Mobile Apps für VMware-Admins: MyVMware, vSphere Mobile Client, vmwPAD


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    Mobile Apps für VMware vSphereGoogle Play und der AppStore von Apple bieten einige mobile Apps, welche die Arbeit von VMware-Admins er­leichtern. Zu den typischen Funk­tionen der meisten Pro­gramme gehört das Über­wachen von vSphere, das Än­dern des Betriebs­zustands von VMs und Hosts oder das Ver­walten von Auf­gaben.

    Nach dem Aus für den nativen Windows-Client und der Umstellung von der Flash-Konsole auf ein reines HTML5-Frontend ließe sich vSphere grund­sätzlich von jedem Gerät mit einem Web-Browser verwalten.

    In der Praxis ist die Web-Konsole für Smartphones aber zu komplex, so dass mobile Apps hier eine Lücke schließen. Sie konzen­trieren sich auf gängige Aufgaben, die Admins typischer­weise auch von unterwegs erledigen. Ich stelle hier 5 populäre Apps vor.

    MyVMware

    Jeder VMware-Admin kennt das MyVMware-Portal. In der Regel wird es zum Herunter­laden von VMware-Software, zum Verwalten der eigenen Lizenzen oder für Support-Anfragen verwendet.

    Die Android Mobile-App MyVMWare bietet von unterwegs komfortablen Zugang zu den persönlichen VMware-Daten.  Sie zeigt unter anderem die eigenen Lizenz­schlüssel oder bringt Support-Anfragen aufs Android-Smartphone oder Tablet. Konkret bietet die App Zugriff auf

    • Lizenzschlüssel
    • MyVMware-Benutzer und -Berechtigungen
    • VMware KnowledeBase-Artikel
    • Status von Support-Anfragen
    • Support-Kontakt und andere Information
    • Alerts
    • Bearbeiten von Lizenz­schlüssel­ordnern (erstellen, verschieben, umbenennen, löschen)
    • Bearbeiten von existierenden Nutzer­berechtigungen.
    • Severity-1 Support-Anfragen für Business und Mission Critical Support.

    MyVMware erlaubt den mobilen Zugriff auf die persönlichen VMware-Daten.

    Während die myvmware-App lediglich einen Smartphone-optimierten Zugriff auf das entsprechende Online-Angebot von VMware bietet, verbinden sich die folgenden mobilen Clients direkt mit einem vorhandenen vCenter-Server oder einem ESXi-Host.

    Für den Zugriff auf die vSphere-Infrastruktur ist also, zumindest von unterwegs, eine sichere Zugriffs­methode wie VPN auf dem mobilen Gerät erforderlich.

    vSphere Mobile Client

    Der jüngste unter den hier vorgestellten Apps ist vSphere Mobile Client, derzeit noch als "unreleased" geführt, aber durchaus schon zu gebrauchen. Damit können Administratoren die vSphere-Infrastruktur direkt von einem mobilen Gerät (Smartphone oder Tablet) aus überwachen und verwalten.

    Sie melden sie sich bei einem vCenter Server an und wählen Einheiten aus dem Inventar wie etwa virtuelle Maschinen (demnächst auch Hosts) zum Verwalten und Überwachen aus. Ferner lassen sich lang laufenden Aufgaben beobachten, nach deren Abschluss eine Push-Benachrichtigung eingeht.

    vSphere Mobile Client befindet sich noch im Preview-Stadium und unterstützt gängige VM- und Host-Operationen.

    Konkret bietet der vSphere Mobile Client folgenden Funktionen:

    • VM-Übersicht: Überprüfen des VM-Status, einschließlich Status (Ein / Aus), Ressourcen­nutzung, Konfigurations­informationen und Leistungs­diagramme.
    • VM-Verwaltung: Ändern des  Betriebszustands einer VM (Ein-/Auschalten, Suspend/Resume). Virtuelle Maschinen lassen sich komfortabel über die eingebaute Suche ermitteln.
    • Aufgaben­überwachung: Laufende Aufgaben lassen sich abonnieren. Nach Abschluss jeder Aufgabe erfolgt eine Push-Benachrichtigung auf dem Mobilgerät, auch dann, wenn das Gerät inaktiv ist oder eine andere Anwendung im Vordergrund ausgeführt wird.
    • Leistungs­diagramme: Überwachen der Ressourcen­nutzung einer VM in Echtzeit oder pro Tag, Woche, Monat oder bis auf ein Jahr zurück. Die Counter umfassen CPU, Speicher, Speicher und Netzwerk.

    vmwPAD

    vmwPAD dient der Remote-Überwachung und -Verwaltung einer VMware vSphere-Umgebung von Android-Geräten aus. Die Software unterstützt alle vSphere-Versionen und benötigt ebenfalls keine weiteren vSphere-Plugins, Agenten oder Proxies.

    Sie stellt über einen bestehenden VPN-Kanal eine direkte Verbindung zu vCenter oder einem ESXi-Host her. Dabei besteht auch die Möglichkeit, sich mit mehreren vCenter-Servern oder ESXi-Hosts  gleichzeitig zu verbinden.

    vmwPAD dient ebenfalls primär der Überwachung von vSphere-Infrastrukturen.

    Konkret bietet die Software eine Echtzeit­überwachung des Status und der Aktivitäten des vSphere-Inventars und beherrscht alle grundlegenden Verwaltungs­vorgänge für VMs, Hosts oder vApps. Zudem können Admin damit Aufgaben inklusive Alarme beobachten.

    Darüber hinaus umfasst das Tool einen VM-Snapshot-Manager und einen VM-Geräte-Manager. Ferner unterstützt es vMotion sowie Storage vMotion und bietet eine Live-Console für Sphere 6.0 und höher. Schließlich enthält vmwPAD noch Echtzeit-Leistungs­diagramme, eine Inventar­suche und das Durchsuchen von Datastores-Mounts via SSH.

    InfraDog Server Mobile Admin

    Während die bisher vorgestellten mobilen Apps auf VMware vSphere spezialisiert sind, bietet InfraDog Server Mobile Admin in der Enterprise-Version zusätzlich kostenlose Module für IPMI und Netzwerk-Geräte sowie Überwachungs­funktionen für Windows und Active Directory. Die Unterstützung für VMware schlägt mit 2 USD pro Host und Monat zu Buche und bietet Remote-Access für ESXi-Hosts und VMs.

    Für Hosts überwacht die Software den Verbrauch von CPU sowie Arbeitsspeicher und bietet die Möglichkeit zum Shutdown, Reset und den Wechsel in den Maintenance-Mode.

    Mit Infradog lässt sich unter anderem der Ressourcenverbrauch von VMs anzeigen.

    Bei VMs lassen sich ebenfalls vCPU und vRAM überwachen sowie die Größe des Arbeits­speichers und die Anzahl der vCPUs für ein- und ausgeschaltete VMs erhöhen. Ferner können Admins VMs ein- und ausschalten, zurück­setzen, migrieren (vMotion) und für ESXi > 5.0 steht eine Live-Console zur Verfügung.

    vSphere Mobil Watchlist

    Die vSphere Mobile Watchlist erlaubt eine sichere Überwachung und Behebung von Problemen der vSphere-Infrastruktur von einem Smartphone aus. VMware-Admins können sich mit der App direkt bei einem vCenter-Server oder ESXi-Host anmelden und virtuelle Maschinen sowie Hosts aus dem Inventar auswählen, um individuelle Ansichten von Objekten und ihren Eigenschaften zu erstellen.

    So lassen sich etwa Verwaltungs­vorgänge steuern, Aufgaben an Kollegen vor Ort delegieren (ggf. verknüpft mit relevanten Knowledge Base-Artikeln) oder Befehle in der VM-Konsole absetzen.

    Mobile Watchlist ist aus den großen App-Stores verschwunden und wird wohl durch den vSphere Mobile Client ersetzt.

    Konkret bietet die vSphere Mobile-Watchlist folgende Funktionen:

    • Zusammen­stellen von VMs und Hosts aus dem eigenen vCenter oder ESXi-Inventar in Form so genannter Watchlists.
    • Überprüfen des Status ausgewählter VMs und Hosts aus der Watchlist auf dem Smartphone, einschließlich Konfigurations­details, Ressourcen­nutzung, Leistungs­diagrammen, Integritäts­warnungen, Aufgaben und Ereignissen. Admins können mit der VM-Konsole interagieren und verwandte Objekte durchsuchen.
    • Warnungen sind mit relevanten Diagnose­informationen aus der VMware Knowledge Base sowie mit Artikeln aus dem Web verknüpft.
    • Beheben von Problemen direkt auf dem Gerät mithilfe einer einfachen CPU-, Speicher- und Snapshot-Verwaltung oder durch Ein- bzw. Ausschalten, Suspend und Resume, Verbinden und Trennen oder Neustarten von VMs oder Hosts.
    • Warn­meldungen zusammen mit empfohlenen Lösungen per E-Mail an Team-Mitglieder im Rechenzentrum senden.

    Die vSphere Mobile Watchlist gibt es grund­sätzlich für Android und für iOS, wurde aber mittlerweile aus Apples App Store sowie aus Google Play entfernt. Eine Android-Version findet sich noch auf einzelnen alternativen App-Stores.

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    Bild von Thomas Drilling
    Thomas Drilling arbeitet seit mehr als 20 Jahren selb­ständig als Redakteur und Autor für viele ehe­malige und aktuelle IT-Magazine sowie Blogs. Thomas ist zudem Buch­autor und IT-Consultant. Seit 5 Jahren ist Thomas neben seiner journa­listischen Tätig­keit haupt­beruflicher, selb­ständiger IT-Trainer für VMware und Microsoft.

    Seine Themen­schwer­punkte sind Virtua­lisierung und Cloud Com­puting, speziell VMware, Amazon Web Services, Google Cloud und Microsoft Azure. Thomas ist zerti­fi­zierter VMware Professional, Advanced Professional und wurde von VMware in den Jahren 2016, 2017, 2018, 2019 und 2020 mit dem Blogger-Status vExpert ausge­zeichnet.

    Thomas ist außerdem zertifi­zierter AWS Solu­tions Archi­tect, Sysops Engineer und Devops Engineer sowie Microsoft Certified Azure Admini­strator.

    Thomas führt aktuell jeden zwei­ten Mon­tag einen 4-tägigen Grund­lagenkurs in Cloud Computing mit AWS via Zoom-Meeting durch. Weitere Infor­mationen und Anmel­dung über sein AWS-Blog.

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