Speicherrichtlinien in VMware vSphere mit Tags umsetzen


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    Policy Based Storage-ManagementAuf Speicher­systemen, die VMwares vStorage APIs for Storage Aware­ness (VASA) unter­stützen, kann vSphere die Work­loads mit Hilfe von Policies weit­gehend auto­matisch auf einem passenden Data­store platzieren. Aber auch ein manu­elles Ver­fahren mit Tags hilft dabei, die Nutzung von Storage zu optimieren.

    Speicher mit VASA-Unterstützung, wie beispielsweise vSAN, teilen vCenter ihre Fähigkeiten selbständig mit. Es vergleicht diese dann mit den Anforderungen, die ein Admin für bestimmte VMs anhand von Richtlinien festgelegt hat, um VMs optimal zu platzieren. Beim hier vorgestellten Verfahren müssen Sie Ihre Speichersysteme auf Basis bestimmter Kriterien hingegen manuell kategorisieren, so dass Sie nachher bestimmte Kombinationen aus VMs und Storage vermeiden können.

    Tags für Storage-Klassen anlegen

    Erstellen Sie dazu zunächst eine Tag-Kategorie mit der Bezeichnung Storage-Class. Wechseln Sie dazu im Web Client im Navigator zum Modul Tags und benutzerdefinierte Attribute und von dort im Reiter Tags zum Tab Kategorien. Hier klicken Sie auf das kleine Symbol zum Erstellen einer neuen Kategorie (siehe dazu: vSphere Tags: Hosts, VMs, Cluster und andere Objekte kategorisieren).

    Neue Tags zur Kategorisierung von Speichersystemen anlegen im vSphere Web Client

    Suchen Sie dann einen Datastore aus, dem Sie zum Beispiel die Speicher-Klasse Gold zuordnen möchten. Bei markiertem Datastore-Objekt wählen Sie im Kontextmenü den Eintrag Tags und benutzerdefinierte Attribute=> Tag zuweisen aus.

    Dort klicken Sie auf das kleine Symbol zum Erstellen eines neuen Tags. Benennen Sie das Tag im Dialog Neues Tag bei Name mit Gold und bei Kategorie wählen Sie Storage Class.

    Name für neues Tags zur Kategorisierung von Speichersystemen vergeben

    Erstellen Sie jetzt ausgehend von der Home-Ansicht im Modul VM-Speicher­richtlinien oder im Navigator beim Modul Richtlinien und Profile => VM-Speicherrichtlinien mit der Schaltfläche VM-Speicherrichtlinie erstellen eine neue Speicherrichtlinie mit dem Namen VM muss auf Gold liegen.

    Im Abschnitt 2b Regelsatz 1 des Regel-Assistenten setzen Sie dann das Häkchen bei Regelsätze in der Speicherrichtlinie verwenden und wählen dann im Listenaus­wahlmenü bei Speichertyp den Eintrag Tag-basierte Platzierung.

    Im Menü <Regel hinzufügen> wählen Sie Tags aus der Kategorie, bei <Kategorie auswählen> den Eintrag Storage Class und bei Mit einem der folgenden Tags versehen die Option Gold bei Tags hinzufügen.

    Neue VM-Speicherrichtlinie erstellen auf Basis eines Tags

    Nach einen Klick auf Weiter erkennen Sie sofort, welcher Datastore mit der Speicherrichtlinie kompatibel ist.

    Der Wizard zeigt, welche Datastores mit der Speicherrichtlinie kompatibel sind.

    Speicherrichtlinie mit VMs verbinden

    Im nächsten Schritt wählen Sie die gewünschte VM aus und bearbeiten ihre Einstellungen. Klappen Sie den Abschnitt Hard disk 1 auf und wählen bei VM-Speicherrichtlinie statt Daten­speicher­standardwert den Eintrag VM muss auf Gold liegen.

    In den Einstellungen einer VM kann man diese mit einer Speicherrichtlinie verbinden.

    Das Resultat der Aktion besteht darin, dass Sie bei markierter VM im Tab Übersicht im Pane VM-Speicherrichtlinie auf einem Blick erkennen, ob die VMDK auf einem kompatiblen Datastore liegt. Hier erscheint dann bei VM-Speicher­richtlinien­einhaltung der Eintrag Übereinstimmung.

    Die Übersicht einer VM zeigt sofort, ob das gewählte Storage mit der Speicherrichtlinie übereinstimmt.

    Eine andere Konsequenz besteht darin, dass eine Warnung erscheint, wenn man einer bestehenden VM die Gold-Policy anhängen will, obwohl deren VMDK auf einem nicht mit Gold getaggten Datastore liegt.

    Möchte man eine VM mit einer Policy verbinden und liegt die VMDK auf einem nicht passenden Speicher, dann gibt es eine Warnung.

    Erstellen Sie hingegen eine neue VM, dann können Sie im Abschnitt 2c Speicher auswählen des Assistenten bei VM-Speicherrichtlinie ebenfalls ihre Gold-Policy zuordnen. Sie erkennen dann bei den aufgeführten Datastores sofort, welcher mit der Richtlinie kompatibel ist.

    Beim Anlegen einer neuen VM erkennt man sofort, welche Speicher dafür in Frage kommen.

    Auch bei Storage vMotion sind die Speicher­richtlinien präsent. Verschieben Sie etwa eine VM, deren VMDK entsprechend getaggt ist, dann können Sie im Dialog für den Ziel-Datastore ebenfalls sofort sehen, welche Datastores zu der Richtlinie passen.

    Reports zu Storage-Kompatibilität

    Ferner können Sie im Modul VM-Speicherrichtlinien jederzeit die erstellte Speicherrichtlinie VM muss auf Gold liegen markieren und diese im Hauptfenster in den Reitern Überwachen, Verwalten und VMs in vielfältiger Weise verwalten.

    Im Reiter Überwachen erkennen Sie zum Beispiel auf einem Blick, welche VM und welche VMDK mit der Speicherrichtlinie verknüpft sind. Ferner können Sie mit dem dritten Symbol von links jederzeit eine Kompatibilitäts­prüfung ausführen. Im Tab Speicher­kompatibilität sind die kompatiblen und nicht kompatiblen Datastores aufgeführt.

    Vorhandene VMs und VMDKs auf Kompatibilität mit der Richtlinie prüfen.

    Schließlich lassen sich im Reiter Verwalten der oder die Regelsätze bearbeiten und auf der Registerkarte VMs erscheinen noch einmal die verknüpften virtuellen Maschinen.

    Der Richtliniensatz lässt sich bei Bedarf nachträglich bearbeiten.

    Fazit

    Erstellen Sie Speicherrichtlinien teilmanuell mit Hilfe von Tags, dann garantiert Ihnen zwar niemand die automatisierte Einhaltung bzw. Umsetzung, Sie erkennen aber relativ schnell, wenn ein VMDK-Objekt nicht kompatibel mit einer Policy und wer ggf. dafür verantwortlich ist (Stichpunkt Audit).

    Die Konflikte zwischen VMs mit unter­schiedlichen Workload-Charak­teristiken, die gemeinsam auf einem LUN-zentrierten Datastore liegen, lösen Sie damit bei traditioneller Storage-Technologien nicht. Dies leisten erst moderne VM-aware Storage-Technologien wie vSAN und VVols im Zusammenspiel mit der VASA-Schnittstelle und einem VASA-Provider.

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    Bild von Thomas Drilling

    Thomas Drilling arbeitet ist seit fast 30 Jahren selb­ständig in der IT-Welt sowohl als Consultant, als auch als Redakteur, Buchautor und Journalist für viele ehe­malige und aktuelle IT-Magazine sowie Blogs.

    Aktuell bestätigt sich Thomas schwerpunktmäßig als IT-Trainer für Cloud-Computing in den Bereichen Microsoft Azure, Amazon Web Services und VMware.

    Thomas ist zertifizierter Microsoft-Trainer für nahe das gesamte Portfolio an Microsoft Azure Trainings. Thomas ist außerdem zerti­fi­zierter Microsoft Azure Solutions Architect Expert sowie VMware Certified Professional und wurde von VMware in den Jahren 2016 bis 2022 mit dem Blogger-Status vExpert ausge­zeichnet.

    Thomas führt aktuell jeden Monat zwei selbstkonziperte 4-tägigen Grund­lagenkurse in Cloud Computing mit Azure durch, die sich inhaltlich bewusst von den Microsft-Kursen abheben und vorzuweise als Bootcamp in eine besonderen Lokation stattfinden. Optional kann aber aber auch remote via Microsoft Teams teilgenommen werden.

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