Web Services und VMware.
Thomas ist zertifizierter Microsoft-Trainer für nahe das gesamte Portfolio an Microsoft Azure Trainings. Thomas ist außerdem zertifizierter Microsoft Azure Solutions Architect Expert sowie VMware Certified Professional und wurde von VMware in den Jahren 2016 bis 2022 mit dem Blogger-Status vExpert ausgezeichnet.
Thomas führt aktuell jeden Monat zwei selbstkonziperte 4-tägigen Grundlagenkurse in Cloud Computing mit Azure durch, die sich inhaltlich bewusst von den Microsft-Kursen abheben und vorzuweise als Bootcamp in eine besonderen Lokation stattfinden. Optional kann aber aber auch remote via Microsoft Teams teilgenommen werden.
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