Tags: Azure, Migration, vSphere
Azure Migrate hilft Unternehmen, virtuelle Maschinen von VMware und Hyper-V sowie physikalische Server oder Cloud-Instanzen (etwa AWS) nach Azure zu umzuziehen. Dabei kann man im ersten Schritt evaluieren lassen, welche Workloads und Methoden sich dafür eignen und welche Kosten zu erwarten sind.
Azure Migrate fungiert als zentraler Hub, der sowohl der Bewertung ("Assessment") als auch der Cloud-Migration von lokalen VMs bzw. der On-prem-Infrastruktur einschließlich Anwendungen dient. Da der Dienst verschiedene Angebote von Drittanbietern integriert, kann man ihn auch als Unified Migration Platform betrachten.
Daten der lokalen Systeme erfassen
Azure Migrate orchestriert nicht nur den eigentlichen Migrationsvorgang, sondern fungiert auch als Assessment-Tool. Dabei kann es zum Beispiel die eigene ESXi-Umgebung nach VMs absuchen, die für eine Migration in Frage kommen, und dann die optimale Migrationsmethode vorschlagen (etwa Azure Site Recovery).
Für diese Aufgabe muss man das Collector-Appliance auf dem Hyper-V- oder VMware-Host importieren und ausführen. Es sammelt Daten zu VM-Kernen, Arbeitsspeicher, Festplattengrößen oder Netzwerkadaptern, erfasst Leistungsdaten wie CPU- und Speichernutzung oder Festplatten-IOPS und leitet diese per Push an das betreffende Azure Migrate-Projekt weiter.
Das Bereitstellen der Azure Migrate-Appliance für Hyper-V oder ESXi ist schnell erledigt. Microsoft stellt sie als VHD-Datei und als OVA zur Verfügung. Ein Assistent geleitet den Nutzer durch die Konfiguration sowie die Authentifizierung mit dem gewünschten Azure-Mandanten.
Bewertung konfigurieren
Konfiguriert man im Azure-Portal eine Bewertung, dann muss man lediglich die zu Azure-Migrate-Appliance und anschließend die zu bewertenden VMs auswählen. Dabei vergibt man unter anderem einen Namen und einen Gruppennamen für die Bewertung.
Die Eigenschaften einer Bewertung entscheiden letztendlich darüber, welche Kriterien der Service anlegt bzw. welche Zieleigenschaften er in welcher Weise berücksichtigt.
Zum Beispiel können Admins den Azure-Standort wählen, den Speichertyp für die vorgesehenen VMs in der Cloud (HDD, Standard SSD, Premium SSD), ob reservierte Kapazität verwendet werden kann (die dann durch die Vorauszahlung zu erheblichen Kosteneinsparungen führt) oder welche Größe die Ziel-VM(s) überhaupt haben sollen.
So kann die Zielgröße beispielweise exakt jener der Quell-VM entsprechen oder speziell für den Betrieb in Azure leistungsoptimiert werden. Einfluss auf die finale Kostenbewertung hat auch der zeitliche Umfang der Nutzung, der Zielstandort oder ob man bereits über eine für die Cloud berechtigte Windows-Lizenz verfügt.
Wurde die Bewertung erfolgreich erstellt, dann kann man das Ergebnis im Azure-Portal begutachten. Dazu klickt man im Dienst Azure Migrate unter Migrationsziele => Server, databases and web apps im Abschnitt Bewertungstools bei Azure Migrate: Discovery and assessment auf die die Zahl bei Bewertung => Azure-VM. Diese hängt davon ab, wie viele Quell-VMs erfolgreich bewertet wurden.
Hier lässt sich dann die gewünschte Bewertung aus der Liste auswählen.
Das Ergebnis liefert unter anderem Informationen darüber, ob die betreffenden VMs überhaupt bereit für eine Migration nach Azure sind und welche geschätzten monatlichen Kosten durch den Umzug entstehen.
Wenn die Ergebnisse der Bewertung so ausfallen, dass eine Migration lohnenswert erscheint, dann kann man im nächsten Schritt den Umzug ebenfalls über Azure Migrate organisieren.
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Thomas Drilling arbeitet ist seit fast 30 Jahren selbständig in der IT-Welt sowohl als Consultant, als auch als Redakteur, Buchautor und Journalist für viele ehemalige und aktuelle IT-Magazine sowie Blogs.
Aktuell bestätigt sich Thomas schwerpunktmäßig als IT-Trainer für Cloud-Computing in den Bereichen Microsoft Azure, Amazon Web Services und VMware.
Thomas ist zertifizierter Microsoft-Trainer für nahe das gesamte Portfolio an Microsoft Azure Trainings. Thomas ist außerdem zertifizierter Microsoft Azure Solutions Architect Expert sowie VMware Certified Professional und wurde von VMware in den Jahren 2016 bis 2022 mit dem Blogger-Status vExpert ausgezeichnet.
Thomas führt aktuell jeden Monat zwei selbstkonziperte 4-tägigen Grundlagenkurse in Cloud Computing mit Azure durch, die sich inhaltlich bewusst von den Microsft-Kursen abheben und vorzuweise als Bootcamp in eine besonderen Lokation stattfinden. Optional kann aber aber auch remote via Microsoft Teams teilgenommen werden.
Das aktuelle Trainingsprogramm findet sich unter Azure-Trainings. Weitere Informationen und Anmeldung über sein Azure-Blog.
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