Monitoring: Checkmk Free Edition installieren


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    Checkmk DashboardAus der ursprünglich vom Münchener Mathias Kettner ent­wickelten Software Checkmk ist über die Jahre eine be­liebte Monitoring-Lösung geworden. Die Server-Komponente läuft unter diversen Linux-Distri­butionen, über­wachen lassen sich damit aber ver­schiedenste Geräte, da­runter auch ESXi-Hosts oder Windows Server.

    Anfangs als Nagios-Plugins entworfen, verfügt die Enterprise Edition heute über einen eigenen Monitoring-Kern. Lediglich die Checkmk Raw Edition besteht noch zu hundert Prozent aus quelloffenen Komponenten, die auf Nagios aufbauen. Allerdings fließen große Teile der Entwicklung für die kommer­ziellen Varianten, insbesondere sämtliche Plugins, auch in die Raw Edition ein.

    Download der Editionen Raw und Enterprise Free

    Die Enterprise-Varianten hingegen haben alle wesentlichen Nagios-Komponenten durch eigene ersetzt. Darunter gibt es mit Checkmk Enterprise Free auch eine kostenlose Edition, die auf 10 Hosts begrenzt ist und sich so für kleinere Umgebungen eignet.

    Agents für 11 Plattformen

    Auch wenn der Monitoring-Server unter Linux läuft, lassen sich natürlich beliebige Systeme und Netzwerk­geräte mit Checkmk überwachen. Die Agenten, die Checkmk für das Sammeln von Daten auf den Endpunkten verwendet, sind für 11 Plattformen verfügbar, darunter auch für Windows. Viele Hardware-Hersteller bieten heute eigene Nagios- oder Checkmk-Agenten zum Download an.

    Ein Host in Checkmk kann unter anderem ein Server, ein Netzwerk­gerät (Switch, Router, Load-Balancer), ein Messgerät mit IP-Anschluss (Thermometer, Luftfeuchtesensor), ein Cluster aus mehreren Hosts, eine  virtuelle Maschine oder ein Docker-Container sein. Jeder Host besteht wiederum aus einer Reihe von Services.

    Checkmk bereitstellen

    In diesem Beitrag widmen wir uns exem­plarisch der manuellen Installation auf Debian in einer virtuellen Maschine. Die Installation auf anderen Linux-Distributionen läuft ähnlich ab. Zur Verein­fachung des Umgangs mit Linux habe ich Debian mit grafischer Oberfläche gewählt, die aber für Checkmk nicht erforderlich ist.

    Im Gegensatz beispielsweise zu Ubuntu kann und sollte man Debian so installieren, dass es einen administrativen und einen normalen Benutzer gibt. Besondere Anforderungen an die virtuelle Hardware gibt es vorerst nicht. Wir verwenden eine VM mit 2 GB RAM, 2 vCPUs, 1 Netzwerk­karte und eine 16GB-Harddisk.

    Zuerst öffnen wir in Debian einen beliebigen Browser und laden die Software für das passende OS (hier Debian) von der Website des Herstellers herunter. Dazu muss man lediglich eine gültige Mail-Adresse angeben.

    Für die weiteren Schritte ist es zweckmäßig, vorrübergehend root-Rechte zu erlangen. Das erledigen wir mit "su -", gefolgt von der Angabe des root-Passworts. Danach installieren wir zunächst den Paket-Manager gdebi, welcher bei der anschließenden Installation des Checkmk-Pakets die benötigten Abhängig­keiten auflöst.

    Dafür geben wir folgenden Befehl ein:

    apt-get install gdebi

    gdebi mit Hilfe von apt-get installieren

    Nun lässt sich die herunter­geladene Checkmk-Version mit nur einem Befehl samt sämtlicher Abhängigkeiten installieren. Am besten navigiert man zuvor in das Download-Verzeichnis und gibt dann ein:

    gdebi <Name-des-Checkmk-Pakets>.deb

    Installation von Checkmk mit gdebi starten

    Checkmk ist kompatibel zum OMD-Standard. Damit ist es auch möglich, mehrere Instanzen der Software auf dem gleichen Server zu betreiben. Da mindestens eine Instanz zwingend erforderlich ist, legen wie diese jetzt mit

    omd create mycmk

    an.

    Instanz von Checkmk mit dem OMD-Befehl erzeugen

    Der Instanzname ist frei wählbar und repräsentiert gleichzeitig auch den Namen eines automatisch angelegten Checkmk-Users und damit auch die URL für den späteren Zugriff auf das Web-Interface.

    Der Befehl legt ein Verzeichnis für das Speichern der Daten und einen neuen Linux-Nutzer mit dem Namen der Instance/Site an. Außerdem wird ein administrativer Nutzer namens cmkadmin für die Web-Oberfläche mit einem zufällig generierten Passwort erzeugt, welches man tunlichst gleich durch ein eigenes ersetzen sollte.

    Hierzu wechselt man innerhalb des Terminals zunächst zum eben erzeugten Checkmk-User:

    su - mycmk

    Das Anpassen des Passworts für den User cmkadmin erfolgt dann, wie der Ausgabe zu entnehmen ist, mit:

    htpasswd –m ~/etc/htpasswd cmkadmin

    Passwort für den Benutzer cmkadmin ändern

    Nun müssen wir die Instanz nur noch starten. Dass sie momentan noch gestoppt ist zeigt uns

    omd status

    Alle vorhandenen Instanzen liefert übrigens das Kommando

    omd sites

    Status und Instanzen von Checkmk mit omd abfragen

    Das Starten der neuen Instance respektive Site erfolgt dann entweder als Instanz-User mit

    omd start

    oder als root-User mit

    omd start mycmk

    Instanz von Checkmk mit dem omd-Befehl starten

    Anschließend können wir uns entweder im lokalen Browser oder von einem beliebigen anderen Host im lokalen Netz mit

    http://<IP oder FQDN CheckMK-Debian-Host/<Instance/Site-Name>

    am der Web-Oberfläche mit dem User cmkadmin und dem vorhin festgelegten Passwort anmelden.

    An der Browser-Oberfläche von Checkmk anmelden

    Systemvoraussetzungen und Verfügbarkeit

    Die Anforderungen richten sich nach der Anzahl zu überwachender Systeme. Mit der physischen "Mark I Appliance", die über 4 CPUs, 4GB RAM, 2 Gigabit Netzwerkkarten und 16GB Speicherplatz verfügt, lassen sich zirka 100 Hosts oder 2000 Services überwachen.

    Checkmk ist für eine Reihe von Plattformen erhältlich, aktuell für Debian, Ubuntu, Suse, Red Hat und als Docker Image. Zusätzlich bietet der Hersteller eigene Hardware- und virtuelle Appliances für VMware und Virtual Box an, welche aber in jeden Fall mit einem Wartungs­vertrag gekoppelt sind.

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    Bild von Thomas Drilling
    Thomas Drilling arbeitet seit mehr als 20 Jahren selb­ständig als Redakteur und Autor für viele ehe­malige und aktuelle IT-Magazine sowie Blogs. Thomas ist zudem Buch­autor und IT-Consultant. Seit 5 Jahren ist Thomas neben seiner journa­listischen Tätig­keit haupt­beruflicher, selb­ständiger IT-Trainer für VMware und Microsoft.

    Seine Themen­schwer­punkte sind Virtua­lisierung und Cloud Com­puting, speziell VMware, Amazon Web Services, Google Cloud und Microsoft Azure. Thomas ist zerti­fi­zierter VMware Professional, Advanced Professional und wurde von VMware in den Jahren 2016, 2017, 2018, 2019 und 2020 mit dem Blogger-Status vExpert ausge­zeichnet.

    Thomas ist außerdem zertifi­zierter AWS Solu­tions Archi­tect, Sysops Engineer und Devops Engineer sowie Microsoft Certified Azure Admini­strator.

    Thomas führt aktuell jeden zwei­ten Mon­tag einen 4-tägigen Grund­lagenkurs in Cloud Computing mit AWS via Zoom-Meeting durch. Weitere Infor­mationen und Anmel­dung über sein AWS-Blog.

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